Alibabas Online-Marktplätze bei deutschen Händlern zunehmend beliebt

Als erster deutscher Händler fing Aldi an, auf Alibabas Online-Marktplatz Tmall seine Produkte zu verkaufen. Mittlerweile ist die Zahl hiesiger Unternehmen gestiegen. Der Markt bleibt weiterhin lukrativ, auch weil ein großer Teil der Bevölkerung noch immer keinen Internet-Zugang hat.

Alibabas Online-Marktplätze bei deutschen Händlern zunehmend beliebt – pixabay.com ©Tumisu & ©geralt (Creative Commons CC0)
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In China sind Produkte aus dem Ausland nach wie vor populär. Von der enormen Nachfrage profitieren auch deutsche Händler, solche wie dm zum Beispiel. Die Drogeriekette ist seit März 2017 auf Alibabas Online-Marktplatz Tmall aktiv. Dort verkauft sie nicht nur ihre Produkte, sondern auch Eigenmarken. Das Geschäft soll sehr gut laufen, wie Christoph Werner bestätigt. Der deutsche Alibaba-Manager bezeichnet Tmall als ein Shopping-Center mit verschiedenen, sehr individuellen Läden. „Jede Marke muss strahlen können. Das funktioniert nicht mit Einheitsdesigns und zu strikten Vorgaben“, zitiert ihn Onlinehändler-news.

1,4 Milliarden Menschen ohne Internet-Zugang

Deswegen ist die Zahl der Händler, die auf dem chinesischen Online-Marktplatz ihre Produkte verkaufen, mittlerweile gestiegen. Zu den Akteuren gehören so große Namen wie Lidl, Bosch und Birkenstock. Wehner will jedoch weitere deutsche Unternehmen für die Plattform gewinnen: „Das ist ein gigantischer Markt, auf dem auch immer mehr deutsche Firmen mitspielen wollen“, so der Alibaba-Manager. Das Potenzial soll gewaltig sein, zumal rund 1,4 Milliarden Menschen noch immer keinen Internet-Zugang hätten. Wenn sich das in den nächsten Jahren ändert, steigen die Online-Umsätze enorm in die Höhe. Vielen deutschen Händlern ist das bewusst. Dass sie vornehmlich auf Alibabas Online-Marktplätze Taobao und Tmall setzen, liegt an deren Marktdominanz. Beide zusammen kontrollieren rund 70 Prozent des Online-Handels. Amazon bleibt in China eher im Hintergrund.

Deutschland noch kein bevorzugter Absatzmarkt

Trotz der Beliebtheit deutscher Produkte spielen die hiesigen Online-Shopper für Alibaba zumindest momentan eine untergeordnete Rolle. Der Internet-Gigant widmet sich zunächst den Nachbarn: „Was Absatzmärkte betrifft, schauen wir momentan eher auf Wachstumsmärkte wie Südostasien und Indien“, sagt Wehner. Dennoch ignoriert Alibaba den deutschen Markt nicht völlig, schließlich eröffnete der Konzern hierzulande erst kürzlich sein zweites Logistikzentrum. Mehr Initiative will in Deutschland der Alibaba-Konkurrent JD.com zeigen. Branchenbeobachter rechnen damit, dass der Online-Riese schon im nächsten Jahr den Markteintritt wagt. Ende 2018 will der Konzern seine Strategie vorstellen.

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