Uber macht Google Konkurrenz mit selbstfahrenden Autos

In der Automobilbranche geht die technologische Entwicklung dahin, menschliche Fahrer überflüssig zu machen. Daran arbeitet auch Uber, das sich bislang als Fahrdienstvermittler engagierte. Doch in Zukunft könnte es den Beförderungsdienst selbst übernehmen und dafür autonom fahrende Autos zur Verfügung stellen. Ein Prototyp soll schon in den nächsten Wochen auf die Straßen kommen.

Der amerikanische Fahrdienstvermittler Uber rüstet technologisch auf und experimentiert derzeit mit selbstfahrenden Autos. Schon in den nächsten Wochen soll ein Prototyp durch die Stadt Pittsburgh fahren, wo Ubers „Advanced Technologies Center“ seinen Sitz hat. Dieses ist für die Entwicklung des neuen Geschäftskonzepts verantwortlich und will zunächst eine Hybridversion eines Ford Fusion testen, wie auf Ubers Blog nachzulesen ist. In dem entsprechenden Beitrag heißt es zudem, dass das autonom fahrende Auto über Sensoren verfügt, die in der Probephase Verkehrs- und Straßeninformationen speichern werden. Radar, Laser-Scanner und hochauflösende Kameras sollen dabei die nötige Hilfe leisten. Mit diesem Projekt etabliert sich der Online-Vermittlungsdienst aus San Francisco zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Google, das zu Testzwecken bereits vor einem Jahr ein selbstfahrendes Auto auf die Straßen schickte.

Uber macht Google Konkurrenz mit selbstfahrenden Autos
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Der Weg in eine neue Ära der Fortbewegung

Dass Analysten in jüngster Vergangenheit Uber mit 50 Milliarden Dollar bewertet hatten, verhalf dem Unternehmen anscheinend zu einem enormen Selbstbewusstsein. Zielstrebig arbeitet es an der Umsetzung der eigenen Vision, neue Möglichkeiten für die Fortbewegung zu schaffen und dadurch das Leben vieler Menschen zu verbessern. Allerdings sind auch wirtschaftliche Interessen im Spiel. Zunächst machte der Online-Vermittler die professionellen Taxifahrer zu einer überflüssigen Zunft, indem er mit seinem digitalen Dienst private Autobesitzer engagierte, sie zu ersetzen. Jetzt geht er einen Schritt weiter und sorgt mit seinen selbstfahrenden Autos dafür, dass auch diese ihre Geschäftsgrundlage verlieren. Wer sich in Zukunft fortbewegen möchte, soll zwar weiterhin Ubers Service in Anspruch nehmen. Doch das Unternehmen vermittelt nicht mehr, sondern stellt gleich die eigenen selbstfahrenden Autos zur Verfügung. Auf diese Weise steigert Uber seine Einnahmen, da es den vollen Betrag der Fahrtkosten kassiert. Und dieser fällt um ein Vielfaches höher aus als die bisherige Provision für den Vermittlungsdienst.

Weniger Unfälle, bessere Lebensqualität

Dass es Uber genau darum geht, versucht das Start-Up zu verschweigen. Stattdessen argumentiert es mit der erhöhten Lebensqualität, für die seine selbstfahrenden Autos vermeintlich sorgen werden. Computer machten weniger Fehler als Menschen, heißt es in dem Blogbeitrag. Deswegen verbessere Uber die Sicherheitsbedingungen im Straßenverkehr und verhelfe zu weniger Unfällen. Außerdem habe dieser Dienst auch eine zeitökonomische Komponente, weil die Fahrzeuge den Menschen viel Arbeit abnähmen. Diese bräuchten nicht länger hinter dem Steuer zu sitzen und könnten sich in dieser Zeit anderen Aufgaben widmen. Um diese Vision zu realisieren, investiert Uber einen Großteil seiner Ressourcen in die Technologie und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen. Dafür bekommt das Start-Up Unterstützung von einem wichtigen Entscheidungsträger: Pittsburghs Bürgermeister William Peduto.

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