Temu verklagt Shein wegen ‚Mafia-ähnlicher Einschüchterung‘ von Lieferanten
Im jüngsten Rechtsstreit zwischen den beiden Online-Händlern Temu und Shein beschuldigt Temu seinen Konkurrenten Shein der „mafiösen Einschüchterung“ von Lieferanten.
Die Klage, die in Washington D.C. eingereicht wurde, stellt eine Eskalation in der Rivalität zwischen den beiden Unternehmen dar, die beide ihre Wurzeln in China haben. Laut Temu hat Shein chinesische Lieferanten, die vermutlich auch mit Temu zusammenarbeiteten, in ihre Büros bestellt und dort stundenlang unrechtmäßig festgehalten. Während dieser Zeit wurden ihnen die Mobiltelefone entzogen und mit Strafen gedroht, sollten sie weiterhin Geschäfte mit Temu tätigen. Darüber hinaus wird Shein beschuldigt, geistiges Eigentum missbräuchlich zu nutzen und Schlüsselmitarbeiter aus Temus Marketing- und Werbeteams abzuwerben.
Temu, eine Tochtergesellschaft von PDD Holdings, hat diese Vorgehensweisen als Teil eines „verzweifelten Plans“ von Shein bezeichnet, um die Konkurrenz in den USA auszuschalten. Ein Sprecher von Temu erläuterte, dass die Aktionen von Shein in letzter Zeit eskaliert seien, was zu illegalen Festnahmen von Händlern, Entwendung von Geschäftsgeheimnissen und dem erzwungenen Ausschluss von Händlern von der Temu-Plattform geführt habe.
Shein, mit Sitz in Singapur, hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass sie die Klage für unbegründet halten und sich energisch verteidigen werden. Beide Unternehmen sind sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich tätig und standen bereits in der Vergangenheit im rechtlichen Konflikt. Im letzten Jahr hatten sich die Unternehmen gegenseitig in den US-Gerichten verklagt, zogen ihre Fälle jedoch im Oktober zurück. Shein hatte Temu vorgeworfen, soziale Medien-Influencer dazu aufgefordert zu haben, abschätzige Bemerkungen über sein Geschäft zu machen, während Temu Shein der Verletzung von Kartellgesetzen in seinen Beziehungen zu Bekleidungsherstellern beschuldigte.
Diese neueste Entwicklung ist ein weiteres Kapitel in der angespannten Beziehung zwischen den beiden Billiganbietern. Der Fall unterstreicht die intensiven Wettbewerbspraktiken in der Modeindustrie, insbesondere in der Welt des Online-Handels, wo der Kampf um Marktanteile und Einfluss oft zu harten und manchmal fragwürdigen Taktiken führt.
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