Bußgeld für Amazon in Italien: 10 Millionen Euro wegen angeblich unfairer Geschäftspraktiken

Die italienische Kartellbehörde AGCM (Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato) hat heute ein Bußgeld für Amazon in Italien in Höhe von 10 Millionen Euro verhängt. Amazon Services Europe S.à r.l. und Amazon EU S.à r.l. wurden sanktioniert, weil sie eine unfaire Handelspraktik auf dem italienischen Amazon-Marktplatz umgesetzt hatten.

Bußgeld gegen Amazon in Italien: 10 Millionen Euro wegen angeblich unfairer Geschäftspraktiken
Bußgeld für Amazon in Italien: 10 Millionen Euro wegen angeblich unfairer Geschäftspraktiken. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Bußgeld für Amazon in Italien- Unfaire Handelspraktiken auf Amazon.it

Die Antitrust-Behörde stellte fest, dass Amazon auf seiner italienischen Website eine kommerzielle Praxis anwendet, bei der eine periodische Kaufoption anstelle einer einmaligen Kaufoption für eine breite Palette von Produkten voreingestellt ist. Diese Praxis wurde sowohl bei Produkten, die von Amazon verkauft werden, als auch bei Produkten von Drittanbietern im Marketplace angewendet. Diese Voreinstellung auf der Produktseite beschränkte die Wahlfreiheit der Verbraucher erheblich und führte dazu, dass Kunden Produkte regelmäßig kauften, auch wenn sie keinen Bedarf dafür hatten.

Verletzung der Verbraucherrechte

Die Antitrust-Behörde kritisierte Amazon dafür, den Kaufprozess auf eine Weise zu gestalten, die nicht den professionellen Sorgfaltsstandards entspricht. Amazon als führender Online-Händler hätte die Online-Interfaces so gestalten sollen, dass Verbraucher freie und informierte Kaufentscheidungen treffen können. Die voreingestellte grafische Markierung für wiederkehrende Käufe schränkte die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher erheblich ein und führte zu ungewollten wiederkehrenden Bestellungen.

Anpassungen bei den Liefereinstellungen

Im Rahmen der Untersuchung wurde auch die voreingestellte Option für kostenpflichtige Schnelllieferungen kritisiert. Amazon reagierte darauf, indem es sich verpflichtete, zukünftig nur noch die kostenlose Lieferoption voreinzustellen. Außerdem erklärten die beiden betroffenen Amazon-Unternehmen, dass sie eine Entschädigung an die Verbraucher leisten werden, die sich im Jahr 2023 beim Kundendienst über diese Praxis beschwert hatten.

Frank