Drei Dinge um die man sich bei eBay sorgen könnte

Nachdem eBay seine letzten Quartalszahlen bekanntgegeben hatte, konnte man den Aktienkurs wieder ansteigen sehen. Bis dahin lag unser ganzes Augenmerk auf den Zahlen von eBay, die sich dann als nicht so schlecht entpuppten wie erwartet. Trotzdem macht man sich immer noch Sorgen über die Kapitalzuteilung, die Managergehälter und den Nachdruck, mit dem man bei eBay Großhändler umwirbt.

Bezüglich der Kapitalzuteilung kaufte eBay, trotz des tiefsten Stand des Aktienkurses seit 2001, keine Anteile im 1. Quartal zurück. Getreu seiner Gewohnheiten erwarb eBay, nachdem das erste Quartal beendet war, Gmarket. Über die letzten Jahre hinweg hat eBay es immer bevorzugt, Akquisitionen zu tätigen, anstatt Aktien zurückzukaufen. Allerdings waren nicht alle Käufe besonders vernünftig. Bestes Beispiel: Der jüngste Verkauf von StumpleUpon an seine Gründer, und das zu einem Preis der weit unter dem Kaufpreis lag. Auch wenn vielleicht der Erwerb von Gmarket eine bessere Investition ist, als der Rückkauf der eBay-Anteile, so ist es aber in jedem Fall der risikoreichere und unsicherere Weg.

Die zweite Sorge gilt der den Managementvergütungen. Jahrelang war die Vergütung von Managern kein Thema für die Öffentlichkeit. Das allerdings änderte sich abrupt mit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008. Man fragt sich, sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in der Wissenschaft, ob die Topgehälter noch zu rechtfertigen sind. Trotz einer suboptimalen Leistung im Kernmarkt-Geschäft in den vergangenen Jahren, sind die Vergütungen um 30% im Jahresvergleich angestiegen. Und das auch noch in einem Quartal, in dem sowohl das Nettoeinkommen und der freie Cash-Flow signifikant zurückgegangen sind. Man wird beobachten müssen, inwieweit sich die Steigerungen der Managervergütungen über die nächsten Quartale fortsetzen wird.

Ein drittes Problem sind die Begünstigungen der Großhändler. Hierdurch könnten die kleineren und mittleren Händler von der Plattform vertrieben werden wie es teilweise auch schon geschehen ist. Tatsache ist aber, dass die Käufer die Zuverlässigkeit der großen Händler schätzen und vor allem deren Gratisversand-Angebote. Man sollte bei allem aber nicht vergessen, dass viele Händler letztendlich auf den Verkaufspreis die Frachtkosten wieder draufschlagen, sodass die Artikel auf dem Online-Marktplatz dadurch teurer werden können.