Lush gegen Amazon: Einfallsreiche Protestaktion gegen Amazon Großbritannien
Es liegt schon ein paar Jahre zurück, da begann Amazon Großbritannien damit, ähnliche Artikel wie jene des Kosmetikherstellers „Lush“ von Mark Constantine anzubieten. Amazon nutzte den gleichen Namen „lush“, schrieb diesen jedoch mit kleinem Anfangsbuchstaben. Lush stellt Kosmetikartikel wie Seife und Duschgel her und vertreibt diese in einer eigenen Ladenkette. Nie wurden die Waren auf Amazon angeboten.
Photo: LUSH Retail Ltd
Suchten Amazon-Kunden nach den Original-Lush-Produkten, leitete Amazon sie immer auf die eigenen „lush“-Produkte um. Das natürlich war dem Firmenchef Constantine ein Dorn im Auge. Er warf Amazon beabsichtigte Kundentäuschung vor. Man tue so, als handele es sich um Original-Lush-Produkte.
Mark Constantine versuchte diese Schwierigkeit ohne großen Ärger zu lösen. Doch nach mehrfachen Anfragen bei der britischen Plattform, ohne jegliche Reaktion, zog er vor Gericht und klagte. Drei Jahre dauerte der Rechtsstreit, der in dieser Woche dann zugunsten von Constantines Lush ausgegangen ist.
Der zuständige Richter erklärte, dass Amazon die geschützte Marke Lush in seiner „ursprünglichen Funktion, der Werbung und hinsichtlich der Investitionen schädigte“. Amazon kündigte jedoch an, gegen das Urteil Einspruch zu erheben, da man sich keiner Schuld bewusst sei.
Um Amazon eins auszuwischen hat sich Constantine nun noch etwas Besonderes einfallen lassen. Er kreierte spezielle Hygieneartikel die den Namen des britischen Amazon-Geschäftsführers Christopher North tragen. Mark Constantine hat sich überdies den Namen noch als geschützte Marke eintragen lassen. Jetzt werden unter anderem Seifen und Deos unter dem Namen Christopher North verkauft. Lush sieht es als eine Art Protestaktion gegen die Geschäftspraktiken von Amazon an.
Ein Shower Smoothie, das den Namen Christopher North trägt, wird beispielsweise wie folgt beworben: „Rich, thick and full of it“. Die Produktempfehlung lautet: „Für alle, die eine „trockene, stumpfe Haut haben“.
Der britische Amazon Chef soll angeblich extrem wütend über die Aktion von Constantine sein.
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