Effektive Betrugsprävention für Händler im E-Commerce – Neue Strategien und Herausforderungen
Im Jahr 2024 stehen Online-Händler weiterhin vor Herausforderungen in der Betrugsprävention. Die Hauptprobleme sind Dreiecksbetrug, Account Takeover (ATO) und Refund Fraud.
Dreiecksbetrug: Hier nutzen Betrüger den Wunsch der Kunden nach Schnäppchen aus, indem sie Waren zu sehr niedrigen Preisen anbieten und diese dann bei einem externen Anbieter auf Rechnung der unwissenden Opfer bestellen. Die Opfer zahlen die Rechnung an die Betrüger, erhalten später jedoch eine zweite Rechnung vom eigentlichen Anbieter.
Account Takeover (ATO): Diese Betrugsart bleibt aufgrund von Datenlecks im Darknet und erfolgreichen Phishing-Kampagnen, oft durch KI-Technologien wie ChatGPT unterstützt, ein Problem. Gestohlene Kontodaten ermöglichen es Betrügern, Zugang zu Verbraucheraccounts zu erhalten und in Onlineshops Schaden anzurichten.
Refund Fraud: Eine wachsende Bedrohung stellt der Refund Fraud dar. Dabei senden Kriminelle gefälschte Rücksendungen, oft mit Steinen oder Büchern gefüllt, um das Gewicht echter Produkte vorzutäuschen. Große Handelshäuser werden dadurch getäuscht und erstatten die Kosten, erkennen den Betrug aber erst bei Öffnung der Pakete.
Online-Händler sollten auch auf Anzeichen wie die Bestellung besonders teurer Waren mit hohem Wiederverkaufswert, die Unwilligkeit zur Angabe persönlicher Daten, abweichende Rechnungs- und Lieferadressen sowie Wunsch nach Expresslieferung achten, besonders bei Erstbestellern. Einige Maßnahmen zur Vorbeugung von Betrug umfassen die Anpassung von Zahlungsmöglichkeiten, den Einsatz spezieller Software zur Überprüfung von Kundendaten und die Kundenidentifizierung durch PIN oder Link.
Bei der Betrugsprävention sollten Online-Händler auch auf die Dienste von Payment-Service-Providern und Auskunfteien wie die SCHUFA zurückgreifen. Diese können bei der Prüfung von Neukunden helfen und gleichzeitig kundenfreundliche Zahlarten und Konditionen anbieten.
Es ist auch wichtig, dass Händler ihre Webshops sicher halten und ihre Software und CMS stets aktuell halten, um Sicherheitslücken zu vermeiden, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten.
Sollten Händler trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer von Betrug werden, ist es ratsam, die Polizei einzuschalten und eine Anzeige zu erstatten, um herauszufinden, wie es zu dem Betrug kommen konnte und welche Schwachstellen im Unternehmen existieren.
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