Sicherheit beim Online-Shopping: Tipps für Black Friday und Cyber Monday
Am 24. und 27. November locken Black Friday und Cyber Monday wieder zahlreiche Käufer:innen in die Online-Shops. Vollständiges Impressum und Prüfsiegel helfen, seriöse Anbieter zu erkennen. Auf Verschlüsselung der Websites achten und sichere Internetverbindung nutzen. TÜV Verband gibt Tipps und Hinweise zur sicheren Schnäppchenjagd im Internet.
Alle Jahre wieder: Am 24. und 27. November ist „Black Friday“ beziehungsweise „Cyber Monday“. Viele Verbraucher:innen nutzen die Gelegenheit, erste Weihnachtsgeschenke, Hightech-Geräte oder andere Artikel zu einem günstigen Preis im Internet zu kaufen. Die Schnäppchenjagd lockt jedes Jahr Millionen von Verbraucher:innen in die Online-Shops. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille. „Im vorweihnachtlichen Shopping-Rausch sind viele Verbraucher:innen weniger aufmerksam und achten nicht darauf, in welchem Shop sie einkaufen“, sagt Marc Fliehe, Fachbereichsleiter für Digitalisierung beim TÜV-Verband. „Betrüger und Cyberkriminelle haben dadurch leichtes Spiel. Sie nutzen die Unaufmerksamkeit der Online-Shopper gezielt aus, um an sensible Daten wie Kreditkartennummern zu gelangen oder ihnen gefälschte oder nicht verfügbare Produkte anzudrehen.“
Betrüger:innen bieten zum Beispiel bestimmte Produkte in so genannten Fake-Shops an. Das sind Webseiten, die zwar echt aussehen, aber nicht seriös sind. Hier sollten Verbraucher:innen einen genaueren Blick auf den Shop werfen, sonst zahlen sie für ein Produkt, das nie bei ihnen ankommt. Der TÜV-Verband erklärt, wie Verbraucher:innen Fake-Shops erkennen, ihre Daten schützen und gibt Tipps zur sicheren Online-Schnäppchenjagd.
Sicherheit beim Online-Shopping: Vertrauenswürdige Händler erkennen
Fake-Shops treten immer authentischer auf und können selbst erfahrene Online-Shopper:innen hinters Licht führen. Bei viel zu günstigen Preisen sollten Verbraucher:innen auch trotz positiver Bewertungen hellhörig werden. „Kundenbewertungen sind nur bedingt aussagekräftig, wenn es darum geht, die Seriosität eines Online-Shops zu beurteilen, da solche Bewertungen auch manipuliert sein können“, sagt Fliehe. Im Zweifelsfall hilft ein Blick ins Impressum: Seriöse Händler verfügen über ein vollständiges Impressum auf ihrer Webseite. Dort sollten Kontaktdaten und die Adresse des Firmensitzes zu finden sein.
Fehlen diese Angaben, sollten Verbraucher:innen dort nicht einkaufen. Eine Online-Suche nach dem Firmennamen kann Aufschluss darüber geben, welche Erfahrungen andere mit dem Shop gemacht haben. Viele vertrauenswürdige Online-Shops verfügen über Gütesiegel wie „Trusted Shop“, „EHI-Geprüfter Onlineshop“ oder ein Siegel beziehungsweise Zertifikat der TÜV-Prüforganisationen.
Bei großen, bekannten Online-Händlern vertrauen viele Verbraucher:innen auf ein sicheres Einkaufserlebnis. Doch auch hier ist besondere Vorsicht geboten: „Cyberkriminelle erstellen Webseiten, die genauso aussehen wie die bekannter Marken, deren Webadresse aber etwas anders lautet“, sagt Fliehe. Es lohnt sich also, die URL genau zu prüfen: „Buchstabendreher, eine leicht veränderte Schreibweise oder eine andere Endung wie zum Beispiel „.biz“ statt „.com“ können Hinweise auf einen Fake-Shop sein.“
Und auch, wenn die URL stimmt – auf großen Marktplätzen wie zum Beispiel Amazon tummeln sich unseriöse Anbieter. Auch hier werden Produkte angeboten, die die Käufer:innen nach der Bezahlung nicht erhalten. Erkennbar sind diese Fälle daran, dass in der Angebotsbeschreibung der Hinweis zu finden ist, den Anbieter persönlich zu kontaktieren. Häufig wird dazu aufgefordert, das Geld auf ein Konto im Ausland zu überweisen. In solchen Fällen ist von einem Kauf dringend abzuraten.
Verschlüsselung: Nur auf sicheren Websites shoppen
Verschlüsselung spielt eine wichtige Rolle bei der sicheren Kommunikation mit dem Online-Shop. Sichere Webseiten verwenden eine SSL-Verschlüsselung (Secure Sockets Layer), um die Daten während der Übertragung vor Hacker:innen zu schützen. Verschlüsselte Webseiten sind durch ein angezeigtes Vorhängeschloss im Browser erkennbar. Durch einen Mausklick auf das Schlosssymbol können Verbraucher:innen sicherstellen, dass das SSL-Zertifikat der Webseite gültig ist. Außerdem sollte die URL des Shops mit „https://“ und nicht mit http:// beginnen.
Browser wie Google Chrome und Mozilla Firefox warnen, wenn eine Webseite nicht sicher ist. Grundsätzlich gilt: Vorsicht bei Angeboten in E-Mails, Anzeigen oder Textnachrichten. Bei unbekannten Links und Pop-ups kann es sich um Malware oder Phishing-Versuche handeln. Um den Computer vor Viren und Trojanern zu schützen, sollten Verbraucher:innen sicherstellen, dass stets die aktuelle Version von Browser und zugehörigen Add-ons sowie von Virenscanner und Firewall installiert sind. Auch das Betriebssystem sollte stets mit den aktuellen Updates geschützt sein.
Unterwegs Shoppen – sichere Internetverbindung nutzen
Öffentliche WLAN-Verbindungen sind oft unverschlüsselt und damit unsicher. Internetnutzer:innen können so ein leichtes Ziel für Hacker:innen werden. „Durch so genannte MITM-Angriffe (Man-in-the-Middle) greifen Hacker sensible Daten wie Namen, Adressen und Kreditkartennummern ab“, sagt Fliehe. Einen guten Schutz können hier VPN-Tunnel bieten, über den die Daten verschlüsselt übertragen werden können.
Starke Passwörter verwenden
Wenn das Online-Shopping eine Anmeldung mit einem Benutzerkonto erfordert, sollte dieses mit einem starken Passwort geschützt werden. Je länger, desto besser: Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens zehn Zeichen und enthält Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Passwort-Manager können für jede Webseite einzigartige, sichere Passwörter automatisch erstellen, speichern und ausfüllen. Weiterhin sollten Internetnutzer:innen – insofern vom Shop angeboten – die Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) nutzen.
Bei digitalen Produkten auf Nummer sicher gehen
„Schnäppchen sind gut, solange sie nicht auf Kosten der Sicherheit erstanden werden. Das wäre Sparen am falschen Ende“, warnt Fliehe. Verbraucher:innen sollten auf die digitale Sicherheit der Produkte selbst achten. Das gilt zum Beispiel für so genannte smarte Produkte, die mit dem Internet verbunden sind wie Elektrogeräte, Spielzeug oder Smart-Home-Systeme. Orientierung bieten Zertifikate und Prüfsiegel unabhängiger Prüfstellen wie zum Beispiel das „TÜV CSC“-Prüfzeichen.
Gute Vor- und Nachbereitung ist alles
Verbraucher:innen können Impulskäufe vermeiden, indem sie vorher eine Liste mit den Artikeln anfertigen, die sie an den Rabatt-Tagen kaufen möchten. Um sicherzugehen, dass das Produkt den persönlichen Wünschen entspricht, ist es außerdem hilfreich, sich vorher über Produkte und Modelle zu informieren. Es ist auch ratsam, die Preise der Artikel in verschiedenen Shops zu vergleichen. Der Preis eines Produktes kann darüber hinaus abhängig vom Surfverhalten von Nutzer:in zu Nutzer:in variieren. Deshalb ist es hilfreich, die Preise mit verschiedenen Geräten von Freund:innen oder Familienmitgliedern zu vergleichen. Zusätzlich können sich Verbraucher:innen zur besseren Orientierung über die UVP des Produktes sowie deren Preisentwicklung informieren. Um nicht unnötig viel Geld im Kaufrausch auszugeben, sollten Verbraucher:innen vorab ein maximales Budget für einzelne Produkte und insgesamt festlegen.
Und auch die Nachbereitung ist wichtig. Fliehe: „Nach der Online-Shopping-Tour sollten Verbraucher:innen zur Sicherheit ihre getätigten Transaktionen überprüfen und sich vergewissern, dass die Beträge korrekt abgebucht wurden.“ Wird ein Betrugsfall festgestellt, sollte die Transaktion direkt bei der Bank gemeldet und die betroffene Kreditkarte sofort gesperrt werden.
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