Deutsche Wirtschaftserholung: IWF-Konjunkturprognose zeigt globale Unterschiede und besorgniserregende Prognosen

Die globale Wirtschaftserholung gestaltet sich laut IWF-Konjunkturprognose vom 10.Oktober 2023 weiterhin zäh, wobei regionale Unterschiede zunehmen und der politische Handlungsspielraum begrenzt ist. Während die Weltwirtschaft insgesamt langsam aus dem konjunkturellen Tief herauskommt, zeigt sich für Deutschland ein besorgniserregendes Bild.

Weltwirtschaftsausblick Projektionen
(Reales BIP-Wachstum, jährliche prozentuale Veränderung)

Deutsche Wirtschaftserholung: IWF-Konjunkturprognose zeigt globale Unterschiede und besorgniserregende Prognosen
Deutsche Wirtschaftserholung: IWF-Konjunkturprognose zeigt globale Unterschiede und besorgniserregende Prognosen. ©IWF

Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) wird das weltweite Wachstum von 3,5 Prozent im Jahr 2022 auf 3,0 Prozent im Jahr 2023 und weiter auf 2,9 Prozent im Jahr 2024 sinken. Dies liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 von 3,8 Prozent. Besonders auffällig: Während die Industrieländer insgesamt von 2,6 Prozent im Jahr 2022 auf 1,5 Prozent im Jahr 2023 und 1,4 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen, wird für Deutschland eine überdurchschnittliche Schrumpfung prognostiziert.

Der IWF erwartet, dass die deutsche Wirtschaft als einzige der fortgeschrittenen Volkswirtschaften im laufenden Jahr schrumpfen wird. Die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde von ursprünglich -0,3 Prozent im Sommer auf nun -0,5 Prozent korrigiert. Diese Revision hat in der Wirtschaftswelt für erhebliches Aufsehen gesorgt und die Diskussion angefacht, ob Deutschland erneut zum „kranken Mann Europas“ wird.

Die Inflationsprognosen für Deutschland zeigen ebenfalls eine Diskrepanz zu anderen Ländern. Während die Bundesregierung für das kommende Jahr eine Abschwächung der Preissteigerungen auf 2,6 Prozent erwartet, setzt der IWF die Inflationsrate mit 3,5 Prozent deutlich höher an. Dies könnte den privaten Konsum belasten, der laut IWF-Prognose trotz Lohnerhöhungen im Jahr 2024 nur um 2,1 Prozent steigen wird.

Im internationalen Vergleich fällt Deutschland durch die starke Abwärtsrevision besonders auf. Während andere entwickelte Volkswirtschaften ihre Konjunkturaussichten weitgehend stabil halten konnten, wurde die Prognose für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Ein Hauptgrund hierfür ist die starke Abhängigkeit von der Industrie, während der Dienstleistungssektor kaum zur Erholung beiträgt.

Andere Länder wie Frankreich und Spanien können hingegen von einem starken Wachstum im Tourismussektor profitieren. Für die USA erwartet der IWF eine positive Entwicklung mit einem Wachstum von 2,1 Prozent im Jahr 2023 und 1,5 Prozent im Jahr 2024.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich hinterherhinkt. Während andere Länder langsam aus der Krise herausfinden, steht Deutschland vor besonderen Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Frank