Mike Ashley plant offenbar den Verkauf von Missguided an Shein

In einer überraschenden Wendung der Ereignisse steht Mike Ashley, der britische Einzelhandelstycoon, kurz davor, das Online-Bekleidungslabel Missguided an Shein, einen der weltweit größten Online-Modekonzerne, zu verkaufen. Dieser Schritt kommt nur wenige Monate, nachdem Ashley die Marke durch seine Fraser Group für 20 Millionen Pfund aus der Insolvenz gerettet hat. Der Deal wirft Licht auf die sich verändernde Landschaft des Einzelhandels und die wachsende Bedeutung von Online-Mode.

Mike Ashley plant offenbar den Verkauf von Missguided an Shein
Mike Ashley plant offenbar den Verkauf von Missguided an Shein. ©Depositphotos

Der Aufstieg und Fall von Missguided

Missguided wurde 2009 von Nitin Passi gegründet und konnte sich schnell als eine der führenden Marken im Online-Modebereich etablieren. Das Unternehmen profitierte von der steigenden Nachfrage nach Online-Mode, wurde jedoch von einer Reihe von Herausforderungen getroffen. Steigende Versorgungskosten, Inflationsdruck und ein schwindendes Verbrauchervertrauen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt führten dazu, dass Missguided in finanzielle Schwierigkeiten geriet und schließlich in die Insolvenz ging.

Die Rettung durch die Fraser Group

Im Juni 2022 kaufte die Fraser Group, unter der Leitung von Mike Ashley, Missguided aus der Insolvenz heraus für 20 Millionen Pfund. Michael Murray, Geschäftsführer der Frasers Group, äußerte sich positiv über die Übernahme und betonte die Stärke und Skalierbarkeit der Plattform der Frasers Group.

Shein: Der asiatische Riese

Shein ist ein in China gegründetes Unternehmen, das mittlerweile seinen Hauptsitz in Singapur hat. Mit einer kürzlichen Bewertung zwischen 53 und 80 Milliarden Pfund ist Shein ein Schwergewicht in der Online-Modeindustrie. Das Unternehmen hat ehrgeizige Pläne und strebt an, in den nächsten 12 Monaten an der US-Börse zu gehen. Erst im August wurde bekannt, dass SHEIN ein Drittel der Anteile an der SPARC Group übernommen hat.

Der bevorstehende Deal

Laut Berichten von Sky News sind die Verhandlungen zwischen der Fraser Group und Shein in vollem Gange. Der Deal würde Sheins erste Übernahme einer britischen Modemarke darstellen und könnte die globale Reichweite beider Unternehmen erheblich erweitern. Es ist jedoch unklar, wie bald der Deal abgeschlossen sein könnte und ob es Risiken für das Scheitern des Deals gibt.

Was steht auf dem Spiel?

Der Deal ist nicht nur für Shein, sondern auch für die Fraser Group von strategischer Bedeutung. Für Shein wäre es eine Möglichkeit, seinen Fußabdruck im britischen Markt zu erweitern. Für die Fraser Group wäre der Verkauf ein weiterer Schritt in der Neuausrichtung ihrer Einzelhandelsstrategie, die bereits eine Vielzahl von Marken wie Sports Direct, Jack Wills, Game und Evans Cycles umfasst.

Herausforderungen und Kontroversen

Missguided hat in der Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt, insbesondere durch umstrittene Marketingaktionen wie das Angebot eines 1-Pfund-Bikinis. Diese und andere Entscheidungen haben das Unternehmen in die Kritik geraten lassen und könnten potenzielle Herausforderungen für den zukünftigen Eigentümer darstellen.

Während die Fraser Group und Shein bisher keinen offiziellen Kommentar zum Deal abgegeben haben, sind die Auswirkungen dieses potenziellen Geschäfts auf die Mode- und Einzelhandelslandschaft nicht zu unterschätzen. Der Deal könnte als Barometer für die Gesundheit und zukünftige Richtung der Branche dienen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und welche langfristigen Auswirkungen sie auf beide Unternehmen und die Branche als Ganzes haben werden.

Frank