Alibaba ist mit großen Schritten auf dem Weg zum weltgrößten Onlinehändler

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba sorgte erneut für Schlagzeilen, denn das Handelsvolumen hat sich nach eigenen Angaben seit 2012 verdreifacht. Alibaba hat Waren und Produkte im Wert von 463 Mrd. US Dollar verkauft – damit ist Alibaba mit großen Schritten auf dem Weg zum weltgrößten Onlinehändler.

Die Geschichte des chinesischen Unternehmens Alibaba ist eher unbekannt für ein Unternehmen mit größeren Umsätzen als Amazon und eBay zusammen. Im Jahr 2013 hatte der Onlinehändler bereits einen Umsatz von 248 Milliarden Dollar, dass entspricht dem dreifachen des Umsatzes von Amazon im gleichen Jahr. Durch einen Börsengang Ende 2014 wurde der Onlinehändler erstmals bekannter und die Aktien des Unternehmens sind sehr gefragt.

Alibaba vereint mehrere Unternehmen in Einem

Die Geschichte des Unternehmens beginnt im Jahr 1999 im Wohnzimmer eines Englischlehrers aus Hangzhou. Jack Ma gründete die Internetseite Alibaba.com, die es allen Unternehmen auf der ganzen Welt ermöglichen sollte mit chinesischen Firmen zu handeln, damit sie beispielsweise die Waren der chinesischen Firmen in Europa oder Amerika verkaufen können. Das Konzept ging auf und die Firma erlebte ein schnelles Wachstum und vereint heute ein Netz aus vielen Tochterfirmen. So gehören zum Konzern beispielsweise eine asiatische Variante von eBay namens Taobao.com, ein Zahlungsdienstleister namens Alipay, der in etwa wie Paypal funktioniert und verschiedenen Onlineshops wie beispielsweise Tmall.com oder Aliexpress.com.

Der Unterschied zu Amazon

Während Amazon eigene Lager betreibt und selbst Pakete verschickt, bietet Alibaba den Händlern lediglich eine Plattform, auf der diese ihre Waren anbieten können. Den Versand müssen die Händler selbst übernehmen. Alibaba verdient sein Geld auch mit Werbung, denn die Händler können dafür zahlen, dass ihre Produkte weiter oben gelistet werden als jene der Konkurrenz. In den USA betreibt Alibaba mittlerweile den Onlineshop 11main.com und verzeichnet deshalb ein großes Wachstum auf dem amerikanischen Markt.

Yahoo hat das Potential erkannt

Das US-Unternehmen Yahoo erkannte schon früh, dass Alibaba ein gewisses Potential besitzt. Die Begegnung zwischen Jack Ma und dem Yahoo-Gründer Jerry Yang war eher ein Zufall, denn Yang nahm während einer Reise in China an einer Führung an der chinesischen Mauer teil und dort war Ma sein Führer. Mas erstes Projekt war gescheitert, trotzdem lieh er sich Geld von Freunden um seine neue Firma aufzubauen. Dabei besaß er nicht mal eine Ausbildung im IT-Bereich und musste sich alle Kenntnisse selbst aneignen.

Das Vermögen von Jack Ma

Jack Ma gilt mittlerweile als einer der reichsten Männer in ganz China und sein Vermögen wird auf etwa zehn Milliarden Dollar geschätzt, dass ist sogar mehr als der ehemalige Chef von Google, Eric Schmidt besitzt. Die Firma selbst unternimmt alles, damit sie noch mächtiger wird. Deshalb gehören Alibaba Anteile an Sina Weibo, dem chinesischen Pendant zu Twitter, dem Videodienst Youku Tudou und ein eigener Cloud-Service namens Aliyun. Alibaba führt auch schon erste Gespräche mit amerikanischen Start-Ups um seine Macht auf diesem Markt weiter auszubauen.

eBay hat geringere Chancen

Alibaba dringt immer stärker auf den amerikanischen Markt vor, eBay hingegen ist in China gescheitert. eBay startete im Jahr 2003 mit dem Betrieb einer Auktionsseite in China und Ma wurde anfangs nur belächelt als er ankündigte, dass er gegen eBay in den Krieg ziehen wolle und dafür Taobao gründete. Im Jahr 2006 hatte Taobao die Überhand gegenüber eBay gewonnen und die amerikanische Firma zog sich vom chinesischen Markt zurück. Mittlerweile hat Jack Ma sich aus der Geschäftsführung zurückgezogen und gibt jüngeren Menschen die Chance, die Firma erfolgreich zu führen. Er ist eine Ikone in China geworden, ähnlich wie der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs es in den USA ist.

Frank