Apples Weg aus China: Herausforderungen und Strategien in der globalen Fertigung
Apple, eines der wertvollsten Technologieunternehmen der Welt, steht angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der sich ändernden globalen Wirtschaftsdynamik vor Herausforderungen bei der Neugestaltung seiner Produktionsstrategien. Es gibt verschiedene Berichte und Meinungen darüber, wie Apples Weg aus China aussehen könnte und der Konzern somit seine Abhängigkeit von der Fertigung in China verringern und die Produktionskapazitäten auf andere Länder verteilen könnte.
Derzeit finden laut Al Jazeera etwa 95 % der iPhone-Produktion in China statt. Die tiefe Verwurzelung von Apple in China und das optimierte Arbeitsmarktsystem des Landes, das flexibel auf die saisonalen Produktionszyklen von Apple reagieren kann, machen eine Diversifizierung zu einer Herausforderung. Ein ehemaliger Apple-Manager wies darauf hin, dass ähnliche Bedingungen in anderen Ländern wie Indien und Vietnam nicht existieren.
Trotzdem verfolgt Apple Pläne, seine Präsenz in Indien auszubauen und etwa 25 % aller iPhones dort zu produzieren, im Vergleich zu den aktuellen 5 % bis 7 %. Dies wurde von Northeastern University News berichtet. Foxconn, ein wichtiger Apple-Lieferant mit Sitz in Taiwan, hat angekündigt, 300 Millionen US-Dollar zu investieren, um seine Kapazitäten in Vietnam zu erweitern und eine neue Anlage zu bauen.
Ein weiterer Faktor, der die Situation kompliziert, sind die politischen Spannungen zwischen Beijing und Washington. Zum Beispiel musste Apple seinen Vertrag mit dem chinesischen Speicherchiphersteller Yangtze Memory Technologies kündigen, nachdem das Unternehmen auf die schwarze Liste der USA gesetzt wurde. Dies zwang Apple, seine Abhängigkeit von der US-geführten Lieferkette zu vertiefen und sich an andere Zulieferer wie Samsung zu wenden.
GoerTek Inc., ein Hersteller von AirPods, ist eines der vielen Unternehmen, die Standorte außerhalb Chinas in Betracht ziehen. Das Unternehmen investiert 280 Millionen US-Dollar in eine neue Anlage in Vietnam und erwägt eine Expansion nach Indien.
Trotz dieser Bemühungen gibt es Meinungen, dass Apple seine Fertigung in China nicht vollständig aufgeben kann. Ein ehemaliger Apple-Ingenieur sagte der Financial Times, dass China die Produktion von Arbeitskräften und Technologie für weitere 20 Jahre dominieren könnte.
Apple in Indien: Expansion, Innovation und soziales Engagement
Apple und seine Zulieferer zielen darauf ab, mehr als 50 Millionen iPhones pro Jahr in Indien zu produzieren. Dieser Plan soll innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre umgesetzt werden. Apple hat außerdem mit dem Tata-Konzern eine Vereinbarung über den Aufbau einer vierten iPhone-Fabrik in Indien getroffen, die innerhalb von 12 bis 18 Monaten betriebsbereit sein soll. Diese Entwicklung ist Teil von Apples Bestrebungen, seine Abhängigkeit von der Produktion in China zu reduzieren und in andere asiatische Wirtschaftsräume, einschließlich Indien, Thailand, Vietnam und Malaysia, zu expandieren.
Apple hat sein Engagement für Bildung und Umwelt in Indien deutlich ausgeweitet. Es wurden Programme zur Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern der Zulieferbetriebe ins Leben gerufen. Darüber hinaus hat sich Apple verpflichtet, bis 2030 für seine Lieferkette und Produkte vollständig klimaneutral zu sein. Alle aktiven indischen Fertigungspartner von Apple haben sich verpflichtet, 100 % saubere Energie für ihre Apple-Operationen zu verwenden.
Ein wesentlicher Bestandteil von Apples Engagement in Indien ist die Unterstützung der lokalen App-Entwicklergemeinschaft. Apple hat in Bengaluru ein iOS App Design and Development Accelerator eingerichtet, das Entwicklern hilft, ihre Apps zu verbessern und auf den Markt zu bringen. Seit 2017 haben dort über 15.000 Entwickler an Schulungen teilgenommen. Die Auszahlungen an App-Entwickler in Indien haben sich seit 2018 mehr als verdreifacht.
Apple CEO Tim Cook hat sich während seines Besuchs in Indien mit Premierminister Narendra Modi und anderen hochrangigen Beamten getroffen. Cook betonte Apples Engagement für Wachstum und Investitionen in Indien in Bereichen wie Fertigung, Elektronikexporte, App-Ökonomie, Ausbildung, Nachhaltigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für Frauen. Apple plant, in den nächsten Jahren die Zahl seiner Mitarbeiter in Indien auf 200.000 zu verdoppeln, hauptsächlich über Vertragsfertiger.
Insgesamt zeigt sich, dass Apple und seine Zulieferer bestrebt sind, ihre Produktion zu diversifizieren und das Risiko zu streuen. Die Situation bleibt jedoch komplex und ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, einschließlich geopolitischer Entwicklungen und der Fähigkeit anderer Länder, die Produktionsanforderungen von Apple zu erfüllen.
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