Meta wegen Manipulation von Kindern und Jugendlichen von über 30 US-Bundesstaaten verklagt
Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, sieht sich aktuell einer umfassenden Klage von mehr als drei Dutzend US-Bundesstaaten gegenüber. Diesen wird vorgeworfen, bewusst Merkmale in Instagram und Facebook zu nutzen, um Kinder an seine Plattformen zu binden. Trotz gegenteiliger Beteuerungen des Unternehmens, dass seine sozialen Medien für junge Menschen sicher seien, werfen die Bundesstaaten dem Tech-Giganten vor, gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen zu haben.
Die Vorwürfe zielen darauf ab, dass Meta „psychologisch manipulative Produktdesigns“ verwendet hat, um insbesondere junge Nutzer zu intensiver und längerer Nutzung der Plattformen, wie Instagram, zu bewegen. Features wie der „unendliche Scroll“ und ständige Benachrichtigungen seien speziell darauf ausgerichtet, junge User anzusprechen und in toxische Inhalte zu ziehen. Zusätzlich wird Meta beschuldigt, das US-Bundesdatenschutzgesetz für Kinder verletzt zu haben, indem es persönliche Daten seiner jüngsten Benutzer ohne die Zustimmung der Eltern gesammelt hat.
Es ist ungewöhnlich, dass so viele Staaten sich zusammenschließen, um einen Tech-Riesen zu verklagen. Die Bemühungen deuten darauf hin, dass das Thema Kinder und Online-Sicherheit in den Vordergrund gerückt ist und ähnlich wie bei großen Tabak- und Pharmaunternehmen rechtliche Ressourcen gebündelt werden.
Einige Gesetzgeber weltweit haben versucht, Plattformen wie Instagram und TikTok im Interesse der Kinder einzuschränken. Großbritannien hat Gesetze erlassen, um soziale Medien zu verpflichten, den Datenschutz und die Sicherheit für Minderjährige online zu erhöhen. Im Gegenzug haben die USA bisher keine umfassenden gesetzlichen Maßnahmen getroffen, da Tech-Unternehmen dagegen lobbyieren.
Einige Bundesstaaten fordern finanzielle Strafen von Meta und injunktiven Schutz, um das Unternehmen dazu zu zwingen, bestimmte Technologiefunktionen nicht mehr zu verwenden. Es wird erwartet, dass Meta die Klage anfechten wird. Parallel dazu wird eine separate Untersuchung der Benutzerbindungsmethoden von TikTok und ihrer möglichen schädlichen Auswirkungen auf junge Menschen fortgesetzt.
Die aktuellen Vorwürfe sind eine Ausweitung von Bedenken, die bereits seit einigen Jahren bestehen. Insbesondere nachdem Frances Haugen, eine ehemalige Facebook-Mitarbeiterin, im Jahr 2021 Forschungsergebnisse des Unternehmens durchsickern ließ, die zeigten, dass sich das Unternehmen der Risiken für die psychische Gesundheit junger Menschen durch seine Plattformen bewusst war.
Meta hat in einer Stellungnahme seine Enttäuschung über den eingeschlagenen Weg der Generalstaatsanwälte zum Ausdruck gebracht und betont, dass das Unternehmen bestrebt ist, Jugendlichen sichere Online-Erfahrungen zu bieten.
Der Fall stellt einen Meilenstein in der laufenden Debatte über die Verantwortung sozialer Medienplattformen für das Wohl ihrer Nutzer dar, insbesondere wenn es um die jüngsten und verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft geht.
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