Amazon investiert 1 Milliarde Dollar in Microsoft 365 Cloud Suite
Am 18. Oktober 2023 berichtete Dan Robinson, dass Amazon voraussichtlich mehr als eine Million Lizenzen für Microsofts 365-Produktivitätssuite erwerben wird.
Laut Insiderinformationen soll Amazon mit einem Deal im Wert von über 1 Milliarde Dollar in den nächsten fünf Jahren einer der größten Käufer von Microsoft-Software werden. Die Quelle, die diese Behauptung stützt, bleibt ungenannt, doch es scheint dokumentarische Beweise für diese massive Investition zu geben.
Vier von fünf Unternehmen aus der Fortune-500-Liste nutzen bereits die Produktivitätswerkzeuge von Microsoft. Amazon, das bisher On-Prem-Versionen von Microsoft Office verwendet hat, plant nun den Umstieg auf die teilweise cloudbasierte Suite.
Es wird erwartet, dass Amazon die Microsoft 365-Lizenzen sowohl für Firmenmitarbeiter als auch für Mitarbeiter in vorderster Front einsetzen wird. Die Implementierung könnte bereits im November beginnen, wobei eine umfassende Migration für das kommende Jahr geplant ist.
Einige Amazon-Mitarbeiter könnten Microsofts Angebote gegenüber den eigenen Anwendungen von Amazon, wie Amazon WorkMail, WorkDocs und der Chime-Meetings-App, bevorzugen. Microsoft hält sich bei Spekulationen über Kundenvereinbarungen bedeckt und hat gegenüber The Register keinen Kommentar abgegeben. Auch Amazon hat bisher nicht auf eine Anfrage zur Bestätigung reagiert.
Die Zusammenarbeit zwischen Amazon und Microsoft zeigt, dass die Beziehung zwischen den beiden Cloud-Giganten keineswegs frostig ist. Bereits im August hat Microsoft Zugeständnisse gemacht, die es Endbenutzern mit bestehenden Lizenzen ermöglichten, Microsoft 365-Apps auf Amazons WorkSpaces virtueller Desktop-Infrastruktur auszuführen. Andere Cloud-Plattformen wie Google Cloud oder Alibaba verlangen hingegen den Kauf neuer Lizenzen.
Im gleichen Monat kündigte Microsoft an, dass europäische Kunden Microsoft 365 und Office 365 ohne die Teams-Collaboration-App erwerben können. Dies wurde als Versuch gewertet, eine Untersuchung der Europäischen Kommission zu den Cloud-Lizenzierungspraktiken des Unternehmens zu entschärfen.
Schlussendlich dominieren Microsoft und Amazon den Cloud-Markt. AWS macht 40 Prozent des globalen Marktes für Cloud-Infrastrukturdienste aus, während Azure weitere 21,5 Prozent einnimmt.
