Sicheres Bezahlen: Jüngere Verbraucher:innen legen Wert auf Bequemlichkeit

Sicherheit ist für sechs von zehn Verbraucher:innen der wichtigste Aspekt beim Bezahlen. Doch gerade der jüngere Teil der Bevölkerung legt auch Wert auf Bequemlichkeit und Schnelligkeit. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Visa hervor, für die das Meinungsforschungsinstitut forsa über 1 000 Verbraucher:innen online befragt hat.

Die Freigabe von Zahlungen mit Fingerabdruck oder PIN bietet aus persönlicher Sicht der Verbraucher:innen das beste Verhältnis von Sicherheit und Bequemlichkeit. Passwörter und Einmalcodes beurteilen Verbraucher:innen zwar auch als sehr sicher, doch nur als mittelmäßig praktikabel. Die Gesichtserkennung liegt in der Wahrnehmung der Befragten dazwischen (siehe Grafik). Bei der Nutzung zeigt sich ein deutlicher Altersunterschied. Biometrische Verfahren sind bei Verbraucher:innen unter 35 Jahren doppelt so beliebt wie bei den über 60-Jährigen (46 % vs. 23 %). Ein möglicher Grund dafür laut Umfrage: Vor allem Verbraucher:innen über 60 Jahre sorgen sich um Sicherheit und Daten beim Bezahlen mit dem Smartphone.

„Wir brauchen mehr Aufklärung über die Sicherheit digitaler Zahlverfahren“, sagt Visa Deutschland-Chef Tobias Czekalla. „Gerade die biometrische Freigabe von Zahlungen ist ein großer Fortschritt für mehr Sicherheit beim Bezahlen.“

Bewertung der Befragten von Verfahren zur Freigabe von Zahlungen

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©Visa

Verbraucher:innen überschätzen Betrugsrisiko stark

Im Durchschnitt glauben die Befragten, dass zehn Prozent der Kartenzahlungen von Betrug betroffen sind. „Dabei ist das digitale Bezahlen sehr sicher und das Betrugsrisiko wird von Verbraucher:innen stark überschätzt“, betont Czekalla. So liegt die Betrugsrate bei Visa Zahlungen aktuell auf einem Tiefstand von unter 0,1 Prozent – eine der niedrigsten von allen Bezahlverfahren. Und selbst in diesen seltenen Fällen sind Karteninhaber:innen geschützt, wenn sie eine Zahlung nicht selbst autorisiert haben.

Daten sind beim Bezahlen mit dem Smartphone sicher

Nur rund ein Drittel (37 %) der Befragten hält die Zahlungsdaten für sicher, wenn an der Ladenkasse mit dem Smartphone oder Wearable bezahlt wird. Dabei ist das mobile Bezahlen durch die Token-Technologie geschützt. Denn auf dem Gerät wird anstelle der Kartennummer ein zufällig generierter Platzhalter gespeichert. „Bei einer Token-Zahlung werden so keine Kartendaten an das Händlerterminal übermittelt“, erläutert Czekalla. „Selbst wenn Kriminelle an diesen Token kämen, wäre dieser für sie wertlos.“ Token kommen bereits bei jeder dritten digitalen Visa Transaktion in Europa zum Einsatz. Weltweit hat Visa inzwischen über sechs Milliarden Token ausgegeben, zwei Milliarden mehr als die typischen Karten.

Name, Adresse und Einkaufsliste werden beim Bezahlen mit Karte nicht übertragen

Drei von vier Verbraucher:innen (76 %) denken, dass bei Kartenzahlungen im Geschäft der Name des Karteninhabers bzw. der Karteninhaberin übertragen wird. Immerhin jede:r Fünfte (20 %) glaubt zudem, dass auch die eigene Adresse und die Liste der gekauften Waren übermittelt werden. „Auf dem Karten-Chip sind keine persönlichen Daten wie der Name des Karteninhabers oder die Adresse gespeichert“, betont Czekalla. „Daher werden sie auch nicht beim Bezahlen übermittelt.“ Auch die Einkaufliste wird beim Bezahlen nicht an die Kartenorganisation oder Bank gesendet. Tatsächlich legt eine ISO-Norm die Daten genau fest, die international zur Durchführung einer Zahlung übermittelt werden dürfen: Das sind vor allem die Kartennummer, der Betrag, das Land und die Währung sowie Angaben zum Händler und zum Zeitpunkt der Transaktion.

Kontaktlos bezahlen ist genauso sicher, wie die Karte ins Terminal einzustecken

Obwohl mittlerweile neun von zehn Verbraucher:innen kontaktlos per Karte zahlen, bewerten nur 75 Prozent dies auch als sicher. Das Einstecken der Karte in das Kassenterminal wird dagegen von 86 Prozent als sicher bewertet. „Unsere Analysen zeigen, dass das kontaktlose Bezahlen mit Visa genauso sicher ist wie ,klassische Kartenzahlungen‘ – obwohl es in den letzten Jahren stark zugenommen hat und bei Beträgen unter 50 Euro eine PIN-Eingabe meist nicht notwendig ist“, so Czekalla.

Sicherheitsfaktor Mensch

Ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit bleibt der Mensch, der die digitale Technik bedient. Passwörter und PINs notieren sich viele, um sie nicht zu vergessen. So deckt die Umfrage auf, dass mehr als jede:r Sechste (18 %) die Karten-PIN verschlüsselt auf dem PC/Smartphone gespeichert hat und 13 % diese handschriftlich notiert haben. Jede:r Vierte hat seine PIN schon einmal jemandem verraten (26 %), fast ebenso viele kennen die PIN ihre:r Partner:innen (23 %). Drei Prozent der Befragten tragen die PIN gar im Portemonnaie bei sich. „Niemals sollten Verbraucher:innen für die Freigabe von Transaktionen notwendige PINs und andere Sicherheitscodes teilen“, betont Czekalla. „Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck und Gesichtserkennung sind ein echter Fortschritt. Sie verbinden Sicherheit effektiv mit Bequemlichkeit.

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©Visa

 

Trotz vorhandener Sicherheitsvorbehalte hat das bargeldlose Bezahlen einen festen Platz im Alltag der Menschen in Deutschland. Für die Zukunft wünschen sich 34 Prozent der Befragten mehr Akzeptanzstellen im stationären Handel, an denen sie mit Karte, Smartphone oder Wearable bezahlen können. Jede:r Fünfte würde sich am liebsten ganz vom Portemonnaie verabschieden und alle Karten digitalisieren.

Über die Studie

In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa hat Visa im Zeitraum Mai bis Juni 2023 mit einer repräsentativen Onlineumfrage über 1 000 Verbraucher:innen in Deutschland ab 18 Jahre zu ihrem Empfinden in Bezug auf sicheres Bezahlen befragt. Teil der Befragung waren unter anderem das Sicherheitsempfinden in Bezug auf verschiedene Bezahlarten sowie der Kenntnisstand der Verbraucher:innen zum Thema Datenübermittlung.

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