eBay CEO Donahoe blickt optimistisch in die eBay Zukunft

eBay-Chef John Donahoe äußerte sich in einem aktuellen Interview mit der New York Times optimistisch über die weiteren Wachstumsaussichten des Online-Marktplatzes. Vor allem durch die mobilen Einkäufer würden die Wachstumschancen besonders stark ansteigen.

John Donahoe hält das Unternehmen in der Spur, aber die Mitbewerber von eBay bewegen sich, so der Anschein, viel schneller.

Drei Jahre im Job sieht es manchmal so aus, als habe John Donahoe nur bescheidene Fortschritte im stetig ansteigenden Wachstum des E-Commerce gemacht. Er hat der Website ein kosmetisches Makeover gegeben, die Suchmaschinenfunktionen auf dem Online-Marktplatz verbessert und eBay zu einer Einkaufsmall umfunktioniert, wo Retailer Vorsaisonware oder Überhänge loswerden können. eBay ist nicht mehr nur Versteigerungsseite.

„Ich denke wir haben die Kurve noch gekriegt“, so Donahoe im Interview.

Am Donnerstag dem 10. Februar 2011 steht ein Investorentag mit Analysten an, im Rahmen dessen Donahoe seine Strategie erläutern will: Wieder in die Offensive gehen und vor allem von den Wachstumsmöglichkeiten des mobilen Internets profitieren. Eine bessere Einbindung der eBay-Tochter PayPal soll zudem für einfaches Bezahlen der Artikel und Waren auf eBay sorgen. Die hohen Wachstumsraten zu Beginn der eBay-Zeit sollen wieder zurückkehren. Das sind die Ziele.

Nicht erwartet werden am „Analyst-Day“ die Ankündigung von neuen Services oder Produkten, aber man kann sich vielleicht ja auch noch überraschen lassen.

Während eBay seinen Marktplatz-Umsatz im letzten Jahr um 8% Prozent auf 5,7 Milliarden US-Dollar steigern konnte, legte der weltweite E-Commerce Absatz  2010 um 18,9% zu. Analysten und eBay Investoren setzten Donahoe damit unter Druck, dass er sein Versprechen mit dem allgemeinen Wachstum des E-Commerce Schritt zu halten, einlöst. Doch J.P. Morgan sagt für das Jahr 2011 wieder ein Wachstum im  E-Commerce von 18,9% voraus, und ob man das schaffen wird ist ungewiss.

Amazon.com konnte seine Führung im E-Commerce ausbauen und Groupon oder Etsy sind eBay dicht auf den Fersen.

Scott Kessler, Analyst bei Standard & Poors erklärt: „Während eBay einen schönen anfänglichen Fortschritt darbot, sind immer noch eine Reihe von Problemen zu bewältigen“. Händler kritisieren besonders die hohen Gebühren auf eBay, sowie die Tatsache, dass eBay nach wie vor größere Händler gegenüber kleineren Verkäufern den Vorzug gibt. Solange eBay diese Probleme nicht lösen kann, werden alternative Seiten wie Etsy von der Unzufriedenheit der eBay-Verkäufer profitieren, so die Analysten.

Die Wandlung eBays vom Flohmarkt zum einer Einkaufsmall war Teil der breit angelegten Strategie Donahoes, um mit Amazon mithalten zu können. Eine Plattform auf der man alles finden kann. Die Webseite eBays wurde mit einem erkennbaren klareren Design ausgestattet, um den Fokus der Käufer auf die angebotenen Waren zu legen. Auch investierte Donahoe in die Verbesserung der Suchmaschine, damit die eBay-User ihre Wunschobjekte schneller finden können.

Dadurch, dass man den verschiedenen Produkt-Kategorien ein verbraucherfreundlicheres Aussehen gab und vom gewöhnlichen Design abrückte, versucht man, mit den Mitbewerbern auf ein Level zu kommen. So kann man in der Fashion-Kategorie nun verstärkt mit Bildern anstatt mit Text nach seinen Lieblingsartikeln suchen. Das Gleiche hat man im Laufe des Jahres auch für die Kategorien Autoteile und Haus & Garten geplant.

Donahoe aber erhofft sich den absoluten Durchbruch durch den stetig wachsenden mobilen Einkauf, der ja auch erste Erfolge gezeigt hat. Für dieses Jahr rechnet man mit Einnahmen von 4 Milliarden Dollar durch den Einkauf über Smartphones, was dem Doppelten vom vergangenen Jahr entsprechen würde.

„We are absolutely on our front toes and going after this“, so eBay CEO John Donahoe.