Haftstrafen für die Opfer der Nigeria-Connection gefordert

Mehr als 21 Millionen Euro ergaunern die, vorrangig aus Nigeria stammenden und im Internet unter der Nigeria-Connection bekannten, Betrüger alleine pro Jahr in Australien.

Hochkommissar Sunday Olu Agbi aus Nigeria holte nun in der australischen Tageszeitung „The Sydney Morning Herald“ zu einem Rundumschlag aus: „Wir fordern Gefängnisstrafen auch für die gierigen Opfer. Menschen, die Geld schicken, sind ebenso schuldig wie die Leute, denen das Geld geschickt wird.“

Wie kann es zu so einer Aussage kommen, fragt man sich, und wie können afrikanische Politiker Gefängnisstrafen für Betrugsopfer fordern? Olu Agbi erklärt es folgendermaßen: „Australier haben die wiederholten Warnungen ignoriert, keine Geschäfte mit dubiosen Menschen zu betreiben. Außerdem werden die Betrugsopfer als Komplizen eingesetzt und sind daher auch als Täter anzusehen.“

Der Staat Nigeria leidet unter dem schlechten Bild, das durch die „Nigeria-Connection“ hervorgerufen wird, denn inzwischen haben mögliche Geschäftspartner dem Land den Rücken zugewandt oder sind nur noch argwöhnisch. Agbi stellt klar: „Auch die nigerianische Regierung missbilligt die Betrugsmaschen und versucht täglich die Hintermänner ausfindig zu machen.“