42,4 Milliarden Euro Umsatz: eBay-Untersuchung belegt enorme Wirtschaftskraft selbständiger Mütter

Selbständige Mütter mit minderjährigen Kindern leisten einen wesentlichen, oftmals unterschätzten Beitrag zur deutschen Wirtschaft. Dieses Jahr werden die sogenannten „Mompreneure“ 42,4 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Das zeigt eine von eBay beauftragte Untersuchung einer Online-Plattform für Statistik. Dabei reicht das Spektrum vom Micro-Business im eigenen Haushalt bis zum Geschäft mit einem Multi-Millionen-Umsatz. Vor allem im boomenden Online-Handel wächst der Anteil der „Mompreneure“ und mit ihm auch das Umsatzvolumen. Gemäß der aktuellen Studie steigen allein diese Erlöse in diesem Jahr um 6,1 Prozent auf 505 Millionen Euro.

Stefan Wenzel, Deutschland-Chef von eBay sagt: „Wir freuen uns über den positiven Umsatz-Trend und die Anzahl der „Mompreneure“. Vor allem für kleine Unternehmen, wozu viele der Händlerinnen zählen, bietet eBay einen einfachen und reichweitenstarken Start in den E-Commerce. Die Aussage, dass wir Partner des Handels sind, ist dabei mehr als Semantik – wir bieten einen reinen Online-Marktplatz und stehen nicht in Konkurrenz mit unseren Händlerinnen.“ In den USA ist der Begriff „Mompreneur“, eine Wortschöpfung aus Mom (engl. für Mutter) und Entrepreneur, bereits gut bekannt, mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg der selbständigen Mütter hält er nun auch immer mehr in Deutschland Einzug.

Mehr als jede dritte selbständige Frau hat heute Kinder. Aktuell sind fast eine halbe Million Mütter (461.000) mit noch minderjährigen Kindern selbständig tätig. Rund die Hälfte von ihnen hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Kind, weitere 50 Prozent haben zwei oder mehr Kinder. Esther Eisenhardt, Gründerin des Netzwerks „MomPreneurs“, betont: „Mütter sind in der Arbeitswelt eine Ressource, die extrem unterschätzt wird.“ Die mit Abstand beliebteste Branche der „Mompreneure“ ist den Statistikern zufolge das Gesundheits- und Sozialwesen. Die Zahl selbständiger Mütter verteilt sich wie folgt auf die Top-5-Branchen*(1):

  1. Gesundheits- und Sozialwesen (99.000 „Mompreneure“)
  2. Erbringung von freiberufl. wissenschaftl. und techn. Dienstleistungen (69.000)
  3. Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (58.000)
  4. Einzelhandel (42.000) – inkl. Online-Handel
  5. Erziehung und Unterricht (35.000)

Im Einzelhandel, mit insgesamt voraussichtlich 474 Milliarden Euro*(2) Umsatz auch 2016 Schwungrad der deutschen Wirtschaft, machen sich weiter viele Mütter selbständig, hier wächst insbesondere der E-Commerce-Anteil zusehends. Aktuell gibt es rund 5.200 „Mompreneure“ im Online-Handel*(3), bei vielen von ihnen steckt auch die Businessidee noch in den Kinderschuhen, aber sie bringen es immerhin schon auf einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Umsatz von 97.141 Euro im Jahr. Bis 2020 wird der Wert weiterhin stark, um fast ein Drittel (31,6 Prozent), auf 127.857 Euro zulegen. Seit 2010 wäre damit dann ein Wachstum der Pro-Kopf-Erlöse im E-Commerce von fast 200 Prozent zu beobachten*(4).

Eine erfolgreiche „Mompreneur“-Story bietet Annedore Linder. 1999 fand die Landwirtin ohne Berufserfahrung mit ihrem eBay Shop „anndora“ den Einstieg in die Arbeitswelt. „Zu Beginn habe ich gebrauchte Babybekleidung verkauft, heute beschäftige ich in meinem ‚Baumarkt ohne Baustoffe‘ 19 Mitarbeiter.“ Der Verkauf von Artikeln aus dem Bereich Haus, Garten und Freizeit bringt ihr einen Platz unter den umsatzstärksten eBay Shops aus Sachsen-Anhalt ein.

Karrieretechnisch bedeutet die Schwangerschaft für viele Frauen eine Zäsur. Wenn sie als Mütter in den Beruf zurückkehren, geraten manche in eine Sackgasse: Die Aufgaben haben sich verändert, das Arbeitsumfeld hat wenig Verständnis für den Organisationsaufwand in der Kinderbetreuung und die notwendige Flexibilität in den Arbeitszeiten. Esther Eisenhardt sagt: „Teilzeit ist oft ein Abstellgleis und bedeutet nicht selten das Karriere-Aus.“ Schuld sei die immer noch starke Präsenzkultur. „Viele Manager übertragen ungern Verantwortung, wenn man nach 16 Uhr nicht mehr an Meetings teilnehmen kann.“ Für viele Mütter wird die „Notlösung“ Selbständigkeit daher zur verheißungsvollen Alternative. Dabei gilt: Je mehr Kinder, desto größer der Anteil der „Mompreneure“ an den arbeitenden Müttern.*(5) Der eigene Chef zu sein, von Zuhause aus zu arbeiten und selbst zu entscheiden, wie viel Arbeit die Familie verträgt, ist für sie das ideale Arbeitsmodell.

Eine Auswahl von Mompreneur-Erfolgsstorys:

eBays „Schirmherrin“, Annedore Linder mit anndora

  • Seit 1999 als Verkäuferin bei eBay
  • Verkauf von Artikeln für Haus, Garten und Freizeit
  • 19 Mitarbeiter, 3.000 Artikel im Sortiment
  • Einer der umsatzstärksten eBay Shops aus Sachsen-Anhalt

Die Multichannel-Händlerin für die Kleinsten, Bettina Leisten Rodriguez mit Kids-Comfort

  • Seit 2005 mit Kids-Comfort bei eBay erfolgreich
  • Internationaler Verkauf von Baby- und Kinderartikeln
  • 15 Mitarbeiter, 20.000 Artikel im Sortiment
  • Bewusstsein für Qualität und Service

Leidenschaft für Garn, Andrea Gönner mit Garnwelt

  • Seit 2010 als Händlerin bei eBay
  • Verkauf von Strickgarn und Handarbeitszubehör
  • 4 Millionen Euro Jahresumsatz, 10.000 Artikel im Sortiment, 30 Mitarbeiter im Sommer, 50 im Winter
  • Leidenschaftlicher Einsatz und stetiges Wachstum

Selbständige Mütter und solche, die es werden wollen, finden Tipps zum Start und die ausführlichen Erfolgsgeschichten der Mompreneure bei eBay.

Eine Infografik mit Zahlen aus der Erhebung finden Sie im eBay-Pressebereich unter presse.ebay.de.

*(1) Stat. Bundesamt, Mikrozensus 2014
*(2) HDE (2015)
*(3) Stat. Bundesamt, Mikrozensus 2014
*(4) HDE (2015), Handel Digital, S. 3 i.V.m. Stat. Bundesamt, Mikrozensus 2014
*(5) Eurostat (2014), HWWI

Frank