Praxisprojekt: Mittelstand-Digital Zentrum Handel digitalisiert Dorfladen

Wie kann ein Dorfladen mitten im Erzgebirge regional mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken? Das Mittelstand-Digital Zentrum Handel hat Lindner Bäck – Dor Dorfladen dabei unterstützt, im Geschäft sowie auf der zugehörigen Website mit Onlineshop und Social Media-Kanälen mehr Sichtbarkeit zu generieren und Kund:innen langfristig zu binden.

Praxisprojekt: Mittelstand-Digital Zentrum Handel digitalisiert Dorfladen
Praxisprojekt: Mittelstand-Digital Zentrum Handel digitalisiert Dorfladen. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Das Grundproblem: Ohne Sichtbarkeit keine Kundschaft

In Hormersdorf bei Zwönitz hat Michaela Steudel vor eineinhalb Jahren die ehemalige Bäckerei übernommen und zu einem kleinen Dorfladen umgestaltet. Dieser bietet eine Kombination aus Backwaren und Grundversorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs. Doch ihr „Dorfloden“ steht vor dem gleichen Problem wie viele Geschäfte im ländlichen Raum: es fehlt an Sichtbarkeit und ausreichend Kund:innen.

„Ziel ist es, den Dorfladen in der Region zu verankern“, erklärt Inhaberin Steudel. Digitale Sichtbarkeit ist für sie dabei essentiell und umfasst neben der Website mit Onlineshop auch Social Media-Aktivitäten. Denn Steudel kennt das Grundproblem: „Wenn unser „Dorfloden“ medial nicht aktiv bleibt, verschwinden wir im Internet irgendwann in der Versenkung.“

„Der Dorfladen hatte zwar bereits erste digitale Schritte gemacht, damit aber noch keine nachhaltigen Erfolge erzielt“, ergänzt Frank Rehme, Geschäftsführer des Mittelstand-Digital Zentrums Handel. „Im Rahmen unseres Digitalisierungsprojektes haben wir uns also angeschaut, was neben den Onlinemaßnahmen auch direkt im Geschäft verändert werden muss.“

Vielseitiges Programm: Mithilfe eines Bootcamps zum Erfolg

In Form eines Bootcamps wurden gemeinsam mit der Inhaberin die einzelnen Bereiche des Geschäfts analysiert und entsprechende Maßnahmen definiert. Dabei ging es nicht nur darum, die aktuelle Situation zu analysieren, sondern auch, notwendige Schritte zur langfristigen Weiterentwicklung zu erarbeiten, die auf den Dorfladen und dessen Zielgruppe zugeschnitten sind.

Im Bereich Website und Onlineshop war es beispielsweise notwendig, sich mit dem SSL-Zertifikat und der Datenschutzerklärung zu befassen, um den Webshop abmahnsicher zu machen. Kleinere Optimierungen wie die Anpassung von Bildgrößen im Onlineshop für kürzere Ladezeiten oder die Nutzung von Hashtags bei Social Media-Posts sollen hingegen dabei unterstützen, bei der Zielgruppe sichtbarer zu werden und sie online zu überzeugen.
Im Geschäft selbst geht es vor allem darum, Werbepotenziale wie Schaufenster besser zu nutzen, sowie die Shopper Journey der Kund:innen besser zu erfassen. Dazu gehören neben der Blickführung und Aufmerksamkeitslenkung auch die Sortimentsanalyse.

„Wichtig ist vor allem, sich die Frage zu stellen, welche Maßnahmen kurzfristig umgesetzt werden können, und für welche es einen längeren Atem benötigt“ erklärt Frank Rehme das Vorgehen. „Je nach Situation ist es oft erst einmal notwendig, die Erlössituation zu stabilisieren, bevor langfristig gedachte Erweiterungen Sinn machen.“

Im Fall des Dorfladens wird das Backwarensortiment nun um Convenience-Produkte erweitert, da der Standort an einer belebten Straße viele Berufspendler:innen anzieht. Langfristig möchte Manuela Steudel ihre Produktpalette im Bereich Self-Care ausweiten, um Kund:innen ein zusätzliches Angebot zu bieten, dass die vorhandene Kompetenz im Bereich Ernährungsberatung ergänzt. So soll der neue Fokus des „Dorflodens“ verstärkt werden: den Kund:innen Qualität, besondere Genussmomente und Freude an kleinen Besonderheiten bieten.

Mittelstand-Digital