Ladezeit Optimierung: Website auf maximale Performance

Die Zeiten, in denen man mehrere Minuten vor einem sich langsam aufbauendem Bild und einer noch langsamer ladenden Webseite saß, sind mittlerweile glücklicherweise seit vielen Jahren vorbei. Deswegen sind lange Ladezeiten und eine schlechte Erreichbarkeit heutzutage nicht mehr tolerierbar – weder aus Sicht der Endnutzer noch mit Hinblick auf die Suchmaschinen. Die Ladezeit-Optimierung hat damit eine feste Rolle bei der „Webseiten-Hygiene“.

Auswirkungen der Ladezeit verstehen – und proaktiv agieren

Ladezeit Optimierung: Website auf maximale Performance
Ladezeit Optimierung: Website auf maximale Performance. AI generated by ©onlinemarktplatz.de

Ladezeiten sind aus zweierlei Gründen wichtig: Auf der einen Seite ist es dem Endnutzer nicht zuzumuten, wenn dieser mehrere Minuten vor einer sich stückweise aufbauenden Webseite sitzt oder die Webseite so überladen ist, dass sie sich an mobilen Endgeräten mit 3G- oder 4G-Internet gar nicht erst aufbaut. Auf der anderen Seite ist es nicht „nur“ der Mensch, der dahingehend in den Fokus gerät, sondern auch die Suchmaschinen. Die erachten einen schnellen, zeitgemäßen Pagespeed mittlerweile als K.O.-Kriterium – weshalb eine Webseite, die gefühlte Ewigkeiten lädt, auch nie die vorderen Google-Positionen belegen wird. Gerade die sind aber notwendig, um möglichst viel relevanten Traffic (also Endnutzer) auf die Webseite zu bekommen – so schließt sich der Kreis.

Es obliegt Webmastern und IT-Abteilungen in Unternehmen, die Ladezeiten der Webseite proaktiv zu optimieren. Das geht auf unterschiedliche Weise und darf durchaus als fortwährende Aufgabe verstanden werden, denn neue Komprimierungstechnologien und noch schnellere vServer für Unternehmen reflektieren den technologischen Fortschritt, der in der digitalen und IT-Welt tagtäglich stattfindet. Es lohnt sich also die Maßnahmen zur Ladezeit-Optimierung sowohl als symbolischer Weg als auch als das eigentliche Ziel zu erachten.

Wie gravierend die Auswirkungen einer schlechten Webseiten-Ladezeit sind, lässt sich sogar in Zahlen fassen. Lädt die Webseite länger als drei Sekunden, geht man gemeinhin davon aus, dass rund 40 % der Besucher diese wieder verlassen – und das Angebot des Unternehmens damit nie zu Gesicht bekommen. Des Weiteren reduzieren lange Ladezeiten die Conversion-Rate: Das ist die Quote, die sich aus der Anzahl der Gesamtnutzer und denen, die Umsatz generieren, ergibt. Selbst wenige Sekunden oberhalb der zu erwartenden Durchschnittsladezeit können die Conversion-Rate um bis zu 10 % reduzieren – und dem Unternehmen damit potenziell viel Geld kosten.

Maßnahmen zur Ladezeit-Optimierung der Webseite

Am Anfang steht immer die Bestandsaufnahme: Mit der Google Search Console (ehemals Webmaster Tools) lässt sich die Ladezeit der Webseite messen. Das ist der Ausgangswert, den es mit allen nachfolgenden Maßnahmen zu verbessern gilt. Besonders praktisch ist, dass Google nicht nur eine Einordnung des Ist-Wertes vornimmt, sondern parallel auch auf Schwachstellen hinweist, die die Ladezeiten negativ beeinträchtigen. Diese vorgebrachten Punkte können Unternehmen also bereits für erste Optimierungen verwenden.

Die Wahl eines geeigneten Hostinganbieters und -tarifs ist essenziell: Wenn der Server schwächelt, auf dem sich die Webseite befindet, werden auch alle weiteren Maßnahmen zu keinem Unterschied führen. Ein leistungsstarkes Hosting ist immer das unverzichtbare Fundament, auf dem anschließend aufgebaut wird. Danach sind weitere Maßnahmen ins Auge zu fassen, die man eigenständig umsetzt.

Komprimierung von Bildern

Bilder sollten unbedingt komprimiert werden. Raw-Dateien und solche im PNG- oder BMP-Format haben auf einer Webseite nichts verloren. Aufgrund ihrer Größe verlangsamen diese die Webseite enorm, zumal sie auch für Nutzer an mobilen Geräten, aufgrund der in Deutschland üblichen Datenlimitierungen, absolut ungeeignet sind. Bilder sollten also auf eine adäquate Größe und in ein gängiges Format wie WEBP oder JPEG gebracht werden.

Textbasierte Datenformate serverseitig komprimieren

Auch Formate wie JavaScript, CSS und HTML können schneller laden, wenn sie serverseitig komprimiert werden. In der IT-Welt nennt man das „GZIP-Verfahren“, was kurz für „GNU zip“ steht und das „Verpacken“ von derartigen Dateien in ein komprimiertes Format umfasst. Die entsprechenden Daten werden von zeitgemäßen Browsern dann erst auf Abruf während des Rendering-Prozesses entpackt. „Brotli“, ein von Google Schweiz entwickeltes Verfahren, ist eine Alternative zu GZIP.

Lazy-Loading implementieren

Aktuelle Browser-Versionen unterstützen Lazy-Loading, was von Webmastern unbedingt genutzt werden sollte. Lazy-Loading sorgt dafür, dass Elemente außerhalb des Bildschirmbereichs erst geladen werden, wenn sich der Nutzer dahin begibt. Wenn der Nutzer also eine Webseite aufruft, so laden alle sichtbaren Elemente sehr schnell – weil die Elemente am unteren Rand der Webseite, die der Nutzer aktuell eh nicht sieht, erst später geladen werden. Das ist auch mit Hinblick auf Nutzer an mobilen Endgeräten ein großer Mehrwert.

Quellcode verschlanken

Alles, was im Quellcode der Webseite steht, wird zwangsläufig geladen werden müssen – aber nicht alles da ist überhaupt notwendig. Unnötige Kommentare, die während der Entwicklungsphase im Quellcode landeten, sollten beispielsweise restlos entfernt werden – ebenso wie nicht nötige Leerzeichen. Auch nicht benötigte Formatierungen sind zu entfernen. Aus diesem Grund ist es mit Hinblick auf die Ladezeit besser, wenn Texte zum Beispiel nicht direkt aus Word in die Webseite eingefügt werden, sondern wahlweise direkt im HTML-Format oder als Plain-Text mit späterer Formatierung im CMS.

Schritt für Schritt zu einer besseren Ladezeit – und damit einer verbesserten User-Experience

Ob als Händler mit eigenem Online-Shop, einem Affiliate-Vergleichsportal oder einer „einfachen“ Unternehmenswebseite: Jede Webseite im Internet gehört einem strukturierten Prozess zur Ladezeit-Optimierung unterzogen. So stellen Webmaster und Unternehmen sicher, dass die Ladezeit nicht zur Hürde für bessere Google-Rankings oder höhere Interaktionsquoten auf der Webseite wird.