Strategischer Schachzug im Marktforschungssektor: YouGov erwirbt GfK Consumer Panel für 315 Millionen Euro
Das britische Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov hat das Consumer Panel-Geschäft des deutschen Marktforschungsunternehmens GfK für einen Betrag von 315 Millionen Euro übernommen.
Das Consumer Panel von GfK umfasst mehr als 100.000 Haushalte in 16 europäischen Ländern und führt regelmäßig Umfragen zum Kaufverhalten durch, die Herstellern wichtige Einblicke in die Wünsche und Käufe der Konsumenten bieten.
Diese Übernahme ist ein strategisch bedeutsamer Schritt für YouGov. Sie erweitert das Angebot des Unternehmens im schnelllebigen Konsumgütersektor (FMCG) und verstärkt gleichzeitig die Präsenz und Dienstleistungen für US-Kunden. Stephan Shakespeare, CEO von YouGov, betonte die Bedeutung dieser Transaktion, da sie das Angebot von YouGov im wenig durchdrungenen FMCG-Sektor erweitert und langjährige Beziehungen zu einem erstklassigen Kundenstamm mit sich bringt.
Die Übernahme beinhaltet auch die Übernahme der 1.100 Kunden und 1.100 Mitarbeiter des GfK Consumer Panels. Der deutsche Sitz des Consumer Panels bleibt vorerst in Nürnberg, und der Name GfK Consumer Panel soll für eine Übergangszeit beibehalten werden.
Diese Akquisition erfolgt vor dem Hintergrund der Fusion von GfK mit dem britisch-amerikanischen Marktforschungsunternehmen NielsenIQ im Juli 2023. Die EU-Kommission hatte die Fusion nur unter der Bedingung genehmigt, dass das GfK-eigene Marktforschungspanel verkauft wird. Durch diesen Verkauf verliert GfK etwa 15 Prozent seines Jahresumsatzes, der rund eine Milliarde US-Dollar beträgt.
Die Übernahme des Consumer Panels durch YouGov ist ein bedeutender Schritt in der Marktforschungsbranche und wird voraussichtlich sowohl für YouGov als auch für die Kunden und Mitarbeiter des Panels bedeutende Veränderungen und Möglichkeiten mit sich bringen.
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