Amazon erwägt bedeutende Investition in Prozessorentwickler Arm vor geplantem Börsengang

Aktuellen Berichten zufolge befindet sich der E-Commerce-Riese Amazon in Verhandlungen, um sich als maßgeblicher Investor an SoftBank Group Corp’s Arm Ltd zu beteiligen. Dieser Schritt kommt im Vorfeld des geplanten Börsengangs von Arm und spiegelt die wachsende Bedeutung des Unternehmens im Bereich Cloud Computing wider. Bisher unveröffentlichte Informationen deuten darauf hin, dass Amazon Web Services, der Cloud-Geschäftszweig des Giganten, bereits einen eigenen Verarbeitungs-Chip namens Graviton entwickelt hat, der auf der Architektur von Arm basiert.

Depositphotos 91076400 S
Amazon erwägt bedeutende Investition in Arm Ltd vor geplantem Börsengang. ©Depositphotos

Arm beabsichtigt, seine Aktien Anfang September an der Nasdaq zu notieren. Hierbei strebt das Unternehmen an, zwischen beeindruckenden 8 und 10 Milliarden US-Dollar durch die Emission von Aktien zu generieren.

Bisher haben sowohl Arm als auch Amazon sich zu diesen Gerüchten nicht geäußert.

Das Interesse von Amazon am IPO von Arm verstärkt die Relevanz von Arm im Bereich Cloud Computing und verdeutlicht die tiefgreifenden Verbindungen zwischen den beiden Unternehmen. Amazon ist im Bereich Cloud Computing ein großer Akteur und die Entwicklung eines eigenen Prozessorchips zeigt die strategische Bedeutung von Arm für das Wachstum von Amazon Web Services.

Bisherigen Informationen zufolge hat Arm Gespräche mit etwa 10 Technologieunternehmen geführt, darunter prominente Namen wie Intel, Alphabet und Nvidia. Ziel dieser Gespräche war es, Investoren als Eckpfeiler des Börsengangs zu gewinnen.

Die Einbindung von renommierten Investoren in den Börsengang könnte für Arm von großer Bedeutung sein. Diese Maßnahme könnte die Beziehungen zu ihren Top-Kunden stärken und somit die Attraktivität des IPOs steigern.

Der bevorstehende Börsengang von Arm wird auch für SoftBank Group Corp. von großer Wichtigkeit sein. Das Unternehmen befindet sich in einem intensiven Bemühen, den Vision Fund (ein 2017 gegründeter Risikokapitalfond mit einem Kapital von über 100 Milliarden US-Dollar) zu revitalisieren, nachdem viele seiner Technologie-Start-up-Investitionen nicht den erwarteten Erfolg erzielten.

SoftBank hat das Ziel verfolgt, Arm an die Börse zu bringen, seit der Deal mit Nvidia zur Übernahme des Chip-Designers für 40 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr aufgrund von Kartellbedenken seitens der US-amerikanischen und europäischen Behörden gescheitert ist.

Die Fokussierung von Arm auf Datencenter-Server und Personal Computer hat dazu beigetragen, dass das Unternehmen sich in einer besseren Position befindet als die breitere Chip-Branche. Dies spiegelt sich insbesondere in höheren Lizenzgebühren wider, die das Unternehmen generieren kann.

Frank