Refurbished oder neu – Was beeinflusst die Kaufentscheidung von Verbraucher:innen?
Am 22. April ist es wieder soweit: Seit über 50 Jahren ist der Earth Day ein internationaler Umweltaktionstag, der mit zahlreichen Aktionen rund ums Thema Umwelt- und Klimaschutz informiert. Vergangenes Wochenende wurden gerade erst die letzten drei Atomkraftwerke vom deutschen Stromnetz genommen. Ende März kündigte die Europäische Kommission einen neuen Gesetzesentwurf zum Recht auf Reparatur an. Wichtige Schritte für eine nachhaltigere Politik und Wirtschaft. Doch diese Maßnahmen allein wird Deutschland nicht in eine grünere Zukunft führen. Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft muss Teil dieser Lösung werden. Die deutsche Bevölkerung sieht das ebenso: 59 Prozent geben an, dass das Thema Nachhaltigkeit beim Kauf von Elektronik wichtig bis sehr wichtig für sie ist. Das ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Appinio im Auftrag von refurbed, dem Online-Marktplatz für refurbished Elektronik und Produkte aus recycelten Materialien.
Nicht ohne Kreislaufwirtschaft
Das Refurbishment spezialisiert sich darauf, Produkte aus zweiter Hand qualitativ zu prüfen, aufzubereiten und anschließend weiterzuverkaufen, um so bereits produzierte Güter länger im Kreislauf zu halten. Gerade im Elektronikbereich hat sich das Refurbishment als dritte Kaufkategorie in den letzten Jahren durchgesetzt. Doch ist hierbei tatsächlich nicht der Nachhaltigkeitsgedanke der ausschlaggebende Beweggrund bei der Kaufentscheidung von refurbished Elektronikprodukten. 62 Prozent der Befragten gaben an, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen muss. Im Vergleich gaben nur 13 Prozent an, dass Nachhaltigkeit der wichtigste Grund wäre, sich für refurbished Produkte zu entscheiden. Doch was würde helfen, beim Kauf von Elektronik nachhaltiger zu handeln? 49,6 Prozent würde es helfen, wenn nachhaltige Produkte nicht immer teurer als nicht-nachhaltige Alternativen wären. 25 Prozent setzen auf vertrauenswürdige Unternehmen oder Marken, die Second-Hand-Angebote haben und 18,8 Prozent würden nachhaltiger einkaufen, wenn sie genau wüssten, dass die Umweltauswirkungen ihres Einkaufs direkt kompensiert werden könnten.Jede einzelne Kaufentscheidung zählt
Der Weg zu nachhaltigen Kaufentscheidungen ist noch lang, denn obwohl das Thema Nachhaltigkeit beim Kauf von Produkten von vielen als wichtig erachtet wird, scheitert es oftmals an der Umsetzung. 42,6 Prozent gaben an, sich noch nie für ein refurbished Produkt entschieden zu haben, 23,9 Prozent haben sich bereits einmal für diese Kaufkategorie entschieden und 30,2 Prozent sogar schon häufiger. Tatsächlich scheint die erste Hürde, die härteste zu sein, denn einmal refurbished gekauft, sind sich 73 Prozent der Verbraucher:innen einig, dass der Kauf eines generalüberholten elektronischen Produktes den Kauf eines neuen ersetzt hat. Doch was hindert potenzielle Verbraucher:innen daran, sich an refurbished Produkte heranzuwagen? Die größten Bedenken haben Befragte hinsichtlich der Garantie (40,3 Prozent). Darüber hinaus vermissen 22,5 Prozent die Neuartigkeit des Produktes und 19,7 Prozent stimmen zu, dass es für refurbished Produkte keine vergleichbaren Einkaufsmöglichkeiten wie für neue Produkte gibt. Für refurbed wird durch die Ergebnisse deutlich, dass weitere Aufklärung im Bereich der Kreislaufwirtschaft und ihrem Potenzial betrieben werden muss. Diese Umfrage stellt eine wichtige Motivation dar, noch mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft zu legen.Verbraucher:innen wünschen sich mehr Informationen
Das Wiederaufbereiten von elektronischen Produkten schont wertvolle Ressourcen: Ein vollständig erneuertes Smartphone spart im Vergleich zur Neuherstellung beispielsweise im Durchschnitt 70 Prozent CO2-Emissionen ein. Refurbed hat sich als Marktplatz darauf spezialisiert, die Angebote vieler Refurbisher zu sammeln und die Professionalität der Händler:innen genau zu prüfen, um so die hohe Qualität der Geräte sicherzustellen. Die Transparenz hinter dem ganzen Refurbishment wünschen sich Verbraucher:innen zusätzlich zum Kauf eines Produktes: Mehr Informationen über den eingesparten Elektroschrott (65,4 Prozent), den CO2 Ausstoß/ Ersparnis gegenüber Neuprodukten (47,9 Prozent) und die Wasserersparnis (39,8 Prozent).
Methodik:Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage durch Appinio Germany, an der 1.003 Personen zwischen dem 12. und 13. April 2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
