Google Bewertung: Segen oder Fluch?

Ohne Google-Bewertungen geht gar nichts mehr. Ganz egal, ob wir ein neues Restaurant testen, einen Frisörbesuch unternehmen oder einen Kinobesuch planen möchten: Die größte Suchmaschine der Welt hilft weiter. Erst recht, weil es bei ihr die unkomplizierte Möglichkeit gibt, Unternehmen zu bewerten. Positive Rezensionen sind Gold wert und funktionieren wie ein freundlich gesinnter Influencer. Denn wer möchte schon in einer Bar einkehren, bei der gleich mehrere Gäste den unfreundlichen Service, die überteuerten Getränke und das übel riechenden Mobiliar monieren, wenn die etwas weiter entfernte Alternative in höchsten Tönen gelobt wird? Doch zur Licht- gesellt sich auch eine Schattenseite. Denn natürlich können Google-Bewertungen genauso einfach manipuliert werden – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Und in genau diesem Fall stellen sich für Unternehmer wichtige Fragen.

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Google Bewertung: Segen oder Fluch? ©Depositphotos

Google-Bewertungen beeinflussen das Ranking

Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat einen neuen Berufszweig mit sich gebracht, ohne den die Internet-Landschaft gar nicht mehr vorstellbar wäre. Es handelt sich dabei um Mittel und Wege, das eigene Ranking zu verbessern. Schließlich buhlt parallel zum eigenen Unternehmen auch die Konkurrenz um die Pole Position oder wenigstens die erste Suchseite beim Branchenriesen Google. Speziell im Rahmen der lokalen Suche spielen Bewertungen eine große Rolle. Angezeigt werden in der Regel drei verschiedene Suchergebnisse, die sich im regionalen Umfeld befinden. Wer hier mit einem guten Ranking punkten kann, hat den potenziellen Kunden mit großer Wahrscheinlichkeit geangelt. Andererseits lässt sich jener genauso schnell verschrecken, wenn überdurchschnittlich viele negative Bewertungen existieren.

Wie mit negativer Kritik umgehen?

Die erste schlechte Bewertung wurde verfasst – die Nerven liegen blank. Je nach Temperament möchte so mancher Firmenbesitzer um sich schlagen, schlimmstenfalls mit persönlichen Beleidigungen reagieren. Und tatsächlich finden sich Reaktionen auf Google-Rezensionen, die in genau diese Kerbe schlagen. Dass davon dringend abzuraten ist, versteht sich von selbst. Neben einem möglichen Gesichtsverlust ist die Chance groß, sich blamiert und dem eigenen Unternehmen massiv geschadet zu haben. Fühlen sich Firmen oder Selbstständige jedoch fälschlicherweise schlecht bewertet, ist es möglich, eine irreführende Google-Bewertung löschen zu lassen. Dies ist erforderlich, wenn das Rating etwa durch eine Schmutzkampagne gezielt nach unten getrieben wird oder es sich nachweislich um geschäftsschädigende Fake-Bewertungen handelt.

Auf keinen Fall positive Bewertungen kaufen

Schlechte Google-Bewertungen sind nicht grundsätzlich als Angriff zu verstehen. Oftmals können aus ihnen konstruktive Lehren abgeleitet werden, die sich nachhaltig positiv auf die eigenen Verdienstmöglichkeiten auswirken. Wenn die angesprochene Klientel Verbesserungsvorschläge vorträgt, sind sie unbedingt als solche aufzunehmen. Auf gar keinen Fall sollten vorsorglich positive Google-Rezensionen gekauft werden, um die wenigen schlechten Kritiken irrelevant erscheinen zu lassen. Denn wenn jene schlussendlich als solche erkannt werden, drohen negative Konsequenzen und eine von Google forcierte Abwertung im Ranking.

Sowohl Segen als auch Fluch

Das Internet hat unser Leben positiv verändert. Kein Wunder also, dass sich restlos jedes Unternehmen von seiner besten Seite präsentieren und auf die Jagd nach neuen Kunden gehen möchte. Google-Bewertungen helfen Suchenenden dabei, den richtigen Online-Shop für die neuen Schuhe, den schicken Pullover oder das neue Konsolenspiel zu finden – die Spreu wird durch authentische Erfahrungsberichte effektiv vom Weizen getrennt. Klar ist aber auch, dass sich Google-Bewertungen als Waffe verwenden lassen, um der Konkurrenz zu schaden oder einen persönlichen Rachefeldzug zu führen. Die Frage „Segen oder Fluch?“ kann deshalb nicht eindeutig beantwortet werden – Google-Bewertungen können schlichtweg beides sein. Sie helfen dabei, das eigene Unternehmen bekannter zu machen, können jedoch genauso große Kopfschmerzen bereiten, wenn sie von Dritten missbraucht werden.