Wirtschaftszweige in Deutschland und Ihr Beitrag zur Gesamtwirtschaft
Die sogenannte Klassifikation der Wirtschaftszweige, die zwischen den Jahren 1961 bis 2002 noch als Systematik der Wirtschaftszweige bezeichnet wurde, ist die gebräuchliche Klassifikation der Wirtschaftszweige, die in der deutschen amtlichen Statistik durch das Statische Bundesamt verwendet wird. Dabei handelt es sich bei der neuesten Version WZ 2008 – WZ steht hier für Wirtschaftszweig(e), die seit dem Jahr 2005 gültig ist – um die überarbeitete WZ 2003-Version, die auf WZ 93 aufgebaut war. In der WZ 2008 befinden sich 21 Wirtschaftsabschnitte.
Inhaltsverzeichnis
Wirft man einen Blick auf die stärksten der 21 Wirtschaftsabschnitte, so wird relativ schnell klar, dass die Dienstleistungen die Nase vorne haben, wenn es um den Beitrag zur Gesamtwirtschaft Deutschlands geht.
Lag der Anteil der Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung im Jahr 1991 noch bei 61,9 Prozent, so war man im Jahr 2017 schon bei 68,7 Prozent. Beim produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe gab es einen Rückgang von 30,9 Prozent (1991) auf 25,6 Prozent (2017). Auch im Baugewerbe musste ein Rückgang von 6 Prozent (1991) auf 4,9 Prozent (2017) verbucht werden – so auch im Bereich Land- und Forstwirtschaft: 1991 waren es 1,2 Prozent, 2017 nur noch 0,7 Prozent.
Vor allem Anleger und Trader sollten sich für derartige Zahlen interessieren – wer ein Depot bei einem Online Broker Deutschland hat, der sollte nie die Märkte aus den Augen verlieren. Denn Auftrags- wie auch Umsatzzahlen zeigen, wie gut es den einzelnen Branchen wirklich geht.
Welchen Einfluss haben die Industrieunternehmen?
Blickt man auf das Jahr 2017, so haben die deutschen Industrieunternehmen, die mehr als 20 Beschäftigte haben, knapp 64 Milliarden Euro in Sachanlagen investiert – so etwa in Grundstücke mit Bauten, Maschinen oder Werkzeuge. Ein Plus von 2,6 Prozent – das sind 1,6 Milliarden Euro – gegenüber dem Jahr 2016. Mit einem Investitionsvolumen von über 33 Milliarden Euro entfielen auf die vier größten Branchen – dazu gehören die Hersteller von Kraftwagenteilen wie Kraftwagen, die Hersteller von chemischen Erzeugnissen, der Maschinenbau und die Hersteller von Futter- wie Nahrungsmitteln – mehr als die Hälfte der getätigten Investitionen.
Vor allem konnte eine Erhöhung um 22,3 Prozent des Investitionsvolumens auf 3,1 Milliarden Euro gegenüber dem Jahr 2017 bei jenen Unternehmen festgestellt werden, die in der Herstellung elektronischer wie auch optischer Erzeugnisse und Datenverarbeitungsgeräten tätig waren. Auch bei der Herstellung chemischer Erzeugnisse konnte ein Plus von 14,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro verbucht werden – so auch bei der Herstellung elektrischer Ausrüstungen (Plus von 11,3 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro).
Bei der Herstellung von Futter- wie Nahrungsmitteln wie pharmazeutischer Erzeugnisse musste hingegen ein Rückgang bei den Investitionen in Sachlagen verbucht werden. So gingen die Investitionen bei der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen um 20,1 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück – bei der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln gab es einen Rückgang von 4,2 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro.
Bauhauptgewerbe freut sich über steigende Umsätze
Blickt man auf die im August 2018 erzielten Umsätze im Bauhauptgewerbe, so gibt es gegenüber den Zahlen, die vom Vorjahresmonat stammen, ein Plus von 7,5 Prozent. Zudem ist die Zahl der Beschäftigten im August 2018 gegenüber dem August 2017 um 2,3 Prozent gestiegen.
Alle dem Bauhauptgewerbe zugeteilten Wirtschaftszweige konnten im Vergleich zum Vorjahr Umsatzzuwächse verbuchen. Im Hochbau gab es eine Umsatzsteigerung um 4,1 Prozent – im Tiefbau sogar um 12,6 Prozent. Auch im Rohrleitungstiefbau, Kläranlagenbau und Brunnenbau sind die Umsätze um 20,3 Prozent gestiegen – im Bau von Bahnverkehrsstrecken und Straßen gab es einen Anstieg um 13,8 Prozent.
Im Wirtschaftszweig „Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten anderweitig nicht genannt“, in diese Kategorie fällt beispielsweise der Gerüstbau, gab es mit einem Plus von 5,4 Prozent den geringsten Umsatzzuwachs.
Der Blick auf das verarbeitende Gewerbe
Folgt man den Zahlen des Statistischen Bundesamtes, so ist der preisbereinigte Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe von August bis September 2018 um rund 0,8 Prozent gestiegen.
Die nicht erledigten Aufträge, die aus dem Inland gekommen sind, haben gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent zugenommen – der Bestand an Auslandsaufträgen ist um rund 0,7 Prozent gestiegen.
Blickt man auf die Hersteller von Vorleistungsgütern, so lag der Auftragsbestand im September um 0,5 Prozent höher als im August 2018. Bei den Herstellern von Investitionsgütern konnte ein Anstieg von 0,9 Prozent verbucht werden.
Im September lag die Reichweite des Auftragsbestands im Bereich des verarbeitenden Gewerbes bei 5,6 Monaten – im August lag man bei 5,5 Monaten. Diese Reichweite soll angeben, wie viele Monate ein Betrieb bei einem unveränderten Umsatz ohne neu eingetroffene Auftragseingänge – zumindest in der Theorie – produzieren kann, ohne die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten. Die Reichweite bei den Vorleistungsgütern lag im September, wie auch im August, bei 3,0 Monaten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es ebenfalls keine Veränderung zum Vormonat – hier lag man bei 7,7 Monaten.
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