Online-Supermarkt Oda stellt Endkundengeschäft in Deutschland ein

Der norwegische Online-Supermarkt Oda stellt sein Endkundengeschäft in Deutschland ein. Ab dem 30. Juni können Kund:innen dort keine Bestellungen mehr aufgeben. Auslöser für diesen Schritt ist, wie zuletzt schon in Finnland, eine strategische Umstellung auf ein Logistics-as-a-Service (LaaS) Geschäftsmodell im derzeit schwierigen Finanzumfeld.

Oda Fahrzeug von oben
©Oda

Oda startete Mitte Februar in der deutschen Hauptstadt. Mit einem diversen Sortiment von mehr als 9.000 Produkten und einem exzellenten Service, der von Kund:innen mit durchschnittlich 4,8 von 5 Sternen bewertet wurde, etablierte sich der norwegische Newcomer innerhalb kurzer Zeit als starker E-Food-Herausforderer. Innerhalb von 3,5 Monaten vollumfänglichen Betriebs belieferte Oda in Deutschland über 18.000 Kund:innen und erreichte einen annualisierten Jahresumsatz von 15 Millionen Euro. Mit der Erweiterung seines Liefergebiets um das Berliner Umland und große Teile Niedersachsens legte Oda den Grundstein für großflächiges zukünftiges Wachstum in Norddeutschland.

Lieferungen noch bis zum 30. Juni

Bis zur Einstellung des Endkundenbetriebs werden Oda-Kund:innen in Deutschland weiterhin normal beliefert. Der letzte Tag für eingehende Bestellungen ist der 29. Juni.

„Ich bin unglaublich stolz auf das, was das talentierte Team von Oda in Deutschland in so kurzer Zeit erreicht hat. Gemeinsam haben wir neue Maßstäbe für Qualität und Exzellenz im Online-Lebensmittelhandel gesetzt. Mit unserem Online-Supermarkt durften wir den Alltag Tausender treuer Kundinnen und Kunden erleichtern und ihnen mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben schenken”, sagt Malte Nousch, Managing Director von Oda Deutschland.

Neuausrichtung als LaaS-Dienstleister in neuen Märkten geplant

Mit der Einstellung des Endkundengeschäfts in Deutschland treibt Oda seinen kürzlich begonnenen Strategiewechsel hin zu einem LaaS-Dienstleister in den bestehenden internationalen Märkten voran. Als LaaS-Dienstleister nutzt Oda seinen Wettbewerbsvorteil in der effizienten Lagerlogistik und Distribution und stellt ihn anderen Unternehmen als Business-to-Business-Service zur Verfügung. Erst kürzlich gab Oda seine Pläne bekannt, das Endkundengeschäft in Finnland einzustellen und sich dort als Logistikdienstleister neu auszurichten. In Deutschland befindet sich Oda derzeit im frühen Stadium der Prüfung eines ähnlichen Übergangs zu LaaS.

„Das deutsche Team hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, Oda in Deutschland groß auszurollen. Dafür bin ich sehr dankbar. Jedoch müssen wir uns im derzeit schwierigen Finanzierungsumfeld neu aufstellen. In unseren neueren Märkten setzen wir deshalb voll und ganz auf unsere operative Exzellenz und stellen auf ein Logistics-as-a-Service-Modell um. Diese Neuausrichtung erhöht das Marktpotenzial deutlich und macht kapitaleffizienteres Wachstum möglich. Das ist der beste Weg, um unser Ziel, das effektivste Handelssystem der Welt aufzubauen, weiter zu verfolgen”, erklärt Oda-CEO Karl Munthe-Kaas.

Oda beschäftigt derzeit 167 Mitarbeitende in Deutschland, die das Unternehmen aufgrund der Einstellung des Endkundengeschäfts verlassen werden und bereits über die Veränderungen informiert wurden. Für die Belegschaft wurden Lösungen gefunden, die fair und sozialverträglich sind. Zudem richtet Oda Informations- und Beratungsangebote ein, um eine berufliche Neuorientierung zu unterstützen.

Oda Germany GmbH