CO2 sparen zur Earth Hour: So viel Potenzial hat Secondhand-Shopping

Am 25. März ist Earth Hour: Menschen auf der ganzen Welt machen am gleichen Tag um 20:30 Uhr Ortszeit das Licht aus. Sie setzen damit ein Zeichen für mehr Ambitionen beim Klimaschutz. Würden ausnahmslos alle Haushalte, Gebäude und Einrichtungen in Deutschland für eine Stunde das Licht ausschalten, könnte man dadurch etwa sieben Millionen Kilowattstunden Strom und 4.000 Tonnen Kohlendioxid sparen.1

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CO2 sparen zur Earth Hour: So viel Potenzial hat Secondhand-Shopping. pixabay.com ©PIRO4D (Creative Commons CC0)

Die Earth Hour soll damit symbolisch zeigen, wie viel Sparpotenzial es gibt und dass wir bewusster mit unseren Ressourcen umgehen sollten. Aktuell erzeugen Menschen in Deutschland pro Kopf im Durchschnitt 10,8 Tonnen CO2 pro Jahr.2 Klimaverträglich wäre ein weltweiter Pro-Kopf-Ausstoß von unter einer Tonne CO2. Diese Zahl bezieht alle Lebensbereiche mit ein, wie zum Beispiel Verkehr, Ernährung und Konsum.

„Jedes konsumierte Produkt und jede beanspruchte Dienstleistung verursacht CO2 und ist so gesehen per se klimaschädlich. Während man auf einige Dinge selbstverständlich nicht verzichten kann und auch nicht immer muss, gibt es viele Stellschrauben, mit denen sich der eigene CO2-Fußabdruck deutlich verkleinern lässt”, erklärt Prof. Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut. „Dazu zählen die Häufigkeit und Menge, in der wir konsumieren, ökologische Kriterien eines Produkts wie Nachhaltigkeit oder Langlebigkeit und zu guter Letzt die Nutzungsdauer.” Laut BMUV lässt sich durch bewussten Konsum am meisten CO2 einsparen.3 Dazu gehört neben dem Einkauf von nachhaltig produzierter und regionaler Ware auch die Wiederverwendung von gebrauchten Gegenständen.

CO2 sparen leicht gemacht: Fünf Experten-Tipps für sinnvolles Shoppen Prof. Dr. Wilts hat für eBay Kleinanzeigen wichtige Hintergründe, Fakten und Tipps für nachhaltiges Shoppen zusammengestellt. Die Tipps enthalten beispielhaft die CO2-Ersparnis von Gebrauchtwaren, wie sie jeder auch im CO2-Rechner auf eBay Kleinanzeigen für seine eigenen Bedürfnisse berechnen kann.

  1. Elektronische Geräte möglichst lange verwenden – oder secondhand kaufen Das betrifft zum Beispiel Laptops, Handys, Tablets oder auch Küchengeräte: Sie enthalten besonders ressourcenintensive Rohstoffe, wie Gold, Palladium oder Kupfer – zwar häufig nur in kleinen Mengen, aber diese sind wahnsinnig aufwändig zu gewinnen. Wer ein Smartphone mit einer Speicherkapazität über 100 GB Secondhand kauft, spart beispielsweise 30,25 Kilogramm CO2.
  2. Neukauf von Waren mit viel Metall vermeiden Waschmaschinen und Fahrzeuge, aber auch Fahrräder oder Roller enthalten viel Metall, dessen Produktion stark umweltbelastende Emissionen enthält. Wer diese gebraucht kauft, spart Unmengen an CO2 – allein bei einem Fahrrad mit Stahlrahmen über 41 Kilogramm, bei einem Secondhand-Kinderwagen sogar über 141 Kilogramm Emissionen. Wenn man bedenkt, dass ein Kinderwagen in der Regel nur zwei bis drei Jahre genutzt wird, lohnt sich hier eine Anschaffung aus zweiter Hand auch finanziell.
  3. Genauer hinschauen bei Produkten mit hohem Energieverbrauch Bestimmte elektrische Geräte, wie z. B. Wäschetrockner, sind in den letzten Jahren viel energieeffizienter geworden, sodass man alte Modelle nicht unbedingt weiternutzen muss. Beim Kauf sollte daher auf das Energielabel geachtet werden, darüber lässt sich schnell erkennen, ob ein Neu- oder Gebrauchtwarenkauf sinnvoll ist.
  4. Gebrauchte Möbel nutzen und individualisieren Wer seine Einrichtung verändern möchte, dem bietet sich ein besonders großes CO2-Sparpotenzial.Viele Secondhand-Möbelstücke sind auch nach Jahren noch gut erhalten – und mit ein wenig Aufwand sehen sie fast aus wie neu und können dazu toll individualisiert werden. Wer eine gebrauchte Dreisitzer-Couch kauft, spart damit über 81 Kilogramm CO2, bei einem über 1,50 Meter breiten Schrank sind es immerhin 38 Kilogramm des schädlichen Treibhausgases. Wer sich die Möbel und Technik für das neue Büro secondhand zusammenstellt, spart schnell über 300 Kilogramm des schädlichen Treibhausgases. In der Berechnung enthalten sind ein Schreibtisch, ein Schreibtischstuhl, ein Gästetisch mit vier Stühlen, eine Couch, ein Laptop sowie ein Bildschirm. Die 300 Kilogramm CO2 entsprechen den Emissionen, die auf einem Hin- und Rückflug von Berlin nach London anfallen.
  5. Secondhand-Kleidung kaufen Bei vielen Textilien sind die langen Transportwege besonders klimaschädlich, weil sie oft mit dieselbetriebenen Schiffen erfolgen. Bei den Materialien sind vor allem Leder und Kunststoff sehr CO2-intensiv. Doch auch die Produktion von Baumwolle ist alles andere als ressourcenfreundlich, da bei ihrer Produktion große Mengen an Wasser, Pestiziden und Düngemitteln eingesetzt werden. Dies führt zu hohen Emissionen von Treibhausgasen, zu Luft- und Wasserverschmutzung und zu Wasserknappheit. Auch bei der Verarbeitung von Baumwolle zu einem Kleidungsstück werden Massen an Chemikalien verwendet, um die Stoffe herzustellen, zu färben und zu veredeln. Wer sich all diese Umweltsünden der Textilindustrie vor Augen führt, wird sicher schnell Freude am Secondhand-Shoppen seiner neuen Outfits bekommen und spart pro Jeans ganze zehn Kilogramm und pro T-Shirt über zwei Kilogramm des gefährlichen Treibhausgases.

1 Quelle: Einschätzung von Klaus Barthel, Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie im Beitrag: Earth Hour-Aktion: Auf der Erde gehen die Lichter aus (handelsblatt.com)
2 Quelle: https://bmuv.de/media/kohlenstoffdioxid-fussabdruck-pro-kopf-in-deutschland
3 Quelle: https://bmuv.de/media/kohlenstoffdioxid-fussabdruck-pro-kopf-in-deutschland

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