Online-Käufer*innen sprechen sich klar gegen Retourenvernichtung aus

Mehr als 80 Prozent der Deutschen unterstützen ein Verbot der Retourenvernichtung. Online-Händler sollen so zu mehr Nachhaltigkeit angehalten werden. Ihr eigenes Kaufverhalten im Internet möchten die befragten Personen nicht ändern – weder durch einen geringeren Umfang, noch durch vermiedene Retouren. Besonders über 40-Jährigen fällt eine Reduzierung des Interneteinkaufs schwer. So die Ergebnisse der repräsentativen Postbank Digitalstudie 2022.

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Postbank Digitalstudie 2022: Käufer*innen sehen Firmen beim nachhaltigen Shopping in der Verantwortung. ©Postbank 2022

Gegen Verschwendung und unnötigen Verpackungsmüll: 84 Prozent der Bundesbürger*innen fänden es gut, wenn es dem Online-Handel untersagt würde, Retouren zu vernichten. Drei Viertel der Deutschen bevorzugen Anbieter, die möglichst wenig oder nachhaltiges Verpackungsmaterial verwenden. „Die Kund*innen achten mittlerweile in sehr vielen Bereichen auf das Thema Nachhaltigkeit. Das betrifft im Online-Handel insbesondere die Frage nach Verpackungsmüll und ökologischem Versand. Wer als Unternehmen darauf achtet und hier nachhaltig handelt, der wird bei den Verbraucher*innen punkten“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. Immerhin die Hälfte der Bundesbürger*innen wäre bereit, Bestellungen bei einer zentralen Abholstation in der Nähe des Wohnorts abzuholen. Dies wird als nachhaltiger angesehen, als die Ware zu jeder Käuferin bzw. jedem Käufer nach Hause zu bringen.

Nur wenige schränken ihre Online-Käufe derzeit ein

Aus ökologischen Gründen die eigenen Online-Käufe zurückzufahren bzw. ganz darauf zu verzichten, das versuchen aktuell lediglich zehn Prozent der Befragten. 27 Prozent der Online-Käufer*innen bestellen Waren, von denen sie wissen, dass sie diese zurückschicken werden, beispielsweise Kleidung in verschiedenen Größen. Jede*r Siebte macht sich beim Einkauf im Internet keine Gedanken über ökologische Aspekte. Gleichwohl geben vier von zehn Deutschen an, bei einer Online-Bestellung darauf zu achten, die gewünschten Produkte zu sammeln und in einer Lieferung zu erhalten.

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Postbank Digitalstudie 2022: Käufer*innen sehen Firmen beim nachhaltigen Shopping in der Verantwortung. ©Postbank 2022

Widersprüchliche Tendenzen bei den Unter-40-Jährigen

Die Gruppe der Unter-40-Jährigen zeigt widersprüchliche Tendenzen. Hier wird vergleichsweise häufig versucht, wegen ökologischer Faktoren die Einkäufe im Internet zu reduzieren. Konkret: 17 Prozent möchten in Zukunft weniger online bestellen und verstärkt auf ökologische Merkmale achten. Damit liegen sie deutlich über dem Bundesschnitt von zehn Prozent. Auf der anderen Seite bestellt mehr als jede*r Zweite der Digital Natives häufig in Restaurants oder beim Lieferservice. Sie nehmen damit Einwegverpackungen für die Mahlzeiten in Kauf. Bei den Älteren sind das nur 19 Prozent. Mehr als vier von zehn der Unter-40-Jährigen nutzen zudem Einwegverpackungen wie Coffee-to-Go-Becher.

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Postbank Digitalstudie 2022: Käufer*innen sehen Firmen beim nachhaltigen Shopping in der Verantwortung. ©Postbank 2022

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2022

Für die „Postbank Digitalstudie 2022 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im achten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

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