Urbane Mobilität: Hermes und Lastenradhersteller citkar kooperieren

Hermes Germany setzt den Fokus weiterhin auf eine nachhaltige Paketzustellung: Zu diesem Zweck werden zwei Lastenräder des Berliner Herstellers citkar in Dresden und Leipzig getestet. Ziel des Pilotprojekts: Die Funktionalitäten und das Handling vom E-Lastenfahrrad „Loadster“ sollen erprobt werden. Mit den Erkenntnissen des Hermes-Pilottests will citkar ein auf die KEP-Branche zugeschnittenes Cargo-Bike auf den Markt bringen.

Urbane Mobilität: Hermes und Lastenradhersteller citkar kooperieren
Urbane Mobilität: Hermes und Lastenradhersteller citkar kooperieren. ©Hermes 2021

„Besonders in Städten wie Leipzig und Dresden mit dem hohen Verkehrsaufkommen und der immensen Stoppdichte für unsere Zusteller*innen sind Lastenräder einfach eine perfekte Ergänzung in der Paketzustellung“, erklärt Martin Jugel, Manager Last Mile der Area Leipzig bei Hermes Germany.

Das citkar-Modell „Loadster“ ist mit der neuesten E-Bike-Technik ausgestattet und wird um Module aus dem Automobilbereich erweitert. Die verschiedenen modularen Aufbauten wie Kühlboxen oder ein zusätzlicher Anhänger erfüllen alle Erwartungen an ein zukunftsorientiertes, umweltfreundliches Nutzfahrzeug. Und dieses kann sogar führerscheinfrei gefahren werden. Zudem wird besonders in Großstädten mit dem Lastenrad eine Geschwindigkeit erreicht, die mit dem PKW nur schwer möglich ist. So ist die Zustellung in bestimmten Stadtgebieten mit dem Lastenrad sogar effizienter als mit einem Transporter.

Die Ansprüche an ein Lastenrad für die KEP-Branche sind vielfältig: beispielsweise eine hohe Flexibilität, um in engen Straßen problemlos zustellen zu können, für Entlastung des Stadtverkehrs sorgen und neue Mitarbeitergruppen erschließen. Hier setzt die Kooperation zwischen citkar und Hermes an.

„Aufgrund des wachsenden Zustellungsaufkommens muss der Transport auf der letzten Meile komplett neu gedacht werden, um zukunftsfähige, umsetzbare und vor allem nachhaltige Konzepte zu entwickeln“, sagt Jonas Kremer, Gründer und CEO von citkar.

Die beiden Cargo-Bikes werden für jeweils vier Wochen in den Innenstädten von Dresden und Leipzig dem Härtetest ausgesetzt. Anschließend werden die Erkenntnisse genutzt, um das Lastenrad weiterzuentwickeln.

„Wir haben schon mit einigen Lastenrad-Herstellern zusammengearbeitet, um die Räder noch besser auf die KEP-Branche anzupassen. Und uns gefällt das citkar-Modell einfach sehr gut. Die Vorteile liegen auf der Hand“, fügt Martin Jugel hinzu.

Hohe Nutzlast und unterschiedliche Ladeflächen

Der „Loadster“ von citkar ist vor allem aufgrund der hohen Nutzlast – von bis zu 200 Kilogramm – sehr geeignet für die Paketzustellung. Im Testbetrieb können bis zu 90 Sendungen täglich pro Lastenrad in der Dresdner Altstadt zugestellt werden. Ausgehend von einer zentralen Zustellbasis stellen die Cargo Bikes die Pakete und Päckchen zu. Auch die modulare Struktur des Lastenrads ist ein großer Vorteil. Der vom Cargo-Bike transportierte Sendungsmix geht von Textilsendungen in Tüten über kleine Päckchen bis hin zu größeren Elektronikgeräten.

In den nächsten Testwochen stehen vor allem die Akkuleistung, die Robustheit im Straßenverkehr und das Fahrverhalten auf dem Prüfstand. Zum letzten Punkt gibt es bereits positive Rückmeldungen: „Die ersten Testwochen haben gezeigt, dass unsere Fahrer*innen sehr zufrieden mit dem Rad sind und auch die Anwohner*innen sehr positiv auf die alternative Zustellmethode zu sprechen sind“, zieht Martin Jugel ein erstes positives Fazit.

Im Anschluss an den vierwöchigen Piloten in Dresden werden die Räder in Leipzig ebenfalls für einen Monat in der täglichen Zustellung eingesetzt.

Hermes