Studie: B2B-Einkäufer wünschen sich Vereinfachung und Automatisierung beim Rechnungskauf

B2B-Einkäufer:innen wünschen sich eine Vereinfachung und Automatisierung der Zahlungsabwicklung beim Kauf auf Rechnung. Das zeigt eine aktuelle Studie des Lehrstuhls für Marketing und Handel der Handelshochschule Leipzig (HHL) in Zusammenarbeit mit Billie, dem führenden Anbieter von Buy Now, Pay Later-Zahlungsmethoden (BNPL) für Geschäftskund:innen. Die Befragten bewerten den Rechnungskauf zwar als stabil und kosteneffizient, jedoch bemängeln sie den hohen Bearbeitungsaufwand der Zahlungsmethode.

Studie: B2B-Einkäufer wünschen sich Vereinfachung und Automatisierung beim Rechnungskauf
Prof. Dr. Erik Maier, Studienautor und HHL-Lehrstuhlinhaber für Marketing und Handel. ©HHL gemeinnützige GmbH

Rechnungskauf ist beliebteste B2B-Zahlungsmethode, gefolgt von PayPal, Lastschriftverfahren und der Firmenkreditkarte

71 Prozent der Studienteilnehmer:innen geben an, dass in den von ihnen regelmäßig genutzten B2B-Online-Shops der Rechnungskauf angeboten wird. Dahinter folgen PayPal sowie das Lastschriftverfahren (beide 42 Prozent) und die Zahlung per Firmenkreditkarte (38 Prozent). Die Nachfrage nach diesen Zahlungsmitteln folgt dem Angebot: Rechnungskauf wird fast immer angeboten, und daher auch am häufigsten genutzt (43 Prozent). Überraschenderweise zeigen die Ergebnisse, dass PayPal – als Zahlungsmethode aus dem B2C-Bereich – genauso häufig genutzt wird, wie etwa die Firmenkreditkarte oder das Lastschriftverfahren.

„Dies kann mit der Gewohnheit der Nutzer:innen und deren Wunsch nach einfachen Zahlungslösungen zusammenhängen, die sie aus ihrem Alltag als Konsument:innen kennen“, schlussfolgert Studienautor Prof. Dr. Erik Maier.

Rechnungskauf ist für B2B-Einkäufer verlässlich, aber langsam, aufwendig und wenig flexibel

Zwar sind die Einkäufer:innen mit den am häufigsten genutzten Zahlungsformen im Durchschnitt zufrieden, doch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bewertungsdimensionen. So wird der Kauf per Rechnung als verlässlich und günstig wahrgenommen, aber auch als weniger einfach, flexibel und schnell. Die Einkäufer:innen fordern daher bei Rechnungskäufen eine Vereinfachung und Automatisierung der Zahlungsabwicklung, um den Bearbeitungsaufwand zu reduzieren. Im Gegensatz dazu sind es besonders die Einfachheit, Flexibilität und Geschwindigkeit, die Einkäufer:innen bei Kreditkarten und PayPal überzeugen – aber Verlässlichkeit und mögliche Kosten bereiten ihnen hier Sorgen.

„Für den Rechnungskauf ist häufig ein Registrierungs- bzw. ein Onboarding-Prozess nötig, in dem Geschäftskund:innen die tatsächliche Existenz ihrer Firma und ihre Liquidität nachweisen müssen. Die Flexibilität ist also gering und der Bearbeitungsaufwand hoch – das spiegeln auch die Ergebnisse des Reports wider. Gleichzeitig kristallisiert sich der Wunsch nach einer Gesamtlösung heraus, die sowohl verlässlich und kosteneffizient als auch einfach und schnell ist”, sagt Christian Grobe, Co-Founder und CEO von Billie.

Zwar ist der Kauf auf Rechnung im B2B-Kontext über alle Nutzungssituationen am populärsten, jedoch nutzen 27 Prozent der hochfrequenten Käufer:innen (d. h. mehr als 100 Transaktionen pro Quartal) auch PayPal. 34 Prozent der Käufer:innen mit großen Warenkörben (mehr als 5.000 Euro) nutzen Kreditkarten als Zahlungsmittel.

Offenheit gegenüber Buy Now, Pay Later als digitale Alternative zum „klassischen“ Rechnungskauf

Buy Now, Pay Later ermöglicht Zahlungen per automatisch generierter Rechnung mit flexiblen Zahlungszielen. Geschäftskund:innen erhalten die bestellte Ware umgehend, müssen aber erst bis zu 120 Tage später dafür bezahlen. Händler:innen werden bei Warenausgang vom BNPL-Anbieter bezahlt und profitieren von automatisierten Kreditwürdigkeits- und Legitimationsprüfungen.

„Buy Now, Pay Later vereint die Vorteile des klassischen Rechnungskaufs – Verlässlichkeit und Kosteneffizienz – mit den Vorteilen von Firmenkreditkarten oder PayPal – Einfachheit, Flexibilität und Schnelligkeit“, sagt Christian Grobe.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten kann sich vorstellen, in Zukunft Buy Now, Pay Later als digitale Alternative zum „klassischen“ Rechnungskauf oder anderen Zahlungsmitteln zu nutzen (auf die Frage „Könnten Sie sich vorstellen, BNPL als Alternative zum Rechnungskauf zu verwenden?” antworteten die Befragten auf einer Skala von 1=„sehr unwahrscheinlich” bis 6=„sehr wahrscheinlich” mit durchschnittlich 4,1). Diese hohe Bereitschaft zur Nutzung ist unabhängig von der Einkaufsfrequenz und Warenkorbgröße.

Zur Methodik

An der Online-Befragung nahmen 830 B2B-Einkäufer:innen teil, deren Unternehmen die deutsche Unternehmenslandschaft in Größe und Herkunft breit abbilden und gleichzeitig durch ganz unterschiedliche Einkaufssituationen (z. B. von 1 bis 5.000 Einkäufe pro Quartal) gekennzeichnet sind. 42 Prozent aller Teilnehmenden waren direkt im Einkauf beschäftigt, mit der Buchhaltungs- und Finanzabteilung (je 13 Prozent) und der Geschäftsführung (9 Prozent) als weitere große Arbeitsbereiche.

HHL