Einer für Alles: Der Strichcode ist endlich
Als 1974 erstmals in einem Supermarkt im US-Bundesstaat Ohio eine Packung Kaugummi über einen Laserscanner gezogen wurde, war dies die Geburtsstunde des automatisierten Kassierens. Heute ist das Piepen im Handel nicht mehr wegzudenken. Der maschinenlesbare Barcode des internationalen Unternehmensnetzwerk GS1 ist mit sechs Milliarden täglichen Scans der universelle Standard im globalen Warenaustausch. Doch das vergleichsweise simple, eindimensionale Format stößt wegen des gewachsenen Informationshungers der Konsumenten und der gestiegenen Informationsbedarfe in den Liefernetzwerken zunehmend an seine Grenzen. Deshalb arbeitet GS1 mit Herstellern und Händlern gemeinsam an einer Neuauflage des globalen Standards. Und zwar auf Basis des bereits anderweitig etablierten QR-Codes.
Der Strichcode ist endlich
Der bisher verwendete Strichcode ist horizontal und damit eindimensional. Der QR-Code funktioniert zweidimensional und kann daher mehr Information speichern. Die unscheinbaren Vierecke mit ihren komplexen Mustern können Kombinationen von über 4.000 Buchstaben oder mehr als 7.000 Zahlen abbilden. Entsprechend sind sie bereits in vielen Lebensbereichen im Einsatz: zur Codierung von Bahn- und Flugtickets, Eintrittskarten oder als digitale Impfzertifikate der EU, aber auch auf Produkten zu Marketingzwecken. Da der Platz dort begrenzt ist, arbeitet GS1 aktuell an einem Code, der alles kann. „Dieser QR-Code wird viel Potenzial für die unterschiedlichsten Informationsangebote bieten, zum einen für die Menschen und Systeme, die in den Liefernetzwerken die Produkte bis zum Kunden bringen, zum anderen für die Kunden selbst, die heute viel mehr wissen wollen, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden“, so Thomas Fell, Geschäftsführer GS1 Germany. Sei die Entscheidung für ein Produkt gefallen, ließen sich weitere Informationsangebote, sogar Erlebniswelten, für die Konsumenten über das Smartphone abrufen.
„Der so mögliche Dialog mit Konsumenten führt zu mehr Kundenzufriedenheit und letztlich auch zu einer stärkeren Kundenbindung. Deswegen arbeiten wir mit Hochdruck an dem informationsstärkeren Nachfolger des Strichcodes“, betont Fell. Ob es dann noch an den Kassen piept? Mit Sicherheit.