Hallhuber schließt alle Filialen: Das Ende einer Ära
„Wir bitten um Entschuldigung“ – eine Nachricht, die die Kunden des Modehändlers Hallhuber derzeit beim Versuch, den Online-Shop zu erreichen, empfängt. Wie es scheint, wird diese Plattform auch für eine Weile nicht zugänglich sein. Das Unternehmen weist zwar in einem kurzen Statement auf etwa „200 Hallhuber Stores“ hin, die in verschiedenen europäischen Ländern vertreten sind. Doch diese Angabe entspricht nicht mehr der aktuellen Situation.
Tatsächlicher Stand der Dinge
Laut aktuellen Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung plant Hallhuber, alle verbleibenden Filialen bis Ende Oktober zu schließen. Ein Abverkauf hat bereits begonnen. Ein Sprecher bestätigte gegenüber der FAZ, dass bis zum Monatsende alle noch aktiven Filialen geschlossen würden. Die genaue Anzahl der noch betriebenen Läden variiert je nach Quelle: Während die FAZ von insgesamt 112 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz spricht, berichtet der Bayerische Rundfunk von nur 60 verbliebenen Filialen. Die meisten Mietverträge sind bereits gekündigt.
Hintergrund der Schließung
Hallhuber hatte bereits zwei Insolvenzen innerhalb von zwei Jahren durchlebt. Trotz einer Umsatzmeldung von rund 170 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr und 1.200 Mitarbeitern, konnte sich das Unternehmen nicht von den finanziellen Belastungen erholen, die durch die Pandemie und andere wirtschaftliche Herausforderungen entstanden sind.
Im Mai 2023 stellte Hallhuber einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung und begann die Suche nach einem neuen Finanzinvestor. Diese Bemühungen blieben jedoch erfolglos.
Die letzten Tage von Hallhuber
Von den ursprünglichen 130 Geschäften, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz betrieben wurden, waren im Oktober 2023 nur noch rund 60 geöffnet. Einige der prominenten Standorte, wie Würzburg und Bamberg, haben bereits ihre Türen für immer geschlossen. Die Geschäfte in Erlangen, Nürnberg und Coburg werden ebenfalls in Kürze folgen.
Trotz der traurigen Nachricht über die Geschäftsschließungen bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer: Es gibt noch Gespräche mit potenziellen Interessenten. Der genaue Ausgang dieser Gespräche bleibt jedoch ungewiss.
Hallhuber, das 1977 in München seinen ersten Store eröffnete und sich dem modischen Anspruch der selbstbewussten Frau widmete, war jahrzehntelang eine feste Größe in der Modewelt. Mit über 1.000 Arbeitsplätzen und einer treuen Kundenbasis markiert die Schließung das Ende einer Ära.
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