Ungebrochener Trend: KMU setzen weiterhin auf Nachhaltigkeit

Die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland behalten ihren Kurs bei, mit betrieblichen Maßnahmen einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten – trotz der großen Herausforderungen durch steigende Energiekosten und hohe Inflation. Drei von vier Unternehmen ergreifen inzwischen entsprechende Initiativen. Das zeigt die aktuelle, von Visable durchgeführte Umfrage zur Aktionswoche 2023 von „Leaders for Climate Action (LFCA)“.

Wie bereits in den Vorjahren hat der Betreiber der europaweit führenden Online-B2B-Plattformen wlw (früher „Wer liefert was“) und europages über das Marktforschungsinstitut YouGov Entscheider aus kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen angesprochen und nach ihrer wirtschaftlichen Lage und Einschätzung befragt. Dabei zeigte sich: Die Auswirkungen der aktuellen Krisen haben den Stellenwert des Themas Nachhaltigkeit in KMU nicht geschmälert – im Gegenteil. So sank der Anteil der Befragten, die angaben, der Stellenwert hätte sich nicht verändert, von 44 auf 38 Prozent. „Deutlich“ oder „etwas“ zugenommen hat der Stellenwert von Nachhaltigkeit laut Umfrage bei 45 Prozent der Unternehmen (2022: 41 Prozent). Von einer Abnahme der Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit berichten nur 9 Prozent der Befragten.

Visable-CEO Peter F. Schmid sieht in diesem Ergebnis ein positives Zeichen für die Wandlungsfähigkeit der deutschen Unternehmen: „Die Notwendigkeit für Unternehmen und Menschen, Nachhaltigkeit zunehmend in Prozessen und im Verhalten zu verankern, ist an sich nicht neu. Spannend ist, dass dies offensichtlich leichter fällt, wenn ohnehin Dinge verändert werden müssen. Nach der Covid-Pandemie haben sich in vielen Unternehmen Home-Office, stark reduzierte Dienstreisen und immer mehr papierlose Vorgänge etabliert. Diese Veränderungen sind nachhaltig, auch wenn der Grund, sie zu etablieren, für die meisten Unternehmen ein anderer war. Es ist in jedem Fall ein klares Zeichen dafür, dass immer mehr Unternehmen und Menschen mittlerweile ein nachhaltiges Wertesystem für ein langfristiges, gesundes Unternehmertum teilen“.

Die Umfrage fand aus Anlass der „LFCA Action Week“ statt. Visable unterstützt die Organisation „Leaders for Climate Action (LFCA)“ bei ihrem Ziel, in der Aktionswoche vom 17.-21. April 2023 insgesamt 100 Millionen Menschen mit Informationen zum Thema Klimaschutz zu erreichen.

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©Visable

Drei Viertel der Unternehmen setzen Umwelt- und Klimainitiativen um

Erneut ist die Zahl der Unternehmen gestiegen, die in den letzten zwölf Monaten Umwelt- und Klimainitiativen umgesetzt haben. Auch wenn der Zuwachs mit acht Prozent geringer ausfällt als noch im Jahr zuvor (14 Prozent von 2021 auf 2022), so zeigt die Kurve doch eindeutig weiter nach oben.

Mittlerweile leisten fast 75 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen aktive Beiträge zum Umweltschutz. Noch vor zwei Jahren war es nur ungefähr die Hälfte (52 Prozent).

Während sich pandemiebedingte Maßnahmen rund um Remote Work – wie Home-Office und Online- Meetings – fest im Arbeitsalltag etabliert haben, setzen Unternehmen zudem verstärkt auf Initiativen mit primär klima- und umweltfreundlichem Effekt. 14 Prozent stellten ihre Energieversorgung auf erneuerbare Quellen um (12 Prozent in 2022); ebenso viele investierten in die energetische Sanierung ihrer Gebäude – ein Plus von immerhin drei Prozent für diese meist sehr aufwändige und kostenintensive Maßnahme. Die Förderung umweltfreundlicher Mobilität der Mitarbeitenden rutscht hoch auf Platz fünf der häufigsten Maßnahmen mit einem Plus von vier Prozent.

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Nachhaltiges Wirtschaften im europäischen Vergleich: Frankreich holt auf

Die Online-Befragung wurde durch YouGov vom 28. März bis 3. April durchgeführt – neben Deutschland, wo 500 Mitarbeiter mit Entscheidungsbefugnis aus kleinen und mittelständischen Unternehmen teilnahmen, auch in der Schweiz (216 Teilnehmer), in Österreich (217 Teilnehmer) und in Frankreich (526 Teilnehmer).

Besonders Frankreich überzeugt dieses Jahr. Mit 78 Prozent haben Unternehmen dort im Vergleich am häufigsten mindestens eine Maßnahme zum Klimaschutz umgesetzt. Lag der Stellenwert von Nachhaltigkeit dort zuletzt noch mit Abstand am niedrigsten, schließt das Land hier mittlerweile deutlich auf: 43 Prozent der französischen Befragten gaben an, dass Nachhaltigkeit an Bedeutung gewonnen hat – eine Steigerung um satte sieben Punkte gegenüber der letztjährigen Erhebung.

Auch der übrige Ländervergleich zeigt, dass die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens trotz der aktuellen Krisen ungebrochen ist: Nahezu unverändert hoch bleiben die Zustimmungswerte der österreichischen (47 Prozent) sowie der schweizer (44 Prozent) Umfrageteilnehmer.

„Das Bewusstsein für ein klimafreundlicheres unternehmerisches Handeln wächst weiter, nicht nur in Deutschland, auch bei unseren europäischen Nachbarn“, stellt Peter F. Schmid fest. „Auch wir von Visable sehen den Klimaschutz als zentrales Thema bei unserer unternehmerischen Tätigkeit. Das bedeutet, dass wir uns selbst klare Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität geben. Unsere beiden B2B-Plattformen betreiben wir heute schon aus komplett erneuerbaren Energien, die Anzahl der Geschäftsreisen haben wir konsequent reduziert und größtenteils auf die Bahn umgestellt und das noch anfallende CO2 aufgrund unserer Geschäftsprozesse wird komplett kompensiert. Unser Engagement bei den Leaders for Climate Action geht weiter und wir werden die LFCA-Week als Unternehmen auch im kommenden Jahr unterstützen.“