Erfolgreich durch den Arbeitstag – wie Sie Stress im Büro reduzieren

Stress im Büro stört die Konzentration und wirkt sich negativ auf die Leistung der Mitarbeiter aus. Lärm ist einer der Hauptgründe für Stress, dieser kann sogar nachhaltig krank machen. Die Ursache des Lärms im Büro sind sowohl laute Geräte als auch die Kollegen. Aber auch ein zu hohes Arbeitspensum, unklare Kommunikation und die Reizüberflutung durch Mails und Anrufe, aber auch private Probleme können zur Überlastung führen. Wie die größten Stressquellen eliminiert werden können, erklären wir hier.

Lärm lässt sich im Arbeitsalltag kaum ganz vermeiden. Denn das Reden der Kollegen, Kundentelefonate, aber auch das Brummen der Klimaanlage dringen automatisch bis in das eigene Ohr. Dieser Umstand führt zu Unbehagen am Arbeitsplatz und schadet im Laufe der Zeit der Gesundheit. Schlafstörungen und andere Stresssymptome sind die Folge. Wer ständig gestresst ist, leistet weniger. Termine werden nicht eingehalten, ineffektiven Arbeitsprozesse schleifen sich ein. Abgelenktsein und langsames Arbeiten führen zu schlechten Ergebnissen. Bei den Betroffenen lässt die Leistung teilweise um ein Drittel nach. Zudem sind betroffene Personen oftmals angespannt und reagieren schnell gereizt. Da helfen auch Pausen nur kurzfristig, um sich zu regenerieren.

Erfolgreich durch den Arbeitstag – wie Sie Stress im Büro reduzieren
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Die Gesundheit der Mitarbeiter leidet unweigerlich unter Stress, die Krankheitsanfälligkeit steigt. Stress begünstigt so Arbeitsausfälle durch Erkältungen und grippale Infekte, aber auch Magen-Darm-Beschwerden. Anhaltende Lärmbelastung und alle anderen Arten von Stress im Büro sind Grund für Burn-Out oder auch Tinnitus. Sofern die psychische Belastung kontinuierlich besteht.

Umstände benennen

Sprechen Sie mit Ihrem Chef und schildern Sie die Situation. Sie können Ihre Vorgesetzten bitten, leisere Gerätschaften anzuschaffen, beziehungsweise an einem anderen Platz aufzustellen. Zeigt der Chef nur Unverständnis, dann bitten Sie ihn, den Lautstärkepegel unter Umständen einmal messen zu lassen. Sind die Messwerte zu hoch, können Sie darauf bestehen, dass Ihr Vorgesetzter für angemessenen Lärmschutz sorgt. Die Richtwerte liegen hier zwischen 50 und 55 Dezibel. Jedoch hängt auch dieser Wert von bestimmten Faktoren ab. Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen absorbieren Schall. Zudem empfiehlt sich, zwischen den Arbeitsbereichen ausreichend Platz zu lassen. Die Größe der Arbeitsfläche ist in einer Verordnung exakt festgelegt. Teppichboden und Pflanzen werten das Büro nicht nur optisch auf, sie wirken außerdem Schalldämpfend.

Zudem sorgen Pflanzen wie Zyperngras und Zimmerlinde für ein angenehmes Raumklima, indem sie Sauerstoff liefern und Feuchtigkeit abgeben. Denn auch verbrauchte, sauerstoffarme Luft wirkt auf Mitarbeiter ermüdend.

Zudem sollten im Büro Regeln aufgestellt oder klare Zeichen vereinbart werden, die für alle Personen gültig sind. Dazu gehört auch die Benutzung des Handys während der Arbeitszeit. Das Handy sollte für private Gespräche nicht am Arbeitsplatz verwendet werden, sondern in den Aufenthaltsräumen oder außerhalb der Geschäftsräume.

Das können Sie selbst gegen Lärm und Stress tun

Wappnen Sie sich gegen Lärm im Büro, indem Sie entweder Kopfhörer aufsetzen oder Ohrstöpsel verwenden. Nutzen Sie Ihre Pausen sinnvoll, indem Sie sich aktiv entspannen. Autogenes Training ist zum Beispiel in einem Ruheraum durchführbar. Nehmen Sie auch ab und zu Nervennahrung zu sich, also Schokolade oder Nüsse. Auch ein ordentlicher, harmonisch angeordneter Arbeitsbereich kann zu einer ruhigeren Arbeitsumgebung beitragen. Private Dinge wie Fotos von den Liebsten oder vielleicht auch eine mit einem Motivationsspruch bedruckte Tasse können helfen, einen für einen kurzen Moment innerlich wieder zur Ruhe kommen zu lassen.

Ganz wichtig ist es aber, zu lernen, „Nein“ zu sagen. Niemand ist unendlich belastbar, das liegt in der Natur der Dinge. Wer aber immer ohne Murren alle Aufgaben übernimmt, signalisiert gleichzeitig, dass er auch permanent verfügbar ist. Wer Kollegen oder der Firmenleitung im ruhigen Ton vermittelt, dass das Arbeitspensum zu hoch und im vorgegebenen Zeitrahmen nicht realistisch erbringbar ist, der schafft zumindest schon einmal ein Bewusstsein für die Situation. Sollte sich dennoch keine Änderung einstellen, dann sollte nochmal daran erinnert werden. Ein zusätzlicher Mitarbeiter könnte so durchaus im Interesse der Arbeitnehmer und auch der Firma sein.

Den Arbeitstag hinter sich lassen

Viele schleppen, natürlicherweise, den Arbeitsstress auch noch Feierabend mit sich rum. Das Aufweichen der Trennlinien zwischen Beruf und Privatleben trägt noch dazu bei. Dabei ist der Feierabend ein notwendiges Mittel, um den eigenen Akku wieder aufzuladen und am nächsten Arbeitstag wieder leistungsfähig zu sein. Man sollte sich daher zuhause Ruhezone schaffen, um den Arbeitsstress privat gut verarbeiten zu können. Das kann der Fernsehabend auf der Couch sein oder aber auch gezielte, aktive Entspannungstechniken. Yoga, autogenes Training, bewusste Muskelrelaxation oder auch gesellige Runden mit Freunden. Auch Fitnesssport kann helfen, Spannungen vom Arbeitstag zu lösen. Gleichzeitig fällt das Einschlafen nach körperlicher Betätigung oftmals leichter.

Wenn der Stress unerträglich wird

Falls Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Sie mit den Umständen an Ihrem Arbeitsplatz nicht mehr zurechtkommen, dann ist der Zeitpunkt für eine Veränderung gekommen. Dafür bieten sich eine Vielzahl von Möglichkeiten an. Die Reduzierung der Wochenarbeitsstunden, also die mögliche Teilzeit. Viele Aufgaben lassen sich auch aus dem Home-Office erledigen. Hier können beispielsweise feste Tage in der Woche vereinbart werden, an denen der Arbeitnehmer nicht extra ins Büro zu kommen braucht. Auch Abteilungswechsel können helfen.

Bedarf es gravierenderer Einschnitte, ist auch ein Sabbatjahr durchaus eine Alternative. Die Genehmigung hängt aber natürlich von der individuellen Arbeitsumgebung ab. Alternativ eignen sich auch Kuraufenthalte, um nachhaltig aufgetürmten Stress abzubauen. Wichtig ist bei allem, sich nicht zu scheuen, zuzugeben, dass man nicht alles selbst schafft und auch externe Hilfe ruhig und ohne Scham in Anspruch genommen werden darf. Sei es durch Kollegen, die Familie, durch Freunde und natürlich auch durch Ärzte und Therapeuten.