Innovative Temperaturbegrenzer mit Tradition – Thermik Gerätebau aus Sondershausen

In Bereich von Maschinen- und Gerätebau sind es oftmals deutsche Firmen, die weltweit zu den Technologieführern zählen. Das gilt auch für das Unternehmen Thermik Gerätebau mit seinem Produktionsstandort im thüringischen Sondershausen. Im Bereich der Temperaturbegrenzer ist Thermik führend und bedient Kunden auf der ganzen Welt. Der Weg dahin ist eng mit der Geschichte der Gründer verknüpft.

Innovative Temperaturbegrenzer mit Tradition – Thermik Gerätebau aus Sondershausen
Innovative Temperaturbegrenzer mit Tradition – Thermik Gerätebau aus Sondershausen. ©Thermik Gerätebau

Die Anfänge von Thermik Gerätebau

Die Geschichte des Unternehmens beginnt Ende der 1960er Jahre in Pforzheim. Peter Hofsaess und Udo Wittek gründen 1968 den Betrieb. Sie beginnen mit der Fertigung von Schmelzsicherungen, die für die Elektroindustrie bestimmt sind.

Seinen Namen erhält das Unternehmen schon damals: Thermik. Ebenfalls entsteht das Logo, das bis zum heutigen Tage Bestand hat, direkt in der Gründungsphase. Die beiden Buchstaben „H“ und „T“ sind nicht zufällig gewählt. Sie stehen für die Begriffe Thermik, Temperatur und den Gründer Hofsaess.

Somit ist das Geschäftsfeld von Anfang an klar definiert und bis heute folgt das Unternehmen dieser Ausrichtung. In den 1970er Jahren beginnt Thermik dann mit der Fertigung von Temperaturbegrenzern. Diese sind bis heute das Hauptgeschäft des Unternehmens.

Temperaturbegrenzer – kleine aber wichtige Bauteile

Bei Temperaturbegrenzern handelt es sich um kleine und unscheinbare Bauteile. Gleichzeitig führen diese wichtige Aufgaben in einer Reihe von Elektrogeräten aus. Beispielsweise finden sich Temperaturbegrenzer von Thermik in Elektromotoren, Heizgeräten sowie auch in Transformatoren. Sie sorgen dafür, dass Geräte sich selbstständig abschalten, sobald eine bestimmte Temperatur im inneren überschritten wird. Zahlreiche Elektrogeräte, vom Mixer bis zum Staubsauger, besitzen solche Bauteile. Sie schützen zum einen das Gerät vor einer permanenten Beschädigung, zum anderen minimieren sie auch die Brandgefahr und steigern somit die Sicherheit.

Das Fachgebiet von Thermik Gerätebau sind die besonders präzisen Bimetall-Temperaturbegrenzer. Schon in den 1970er Jahren erfand Peter Hofsaess einen solchen innovativen Begrenzer mit einem neuen Design. Die Zwei-Scheiben-Konstruktion stellte eine Neuerung in diesem Segment der Technik dar. Neu war auch die runde und flache Form, die bisher bei Temperaturbegrenzern unbekannt war. Das ermöglichte einen einfacheren Einbau in elektrische Wicklungen.

Thermik sicherte sich ein Patent auf diese Bimetall-Temperaturbegrenzer und legte so den Grundstein für den zukünftigen Erfolg. In den 1970er Jahren baut das Unternehmen die ersten Verbindungen mit namhaften Elektrokonzernen auf, die Temperaturbegrenzer für die eigenen Produkte von Thermik beziehen.

Thermik arbeitet am Vertriebsnetzwerk und wird zum internationalen Konzern

Während in den ersten Geschäftsjahren Thermik ohne eigenes Vertriebsnetzwerk arbeitet, beginnt 1978 mit dem Einstieg von Dipl.-Ing. Franz Meier im Unternehmen eine neue Zeit. Zunehmend fokussiert sich Thermik auf den Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzwerkes. So ist das Unternehmen immer häufiger auf Messen und Branchenausstellungen zu finden. Dort macht sich Thermik durch seine fortschrittliche Technik einen Namen.

Gleichzeitig arbeitet Thermik im Laufe der 1980er Jahre an der Ausweitung des Geschäftsfelds. Erstmals erfolgt der Export von Produkten über die Grenzen Deutschlands hinaus. In dieser Zeit entsteht das eigene Vertriebsnetzwerk, das sich nach nur wenigen Jahren über ganz Europa erstreckt. Diese Bemühungen führen dazu, dass der Bekanntheitsgrad sowie die Umsätze von Thermik deutlich steigen.

Neue Produktionsstandorte und der nordamerikanische Markt

Mit dem Ausbau der Geschäftstätigkeit wachsen auch die Ansprüche an die Produktion sowie den Vertrieb. Um kürzere Lieferketten zu ermöglichen und näher an die Kunden zu gelangen, entscheidet sich Thermik für den Aufbau einer Produktionsstätte in Nordamerika. So entstand bereits 1984 die Niederlassung in New Bern im US-Bundesstaat North Carolina. An diesem Standort produziert das Unternehmen seitdem Lösungen, die speziell für den nordamerikanischen Markt konzipiert sind. Außergewöhnlich ist dies vor allem daher, dass bis heute kein anderer europäischer Hersteller aus diesem Sektor den Schritt auf den nordamerikanischen Produktionsmarkt gewagt hat.

Damit war die internationale Erschließung neuer Geschäftsfelder jedoch noch nicht abgeschlossen. 1993 expandierte Thermik Gerätebau im asiatischen Bereich. Mit der Gründung von Thermik Technologies in Malaysia fasste das Unternehmen Fuß auf dem wichtigen Markt in Asien. Seitdem produziert das Unternehmen auch in Kuala Lumpur Technik, die in Deutschland entwickelt wird. Ein weiteres Werk von Thermik entstand in Rumänien, und zwar in Sibiu.

Ausbau und Umstrukturierung in Deutschland

Die Vergrößerung des Unternehmens hatte auch Auswirkungen auf den Betrieb in Deutschland. Die ursprünglichen Produktionsbereiche wurden bereits in den 1980er Jahren zu klein. Anlässlich des 20. Jubiläums bezog Thermik so 1988 die neuen, größeren und moderneren Produktionshallen in Pforzheim. Dieses Gebäude war erstmals selbst geplant und vollständig im Besitz von Thermik. Damit legte das Unternehmen den Grundstein für die zukünftige Ausrichtung, die sich mehr auf die Fertigung von individuellen, kundenspezifischen Lösungen konzentrierte.

Die Wiedervereinigung beeinflusste dann die Ausrichtung des Unternehmens weiter. Schon 1990 erfolgte die Gründung des Tochterunternehmens Thermik Thüringen GmbH. Als Standort wählte das Unternehmen Sondershausen. Dort begann bereits kurze Zeit später die Produktion in einem umgerüsteten ehemaligen Schulgebäude. Wenige Jahre später entsteht in Sondershausen eine moderne Fertigungshalle und die Produktion wird ausgeweitet.

Neue Firmenleitung und der Schritt ins 21. Jahrhundert

Im Jahre 1992 verstirbt unerwartet früh der Firmengründer Peter Hofsaess. Die Nachfolge übernimmt sein Sohn, Marcel P. Hofsaess. Diese Zeit ist geprägt von der Notwendigkeit zur Umstrukturierung, um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. In dieser Situation beweist Marcel P. Hofsaess unternehmerische Weitsicht und schafft es unter anderem, die Niederlassung in den USA durch Veränderungen im Management erfolgreich umzustrukturieren. Auch erfinderisch tritt Marcel P. Hofsaess in die Fußstapfen seines Vaters. Bereits 1993 meldet er das erste Patent auf eine seiner Erfindungen an.

Im technischen Bereich arbeitete Thermik weiter daran, den Technologievorsprung auszubauen. Die hohe Anzahl an Patenten, die mittlerweile jenseits von 1.000 liegt, ist nur ein Beweis dafür. So stammt der weltweit erste geschlossene Hybridschalter für In-Winding-Applikationen aus dem Hause Thermik. 2011 verlegt das Unternehmen seinen Hauptsitz von Baden-Württemberg nach Thüringen und agiert nun vom neuen Stammsitz aus.

Weiterhin baut Thermik den Bereich der kundenspezifischen Entwicklungen aus. Hier findet die Entwicklung inzwischen in enger Zusammenarbeit mit den Kunden statt. Das führt zu leistungsfähigeren Prozessen. Im 21. Jahrhundert spielt dabei die Energiewende eine zentrale Rolle und beeinflusst Unternehmen wie Thermik. Empfindliche Elektrotechnik kommt beispielsweise in Ladestationen oder Windkraftanlagen zum Einsatz. Hier sind präzise Temperaturbegrenzer vor allem wichtig, um die sensible und teure Technik zu schützen.

Hohe Standards in der Produktion sorgen neben der Innovation dafür, dass Thermik für Green Tec und die Zukunft ebenfalls die passenden technologischen Lösungen bereitstellt. Unabhängige Untersuchungen durch das Fraunhofer-Institut und andere Stellen bestätigen die Qualität der Produkte des Herstellers. Ein Zeichen dafür sind auch die zahlreichen Awards, die Thermik vorzuweisen hat, darunter German Standards oder die CrefoZert-Auszeichnung.