Zukunftsfinanzierungsgesetz: Ein Schritt in die richtige Richtung für Startups und Scaleups

Die Bundesregierung hat mit der Verabschiedung des Gesetzentwurfs für das Zukunftsfinanzierungsgesetz einen entscheidenden Schritt in Richtung einer stärkeren Startup-Kultur in Deutschland gemacht. Dieses Gesetz ermöglicht es Startups und Scaleups, ihre Mitarbeiter finanziell am Unternehmenserfolg zu beteiligen, was in Zeiten des wachsenden Fachkräftemangels von entscheidender Bedeutung ist.

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Zukunftsfinanzierungsgesetz: Ein Schritt in die richtige Richtung für Startups und Scaleups. ©Depositphotos

Deutschland liegt derzeit bei Mitarbeiterbeteiligungen im europäischen Vergleich auf dem letzten Platz. Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands, betont: „Das Gesetz ist dringend notwendig, um Deutschland zum Weltmarktführer für Startups zu machen.“

Laut dem Deutschen Startup Monitor 2022, der in Zusammenarbeit mit PwC Deutschland durchgeführt wurde, forderten zwei Drittel der deutschen Startups eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Der Startup-Verband setzt sich bereits seit Jahren mit der Kampagne #ESOPasap für diesen progressiven Ansatz ein.

Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann haben einen ambitionierten Referentenentwurf vorgelegt, der zwei Hauptprobleme in Bezug auf Mitarbeiterbeteiligungen adressiert. Zum einen wird die sogenannte Dry income-Besteuerung vermieden, und zum anderen können mehr Startups und Scaleups von den Regelungen profitieren.

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Der Startup-Verband bedauert, dass die „Pauschalbesteuerung“ für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen keine Mehrheit gefunden hat. Trotzdem sieht Miele die Bemühungen der Bundesregierung positiv und hofft auf weitere Klarstellungen im parlamentarischen Verfahren. Der Steuerfreibetrag für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen soll von 1440 Euro auf 5000 Euro erhöht werden, und es sollen Mehrstimmrechtsaktien eingeführt werden.

Das Zukunftsfinanzierungsgesetz beinhaltet auch Maßnahmen zur Modernisierung und Entbürokratisierung des Kapitalmarkts, die Wachstumsunternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt erleichtern könnten. Ziel ist es, den Finanzstandort Deutschland zu stärken und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Startups zu verbessern.

Bundesfinanzminister Christian Lindner betont, dass das Gesetz insbesondere Startups und Wachstumsunternehmen helfen wird, privates Kapital für Investitionen zu mobilisieren und innovative Entwicklungen voranzutreiben.

Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, mahnt jedoch zur Vorsicht und betont, dass das Zukunftsfinanzierungsgesetz nur ein erster Schritt ist. Sie fordert weitere Maßnahmen, um den Kapitalmarkt in Deutschland zu stärken.

Insgesamt zeigt der Gesetzentwurf, dass die Bundesregierung die Bedeutung von Startups und Scaleups für die deutsche Wirtschaft erkannt hat und bereit ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese zu unterstützen.