Nachhaltigkeit hat Priorität für Verbraucher:innen und ist ein Treiber beim Kauf von technischen Konsum- und Gebrauchsgütern

Selbst wenn die Gesellschaft mit einer Vielzahl von wirtschaftlichen, politischen und sozialen Problemen beschäftigt ist – ganz zu schweigen den Nachwehen der Pandemie -, hat das Thema Umwelt und deren Erhalt weiterhin eine hohe Priorität. Umweltverschmutzung ist eine der wenigen Verbraucher:innen-Sorgen, die in den letzten sieben Jahren von konstant hoher Bedeutung geblieben ist. So gehörte die Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt im Jahr 2022 in 13 von 22 Länder, die im Rahmen der weltweiten GfK Consumer Life Studie befragt wurden, immer noch zu den fünf wichtigsten Themen.

Energie-Effizienz-Labels treiben den Markt für Haushaltsgeräte in Europa

Im März 2021 führte die EU ihre neue Energie-Effizienz-Kennzeichnung für Elektro-Hausgeräte ein. Seitdem hat sich der Verkaufsanteil von Klasse A-Modellen innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und erreicht im Zeitraum Januar bis Mai 2023 einen Anteil von 18 Prozent für Waschmaschinen, Kühl-/Gefriergeräte und Geschirrspüler . In ausgewählten Kategorien und Ländern liegt dieser Anteil bereits bei über 60 Prozent.

Es wird erwartet, dass energieeffiziente Geräte in den nächsten Jahren weiter Marktanteile gewinnen werden, da sich die neu auf den Markt gebrachten Produkte in den Energie-Effizienzklassen zwischen A und C bewegen werden. Um sich im Premium-Preissegment zu etablieren, müssen Handel und Hersteller diese Entwicklung berücksichtigen.

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Nachhaltigkeit hat Priorität für Verbraucher:innen und ist ein Treiber beim Kauf von technischen Konsum- und Gebrauchsgütern. ©gfu

Neue Chancen auf dem gesättigten Smartphone-Markt: erfolgreiche Eco Claims

Der weltweite Smartphone-Markt ist gesättigt und weist sinkende Wachstumsraten auf. Um weiterhin erfolgreich zu sein, müssen Händler und Hersteller Maßnahmen ergreifen. Dabei ist Nachhaltigkeit ein Schlüsselelement zur Sicherung des Wachstums.

Um den Erfolg von Markenkommunikation in Bezug auf Öko-Claims zu analysieren, beobachtet die GfK aktuell sieben Kategorien solcher Claims. Die häufigsten Themen dabei sind ökologische Verpackungen, recyceltes Material und der CO2 -Fußabdruck. Smartphone-Hersteller bewerben ihre Produkte zunehmend mit diesen Nachhaltigkeitsaussagen. Laut gfknewron werden bereits 67 Prozent des Wertes der im Zeitraum Januar bis April 2023 in den EU4-Ländern* verkauften Smartphones mit drei oder mehr Öko-Angaben beworben.

Was folgt daraus?

Für die Verbraucher hat ihre Umwelt eine konstante Priorität, die – unabhängig von kurzfristiger Aufmerksamkeit auf konkurrierende Themen – nicht verschwinden wird. Frühindikatoren zeigen bereits heute, dass die Märkte beginnen, sich von Nachhaltigkeitskriterien- und Initiativen leiten zu lassen – auch über die Forderung nach Energie-Effizienz-Kennzeichnungen hinaus. Die Frage in diesem Sektor lautet also nicht „ob“, sondern „wann“ Nachhaltigkeit zu einem der Hauptkriterien für alle Kaufentscheidungen der Verbraucher wird.

* EU4: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien.