Alphabet übertrifft Erwartungen mit starken Zahlen im zweiten Quartal

Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im zweiten Quartal 2023 beeindruckende Finanzergebnisse vorgelegt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Getrieben von einer starken Nachfrage nach Cloud-Produkten und höheren Werbeeinnahmen konnte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 74,6 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Der Nettogewinn stieg um knapp 15 Prozent auf 18,4 Milliarden US-Dollar. Die Alphabet-Aktien gewannen nach der Veröffentlichung der Ergebnisse im nachbörslichen Handel an der Wall Street mehr als acht Prozent.

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Alphabet übertrifft Erwartungen mit starken Zahlen im zweiten Quartal. pixabay.com ©422737 (Creative Commons CC0)

Analysten sehen Alphabet auf dem Weg zu einer neuen Wachstumsphase. Thomas Monteiro von Investing.com erklärte, dass Google die Erwartungen übertroffen habe, gerade in einer Zeit, in der Investoren skeptisch waren, ob das Unternehmen mit anderen Technologiegiganten in Bezug auf Künstliche Intelligenz Schritt halten könne.

Der Werbeumsatz, der den größten Teil der Einnahmen von Alphabet ausmacht, erholte sich im zweiten Quartal und stieg um etwa drei Prozent auf 58,1 Milliarden US-Dollar. Der Konzern betonte, dass er kontinuierlich seine Werbeangebote mithilfe von Künstlicher Intelligenz optimiere. Rund 80 Prozent der Werbekunden nutzten mittlerweile mindestens ein Suchprodukt, das auf KI basiere.

Allerdings gerät Alphabet zunehmend ins Visier von Wettbewerbsbehörden, da es eine dominante Rolle auf den globalen Werbemärkten einnimmt. Die EU-Kommission drohte dem Konzern, dass er Teile seines Geschäfts mit Online-Werbung verkaufen müsse, um seine Marktstellung zu durchbrechen.

Trotz der Herausforderungen in Bezug auf Wettbewerbsrecht und Datenschutz blickt Alphabet optimistisch in die Zukunft. Die Einnahmen aus dem Cloud-Geschäft stiegen im zweiten Quartal um 28 Prozent auf über acht Milliarden US-Dollar. Alphabet gehört hier zu den weltweit führenden Anbietern. Die Cloud-Dienstleistungen des Unternehmens ermöglichen es Kunden, KI für Anwendungen zu nutzen, die IT-Sicherheit zu erhöhen und Mitarbeiter zu schulen.

Alphabet versucht auch, mit seiner KI-Suchmaschine „Bard“ dem Vorreiter ChatGPT von Microsoft Konkurrenz zu machen. Das Produkt wurde kürzlich in weiteren Ländern, einschließlich Deutschland, freigeschaltet. Datenschutz-Bedenken hatten die Einführung von Bard in der EU verzögert. In den USA ist Google zudem mit einer milliardenschweren Sammelklage wegen angeblich unerlaubter Nutzung von Daten für das Training von KI konfrontiert.

Alphabet bleibt jedoch weiterhin innovativ und kündigte an, dass Finanzchefin Ruth Porat im September den neu geschaffenen Posten des Chief Investment Officers übernehmen wird. Während die Suche nach einem Ersatzläuft, wird sie weiterhin als Finanzvorstand fungieren.

Alles in allem zeigt die aktuelle Entwicklung, dass Alphabet auf einem vielversprechenden Wachstumspfad ist und seine Position als einer der führenden Technologiekonzerne weiter stärkt. Mit der fortlaufenden Investition in Künstliche Intelligenz und dem Ausbau des Cloud-Geschäfts bleibt Alphabet ein wichtiger Akteur in der IT-Branche und auf den globalen Märkten.