Gemeinsame Analyse zur Wirtschaftslage: idealo, immowelt und Stepstone widerlegen Mythen der Krise

Erst Corona-Pandemie, dann Energiekrise und nun Inflation: Viele Deutsche haben das Gefühl, dass die wirtschaftliche Situation in den vergangenen Jahren stetig schlimmer wurde. Dabei gibt es viele Wirtschaftsbereiche, in denen es gar nicht so dramatisch aussieht. Das belegen Auswertungen von idealo, immowelt und The Stepstone Group. In einer gemeinsamen Analyse räumen die drei Online-Plattformen mit falschen Mythen über Onlinehandel, Immobilien- und Arbeitsmarkt auf: Beim Einkaufen lassen sich immer noch gute Schnäppchen machen, Wohneigentum ist weiterhin bezahlbar und der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich sehr robust.

XL GemeinsamePM
Gemeinsame Analyse zur Wirtschaftslage: idealo, immowelt und Stepstone widerlegen Mythen der Krise. ©idealo

Mythos 1: Beim Einkaufen lassen sich keine guten Schnäppchen mehr machen? Falsch!

Nicht alles ist in den letzten Jahren teurer geworden – das bestätigt jetzt eine Analyse der Preisvergleichsplattform idealo. Zwar hat sich das Preisniveau in den 100 beliebtesten Warengruppen im Vergleich zu Anfang 2020 um durchschnittlich 9 Prozent erhöht – rund 40 Prozent der untersuchten Produktbereiche sind aber entweder preisstabil geblieben oder sogar günstiger geworden: So kosten etwa Armbanduhren aktuell 18 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2020. Auch Sneaker sind im Schnitt sechs Prozent günstiger erhältlich.

Zudem hat sich die Anzahl der auf idealo als Schnäppchen gekennzeichneten Angebote in den letzten Jahren um rund 70 Prozent erhöht. „Gerade in Zeiten einer hohen Inflation sind viele Menschen auf gute Angebote angewiesen“, so Florian Kriegel, Preisexperte bei idealo. „Glücklicherweise gibt es auch jetzt noch viele Schnäppchen. Es ist nur wichtiger denn je, die Preise verschiedener Händler online zu vergleichen und offen für alternative Angebote zu bleiben.”

Mythos 2: Der Traum vom Eigenheim ausgeträumt? Falsch!

Ist der Traum von den eigenen vier Wänden trotz Zinsanstieg ausgeträumt? Nein! Wer Kompromisse eingeht und aus den Großstädten hinauszieht, findet deutlich niedrigere Immobilienpreise. Bei einer Pendelzeit von bis zu einer Stunde sparen Käufer in 9 von 14 untersuchten Großstädten mindestens 25 Prozent vom Kaufpreis für eine Bestandswohnung. Am größten ist die Ersparnis im Hamburger Umland. Der durchschnittliche Kaufpreis von Wohnungen, die innerhalb von einer Stunde per ÖPNV aus dem Stadtzentrum erreichbar sind, liegt aktuell bei 3.572 Euro pro Quadratmeter. Das sind 44 Prozent weniger als der Hamburger Durchschnittspreis von 6.404 Euro!

„Die höheren Bauzinsen haben den Immobilienkauf zwar erschwert, sodass Wohneigentum gerade in den hochpreisigen Städten für einige Menschen finanziell nicht mehr zu stemmen ist. Doch im Speckgürtel vieler Städte gibt es nach wie vor leistbare Wohnungen“, sagt Daniel Raumer, Group Lead Market Analytics von immowelt. „Die Immobilienpreise sind dort teilweise noch so niedrig, dass Käufer durch die Finanzierung keine Überbelastung in Kauf nehmen müssen.“

Mythos 3: Der Arbeitsmarkt hat seine besten Zeiten hinter sich? Falsch!

Der Arbeitswelt stehen massive Veränderungen bevor – Arbeiterlosigkeit ist branchenübergreifend zu spüren, der immer stärkere Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt erfüllt manchen mit Sorge. Zu Unrecht. Denn: Tatsächlich ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt aktuell – und wohl auch in Zukunft – durchaus rosig. Das zeigen aktuelle Daten von The Stepstone Group, eine der führenden digitalen Recruiting-Plattformen, für den deutschen Arbeitsmarkt: Insgesamt waren in den Frühjahrsmonaten Januar bis März 2023 28 Prozent mehr Stellen auf Stepstone.de ausgeschrieben als im gleichen Zeitraum 2020, also noch vor der Corona-Pandemie. Besonders gefragt sind Bewerber*innen in den Berufsgruppen Soziales (+ 75 Prozent), Logistik (+ 67 Prozent), Gastronomie (+ 54 Prozent), Fertigung & Produktion (+ 54 Prozent), Bildung (+ 53 Prozent) sowie Verwaltung (+ 51 Prozent).

„Es ist Fakt, dass wir weiterhin deutlich mehr offene Stellen haben als noch vor der Pandemie. Es ist ebenfalls Fakt, dass es durch den demografischen Wandel in Deutschland künftig nicht genug Menschen geben wird, um alle Jobs zu besetzen. Bis 2035 könnten bis zu sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte von The Stepstone Group. „Automatisierung und Künstliche Intelligenz haben enormes Potenzial hier Abhilfe zu schaffen. Sie schaffen aber gleichzeitig neue Aufgaben und damit Jobs, die wir besetzen müssen.“

Wie die Zahlen von The Stepstone Group belegen, suchen Unternehmen schon heute händeringend nach Mitarbeitenden – ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. Der Jobmarkt wird auch langfristig reichlich Chancen parat haben.

Berechnungsgrundlagen

idealo: Die Daten basieren auf den Durchschnittspreisen in den 100 nachfragestärksten Kategorien auf idealo.de. Zeitraum: Q1 2020 vs. Q1 2023.

immowelt: Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die durchschnittlichen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.04.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

The Stepstone Group: Die Berechnungsgrundlage bildet die durchschnittliche Anzahl online geschalteter Stellenanzeigen pro Tag auf der Website Stepstone.de. Diese Werte wurden jeweils für das erste Quartal 2020 und 2023 akkumuliert. Die Berechnung wurde ebenfalls für einzelne Berufsgruppen angewendet.