Crewmeister: Die Vor- und Nachteile der digitalen Zeiterfassung

Ob per Stechuhr, online, in einer Excel-Liste oder gar nicht, die Zeiterfassung bei der Arbeit ist schon lange ein umstrittenes Thema in Deutschland. Da es rechtlich keine Klarheit über die Arbeitszeiterfassung gibt, ist es dem Arbeitgeber praktisch selbst überlassen, für was er sich entscheidet. Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der digitalen Zeiterfassung aufgegriffen, um ein klareres Bild darüber zu erhalten.

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Crewmeister: Die Vor- und Nachteile der digitalen Zeiterfassung. pixabay.com ©Nile (Creative Commons CC0)

Die Vorteile der Zeiterfassung

Lohnabrechnung vereinfachen

Die digitale Zeiterfassung in der Lohn- und Gehaltsabrechnung kann vor allem in großen Unternehmen mit Hunderten oder Tausenden von Mitarbeitern von großem Vorteil sein. Anstatt Arbeitszeiten und Überstunden manuell zu berechnen, können Arbeitgeber Fehlzeiten und Arbeitsbelastung automatisch über ein System erfassen. Außerdem erspart die elektronische Zeiterfassung den Arbeitgebern viel Verwaltungsarbeit und ermöglicht es ihnen, effektiver zu arbeiten.

Einsatzplanung verbessern

Arbeitgeber können ihr Personal dank der Zeiterfassung effizienter einsetzen. Da Arbeitgeber sofort sehen können, welche Mitarbeiter noch Zeitkapazitäten für zusätzliche Arbeit haben, ermöglicht die Zeiterfassung dem Arbeitgeber einen besseren Personaleinsatz. Die einfache Zeiterfassung mit Crewmeister oder ähnlichen Systemen, kann dabei helfen, historische Daten über Abwesenheiten, wie Urlaub oder Krankheit, zur Optimierung des Personaleinsatzes genutzt werden.

Arbeitnehmer, die viel zu tun haben, arbeiten in der Regel Überstunden. Die Mitarbeiter werden frustriert und demotiviert, wenn sie für ihre zusätzlichen Arbeitsstunden nicht mit zusätzlichem Gehalt oder Urlaubstagen entschädigt werden. Die Zeiterfassung kann dieses Problem lösen. Alle geleisteten Stunden werden auf den individuellen Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter erfasst und können zum richtigen Zeitpunkt in Anspruch genommen werden. So wird verhindert, dass sich die Mitarbeiter aufgrund ihres Arbeitsaufkommens gegenüber ihren Kollegen benachteiligt fühlen, was für Fairness innerhalb der Belegschaft sorgt.

Transparenz und Sicherheit herstellen

Die Zeiterfassung stellt sicher, dass der Arbeitgeber die Arbeits- und Pausenzeiten einhält und somit Verstöße gegen das Arbeitnehmerschutz– und Arbeitsgesetz vermeiden kann.

Ein Arbeitnehmer kann jederzeit auf seinem Arbeitszeitkonto überprüfen, wie viele Stunden er gearbeitet hat, einschließlich der Überstunden und Kurzarbeit. Das vereinfacht wiederum die eigene Arbeitszeitplanung. So können Urlaubstage und Abwesenheiten besser im Voraus berücksichtigt werden.

Die Nachteile der digitalen Zeiterfassung

Zeitorientierung wichtiger als Produktivität

Arbeitnehmer können demotiviert werden, wenn sich ihre Arbeitgeber zu sehr auf die Zeiterfassung konzentrieren. Das kann im schlimmsten Fall zur Kündigung führen. Eine Person, die acht Stunden am Tag auf der Arbeit verbringt, muss nicht zwangsläufig auch acht Stunden am Stück arbeiten. Zu viel Arbeit kann nicht nur die Leistung der Mitarbeiter, sondern auch die Leistung des Unternehmens beeinträchtigen.

Datenschutzrechtliche Schwierigkeiten

Arbeitgeber könnten sich einer Gefährdung aussetzen, wenn die Arbeitszeit der Beschäftigten in ihrem Unternehmen erfasst wird, insbesondere wenn die Informationen über die Zeiterfassung gesammelt und auch für andere Zwecke, wie die Messung der Produktivität der Beschäftigten, verwendet werden. Um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, sollten Unternehmen die erfassten Daten anonymisieren und einen Datenschutzbeauftragten mit der Zeiterfassung beauftragen.

Vertrauensverlust des Arbeitnehmers

Arbeitnehmer können auch negativ auf die Zeiterfassung reagieren, wenn sie sich kontrolliert und überwacht fühlen und wenn sie die Zeiterfassung mit einem Vertrauensverlust des Arbeitgebers in ihre eigene Person in Verbindung bringen. Dies kann zu einem schlechten Arbeitsklima führen.

Wenn die Zeiterfassung außerdem nicht ordnungsgemäß kommuniziert wird oder ihr mehr Gewicht beigemessen wird als die Erzielung von Ergebnissen, kann es sein, dass die Mitarbeiter nicht mehr an ihren Zielen arbeiten, sondern nur noch ihre Stunden “absitzen”.

Fazit

Die Vorteile der digitalen Zeiterfassung sind zahlreich. Die Zeiterfassung kann für die Terminplanung, die Personalplanung und -verwaltung, die Mitarbeiterbindung und die Verbesserung der Unternehmensproduktivität genutzt werden. Die digitale Zeiterfassung kann auch dazu beitragen, Verstöße gegen das Arbeitsrecht zu verhindern und Geld zu sparen.

Jedoch kann sich die Zeiterfassung auch negativ auf die Leistung und Moral der Mitarbeiter auswirken und Risiken für den Datenschutz mit sich bringen. Obwohl es möglich ist, die erfassten Daten zu anonymisieren und vor Missbrauch zu schützen, ist es wichtig, dass die Daten sensibel und mit voller Transparenz behandelt werden.