Stimmen zum Skype-Verkauf: eBay hat wohl alles richtig gemacht

Am Dienstag dieser Woche hat eBay 65% der Anteile von Skype verkauft. Für eBay sieht es nach einem Verlust aus, rechnet man den Kaufpreis von Skype im Jahre 2005 dagegen, den eBay bezahlte. Michael Arrington von Techcrunch meint, dass eBay sehr nachlässig mit der Akquisition von Skype umgegangen ist, da man den Telefonieanbieter ohne die zugrunde liegende Technologie erworben hatte (siehe: Lizenzstreit erschwert den Börsengang von Skype). Arrington ist jedoch der Ansicht, dass, wenn man sich den Deal anschaut und in Betracht zieht, wie der Markt sich in den letzten 4 Jahren verändert hat, das Geschäft für eBay durchaus noch okay ist. Und vielleicht sogar noch mehr als okay. Zu allererst ist es ja auch so, dass eBay nie die kompletten 4,1 Milliarden Dollar für Skype auf den Tisch gelegt hat, denn bar bezahlt wurden 3,1 Milliarden Dollar. Nach Abschreibungen wurde Skype in den Büchern mit 2 Milliarden Dollar geführt. Für das Jahr 2010 wurde prognostiziert, dass der Ertrag vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für Skype bei 200 Millionen Dollar liege, so dass die Akquisition ein 14-Faches des Ertrages vor Finanzergebnis ausmacht, analysiert Mark Mahaney von Citi Investment Research. Das heißt, eBay hat für Skype doch mehr bekommen als von den Analysten erwartet. Außerdem war Skype in der letzten Zeit recht erfolgreich und auch davon hat eBay noch profitieren können. Ferner ist der Markt momentan auf dem Abwärtstrend und Skype ist ein angeschlagener Aktivposten, denn der Lizenzstreit ist noch immer nicht beigelegt. Fakt ist, eBay hat den größten Teil seines Kaufpreises zurückerhalten, in Cash, und das ist ein großer Gewinn für das Unternehmen. Zudem hält eBay noch 35% der Anteile, was sich bei einem eventuellen Börsengang positiv auswirken kann. Die beste Nachricht jedoch ist, dass Skype jetzt endlich frei ist und nicht mehr den hemmenden Auswirkungen seines Mutterunterunternehmens ausgesetzt ist. Bei Skype kann man jetzt nach vorne schauen und schlussendlich sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen.