Skype drängt in den Unternehmensmarkt

Die eBay-Tochter und Telefonie-Anbieter Skype möchte auch Geld im Business-Bereich verdienen und drängt daher in den Unternehmensmarkt. Wie das Unternehmen offiziell mitteilte, soll eine neue Software herauskommen, die es Firmenmitarbeitern ermöglicht, lokale und internationale Telefonate zu führen, und dabei die herkömmlichen Büro-Telefonanlagen zu nutzen. Ab sofort wird das SIP-basierte (Session Initiation Protocol) System unter dem Titel „Skype for SIP“ mit ausgewählten Unternehmen getestet. Die Teilnahme an der Beta-Version setzt voraus, dass im Unternehmen eine VoIP-Telefonanlage mit SIP-Unterstützung und das technische Wissen zur Installation vorhanden sind.

Auf Nachfrage von presstext erklärte ein Skype-Sprecher: „Zunächst handelt es sich dabei um eine Beta-Version, die derzeit nur auf die USA beschränkt ist.“ Skype verrechnet zum Start des Testlaufs 2,1 Cent/Minute für Anrufe auf Mobiltelefone und das Festnetz. Telefonate vom Computer in normale Telefonsysteme sind gratis, so wie es auch der Fall bei dem bereits bestehenden Service für Privat-Nutzer ist. Headsets, die zunächst an den Computer angeschlossen werden müssten, seien durch die neue Software nicht mehr notwendig.

Wann das Angebot offiziell und international starte, sei momentan noch nicht endgültig festgelegt, so der Skype-Sprecher. Das Wall Street Journal allerdings erklärt, dass Skype später in diesem Jahr den Service kommerzialisieren möchte. Nach Angaben von Skype besteht derzeit zwar die Mehrheit der Nutzer aus privaten Verbrauchern, aber immerhin nutzen schon 35% der Unternehmen Skype zu Telefonkontakten. Daher hofft Skype darauf, mit dem neuen Angebot auf direktem Weg kleine und mittlere Unternehmen anzusprechen, die in Anbetracht der Wirtschaftskrise darauf aus sein könnten, ihre Telefonrechnungen zu reduzieren. „Die Unternehmen wollen mehr als wir bislang angeboten haben“, sagt Stefan Öberg, General Manager von Skype for Business. Die neue Software verknüpfe kostensparendes Telefonieren und eine große Nutzergemeinde mit Funktionalität und den Möglichkeiten herkömmlicher Büro-Telefonanlagen.

Das Unternehmen plant ferner den Start eines Programms, das Dritte dazu berechtigt, Skype-Produkte für den Geschäftsmarkt zu verkaufen und zu betreuen. Einzelheiten hierzu gibt es jedoch noch nicht. Stefan Öberg erklärt weiter: „Im Zuge der Businesskundenansprache versucht Skype auch sein Image leicht zu verändern, wozu ebenso ein neues Logo gehört. In Zukunft will sich das Unternehmen noch seriöser präsentieren. Viele Produkte, die bislang den Konsumenten angeboten wurden, müssen den Unternehmen ganz anders verkauft werden.“