Phishing-Attacken immer noch aktuell

Wie aus dem Retarus Spam Report 2008 hervorgeht, machen Phishing-Angriffe noch immer zwei Drittel aller über Mail versandten Attacken aus. Ungeachtet eines allgemeinen Rückgangs der Angriffe, ist bei den Gaunern die Methode sich als Kreditinstitut oder Online-Bezahldienst auszugeben sehr beliebt, denn so ist es oft ein Leichtes an die persönlichen Daten ihrer Opfer heranzukommen.

Im 1. Quartal 2008 lag der Prozentsatz von Phishing-Attacken berechnet auf die gesamten E-Mail-Betrügereien, also Viren, Trojaner, Würmer und anderen schädlichen Codes bei mehr als 90%. In den darauffolgenden Monaten bis Juni ist der Wert auf 67,65% zurückgegangen. Entwarnung kann allerdings nicht gegeben werden, denn, so Martin Hager, Managing Director und CEO der Münchner retarus GmbH: „Zwar ist der Anteil von Betrugs-Versuchen per E-Mail deutlich zurückgegangen, doch müssen wir gleichzeitig feststellen, dass die verbliebenen Betrüger immer raffinierter zu Werke gehen.“

Wird durch Würmer, Viren oder Trojaner in der Hauptsache Hardware in Mitleidenschaft gezogen, so geht es beim Phishing einzig und allein um das Ausspähen von Bankdaten. Deshalb kommt auch in 38,06% der Betrugsfälle die Methode sich als Bank auszugeben, vor. Mittlerweile haben sich jedoch Online-Bezahl-Plattformen für Betrüger als interessanter erwiesen, denn 39,02% aller Phishing-E-Mails erklären, von dem eBay-Tochterunternehmen PayPal oder anderen Bezahldiensten zu kommen und warnen den angeblichen Kunden z.B. davor, dass sein PayPal-Account gesperrt würde, falls er nicht die verlangten Daten preisgibt.

Es gibt aber auch noch andere Wege die persönlichen Daten zu erschwindeln: So beispielsweise über Job-Angebote, mit immer noch 7,58%, oder indem man eine persönliche Bekanntschaft vorspielt und in die Betreffzeile einfach einsetzt „Antwort auf Deine Anfrage“ oder ähnlich Privates (6,22%).