Sachversicherungen – Welche besonders gefragt und wichtig sind

Eine Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und somit Pflicht für jeden. Eine Kfz-Haftpflicht für Autobesitzer ebenso. Je nach Bundesland gilt das auch für eine Tierhalterhaftpflichtversicherung. Bestimmte Berufsgruppen kommen um eine Berufshaftpflichtversicherung ebenfalls nicht herum. Alles andere ist optional. Dennoch gibt es Versicherungen, die, je nach individuellen Umständen, elementar sind. Um die wichtigsten Sachversicherungen soll es hier gehen.

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Sachversicherungen – Welche besonders gefragt und wichtig sind. ©Depositphotos

Die private Haftpflichtversicherung

Wenn es eine Versicherung gibt, die es verdient hätte, zur Pflichtversicherung ”aufzusteigen”, dann wäre es die private Haftpflichtversicherung. Sie haftet, wenn jemand bei Dritten einen Schaden verursacht. Das können Sach- und Vermögens-, aber auch Personenschäden sein. Das fängt bei kleineren Beträgen an, wie etwa eine kaputte Scheibe, die beim Fußballspielen zu Bruch geht. Teurer wird es schon beim Laptop oder Handy eines Freundes, kann aber auch in die Millionenhöhe gehen. Der Schadensverursacher kann schlimmstenfalls ein ganzes Leben dafür haftbar gemacht werden. Das kann schnell den finanziellen Ruin nach sich ziehen und macht diese Versicherung so wichtig. Sehr ärgerlich, weil eine gute Haftpflichtversicherung nicht teuer ist. Sie kostet im Jahr einen mittleren zweistelligen Betrag.

Rechtsschutzversicherung

In etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte nennen eine Rechtsschutzversicherung ihr Eigen. Sie übernimmt Gerichtskosten, sollte es zu einer Klage kommen. Ob solch eine Versicherung nötig ist, ist mehr als bei einer Haftpflichtversicherung eine Frage der persönlichen Lebensumstände. Bei privaten Rechtsstreitigkeiten halten sich die Kosten in einem überschaubaren Rahmen. Während die Haftpflichtversicherung vor möglichen Zahlungen in Millionenhöhe schützt, sind es bei einer Rechtsschutzversicherung meist ”nur” mehrere Tausend Euro. Zumal sie teurer ist als eine Haftpflicht. Dennoch kann solch eine Versicherung absolut sinnvoll sein. So ist eine Rechtsschutzversicherung für Vermieter eine lohnenswerte Investition.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Gut 14 Millionen Menschen in Deutschland besitzen eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie tritt in Kraft, wenn der Versicherte aus gesundheitlichen Problemen nicht mehr seinem Beruf nachgehen kann. Mit der Erhöhung des Renteneintrittsalters steigt auch die Gefahr, nicht bis zum Rentenalter arbeiten zu können. Dann setzt eine Erwerbsminderungsrente ein, dessen Höhe in der Regel allerdings nur etwa ein Drittel des letzten Bruttogehalts beträgt. Häufig zu wenig, um über die Runden zu kommen. Deshalb entscheiden sich viele Menschen für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Höhe der Versicherungskosten ist stark vom Zustand und den persönlichen Umständen des Versicherten abhängig. Wie gefährlich ist der ausgewählte Beruf? Ist der zu Versichernde chronisch erkrankt? Ob der Versicherte in einem anderen Beruf weiterarbeiten könnte, ist für die Auszahlung der Versicherung irrelevant.

Wohngebäudeversicherung

Für Besitzer eines Eigenheims ist eine Wohngebäudeversicherung unumgänglich. Sie zahlt bei Schäden, die durch höhere Gewalt wie Sturm oder Hagel entstehen sowie bei Feuer, Wasserschäden oder ähnlichem. Dabei können hohe Kosten in Millionenhöhe entstehen, die Unversicherte selbst tragen müssten. Ein hohes finanzielles Risiko. Die Versicherung zahlt nur für Kosten am Gebäude selbst oder sogenanntem festen Inventar. Dazu gehören keine Möbel. Die müssen über eine Hausratsversicherung separat versichert werden. Nach der Katastrophe im Ahrtal erwägen zunehmend mehr Menschen eine Elementarschadenversicherung abzuschließen, die bei Schäden nach Starkregen oder Überschwemmungen auszahlt. Sie ist allerdings kostenintensiv, sollte ein relevantes Risiko vorliegen, dass der Versicherte davon betroffen sein könnte.