Otto verschickt Bestellungen in kompostierbaren Versandtüten

Als erster Onlineshop Deutschlands verschickt OTTO ausgewählte Online-Bestellungen in vollständig kompostierbaren, biologisch abbaubaren Versandtüten. Sie bestehen aus Graspapier und einem biobasierten Plastikersatz, der aus Pflanzenabfall hergestellt wird und innerhalb von zwei Wochen vollständig abgebaut ist. Die neuartigen Tüten wurden von OTTO gemeinsam mit dem Hamburger Start-up traceless entwickelt, das seit gestern Träger des Deutschen Gründerpreis 2022 ist. In einem bundesweiten Pilottest versendet OTTO die kompostierbaren Tüten in Kürze erstmals an Kund*innen. Sie ersetzen herkömmliche Versandtaschen aus recyceltem Plastik und helfen dabei, den Verpackungsmüll von OTTO als größtem deutschen Onlineshop weiter zu reduzieren.
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Otto verschickt Bestellungen in kompostierbaren Versandtüten. ©Otto

Versandtüten nutzt OTTO vor allem für Textilien und robuste Kleinartikel, etwa bei Staubsaugerbeuteln oder Rasierklingen. Im Vergleich zu Kartons fällt weniger Müll an, außerdem können die Paketdienste pro Fahrzeug mehr Sendungen mitnehmen – das senkt die Transportemissionen. Die Anforderungen an Versandtüten sind hoch: So muss etwa gewährleistet sein, dass sie komplett blickdicht, wasserbeständig und reißfest sind. Prototypen der neuen, biologisch abbaubaren OTTO-Versandtüten wurden daher über Monate hinweg erprobt und verbessert. In einem ersten Praxistest wird nun die Alltagstauglichkeit der ersten traceless-Tüten unter realen Versandbedingungen erprobt. Mehrkosten oder Nachteile für Kund*innen entstehen nicht.

Für Karla Jabben, Verpackungsexpertin im OTTO-Nachhaltigkeitsteam, ist die anstehende Generalprobe ein wichtiger Meilenstein in der Zusammenarbeit mit traceless:

OTTO startet in diesen Wochen mit dem ersten traceless-Test. Was bedeutet das – was passiert genau?

In diesem ersten Pilottest werden wir 5.000 Versandtüten an alle Kund*innen verschicken, die in dem Testzeitraum eine Bestellung tätigen. Durch das Material unterscheiden sich die Tüten optisch sehr von unseren bisherigen: sie glänzen stark und die Graspapier-Textur ist deutlich zu erkennen. Die Kund*innen wissen im Vorfeld natürlich nicht, dass sie eine traceless-Tüte zugesandt bekommen. Wir wollen auf den Überraschungseffekt setzen, um ehrliches Feedback zu erhalten.

Was ist das Ziel des Tests?

traceless muss verschiedene Funktionen erfüllen, um zukünftig eingesetzt werden zu können. Wir wollen vorrangig herausfinden, ob der Versand mit der Tüte funktioniert, also ob die Verpackung den Artikel schützt. Außerdem sollte sich möglichst wenig Luft in der Tüte befinden, damit der verfügbare Stauraum beim Transport bestmöglich genutzt werden kann. Weitere Punkte sind die Förderfähigkeit auf den technischen Anlagen und wenn sie dann heil bei den Kund*innen angekommen ist, ob sie sich leicht öffnen, und im Falle einer Retoure, natürlich auch wieder verschließen lässt. Wichtig ist für uns auch zu wissen, ob die Kund*innen die Besonderheit des Materials verstehen. Dafür wird eine begleitende Umfrage stattfinden. Wir erhoffen uns dadurch spannende Erkenntnisse, die wir nutzen können, um die Tüte weiterzuentwickeln.

Und wie geht es danach weiter?

Wir sind selbst schon sehr gespannt, welche Erkenntnisse wir aus dem Test ziehen werden. Natürlich hoffen wir, dass die traceless-Tüten unseren hohen Anforderungen gewachsen sind, denn wir möchten gerne weiterhin mit dem Team von traceless zusammenarbeiten und das Produkt vorantreiben. Wir müssen aber auch sagen: bis die Tüten fertig entwickelt sind, ist es noch ein langer Weg.

Otto