Interessante Fakten zum Fest

Ob Fichte oder Nordmanntanne: Für viele Menschen gehört ein echter Weihnachtsbaum zum Fest dazu. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden in Deutschland im Jahr 2021 außerhalb des Waldes auf einer Fläche von 20 100 Hektar Weihnachtsbäume angebaut. Die Anbaufläche wuchs damit gegenüber dem Vorjahr um 26,4 %. 2020 umfassten die zum Einschlag aus heimischem Anbau angelegten Flächen 15 900 Hektar. Insgesamt unterhielten im vergangenen Jahr 3 350 landwirtschaftliche Betriebe Weihnachtsbaumkulturen. Stückzahlen für die hierzulande aufgezogenen Weihnachtsbäume werden in der amtlichen Statistik nicht erfasst.

Da die hiesigen Weihnachtsbaumkulturen den Bedarf an frischem Tannengrün nicht decken können, wurden 2021 rund 2,4 Millionen frische Weihnachtsbäume nach Deutschland importiert – 13,0 % mehr als im Jahr zuvor. Mit 1,9 Millionen Bäumen kamen die meisten wie in den Vorjahren aus Dänemark. Das nördliche Nachbarland lieferte vier Fünftel (79,8 %) der Weihnachtsbäume. Ein Drittel der dänischen Bäume trafen hierzulande bereits im November ein, zwei Drittel im Dezember 2021.

Januar bis September 2022: Unterhaltungselektronik im Wert von 9,2 Milliarden Euro importiert

Wichtig ist an Weihnachten nicht nur der Baum, sondern auch was darunterliegt: Beliebt als Weihnachtsgeschenke sind Geräte der Unterhaltungselektronik wie Spielekonsolen, Kopfhörer oder Digitalkameras. Ein Großteil dieser Artikel wird im Ausland produziert. So wurde in den ersten drei Quartalen 2022 Unterhaltungselektronik im Wert von 9,2 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Anstieg um 17,0 %. Verglichen mit den ersten drei Quartalen 2020 stieg der Wert der Einfuhren um 35,1 %.

Vor Weihnachten ziehen die Importe von Unterhaltungselektronik in der Regel deutlich an. Im vergangenen Jahr 2021 entfielen mit 3,9 Milliarden Euro ein Drittel der Gesamteinfuhren von 11,8 Milliarden Euro auf das 4. Quartal.

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©Statistisches Bundesamt

Erntemenge an Rotkohl 2021 um 13,6 % gestiegen

In Süddeutschland heißt es Blaukraut, im Rest der Republik Rotkohl – doch egal, wie man das Gemüse nennt, in vielen Familien gilt es als klassische Beilage zu einem weihnachtlichen Festessen. 2021 wurden in Deutschland knapp 142 000 Tonnen Rotkohl geerntet – eine Steigerung um 13,6 % gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt der Rotkohl in Bezug auf die Erntemenge nach dem Weißkohl (435 000 Tonnen) an der Spitze unter den anderen Winterkohlarten wie Wirsing (33 000 Tonnen), Grünkohl (16 000 Tonnen) und Rosenkohl (11 000 Tonnen). 27,6 % der Gesamterntemenge von Rotkohl entfielen auf Nordrhein-Westfalen. Weitere Top-Anbauländer waren Bayern (26,8 %) und Schleswig-Holstein (24,8 %).

Fast drei Viertel aller Karpfen kommen aus Bayern und Sachsen

Ebenfalls ein Klassiker unter den Weihnachtsessen ist der Karpfen. In Deutschland wird der Fisch dafür vor allem in Zuchtbetrieben in Bayern und Sachsen produziert: Fast drei Viertel der 2021 erzeugten Menge von insgesamt 4 600 Tonnen kamen aus diesen beiden Bundesländern. Auf Platz 3 nach Bayern (37,5 %) und Sachsen (36,8 %) folgte Brandenburg mit einem Anteil von 12,4 % an der insgesamt erzeugten Menge. In Bayern sind auch mit Abstand die meisten Betriebe mit Karpfenzucht zu Hause: 1 216 der 1 487 Betriebe, die 2021 Karpfen züchteten, lagen in dem südlichen Bundesland.

Der Karpfen zählt zu den wichtigsten Süßwasser-Speisefischen – und zu den am meisten gezüchteten: Ein Viertel der im vergangenen Jahr in deutschen Aquakultur-Betrieben erzeugten 18 300 Tonnen Fisch waren Karpfen. Nur von der Regenbogenforelle wurde mit 5 800 Tonnen eine noch größere Menge erzeugt.

Sektkonsum seit 2011 um fast ein Viertel gesunken

Zu einem festlichen Anlass wie Weihnachten wird gerne mit Sekt, Prosecco oder Champagner angestoßen. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 2,64 Millionen Liter Schaumwein abgesetzt. Im Durchschnitt trank somit jede Person ab 16 Jahren hierzulande fast 5 Flaschen Schaumwein oder 37 Gläser à 0,1 Liter. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank in den letzten Jahren kontinuierlich, binnen zehn Jahren um 23 %: 2011 lag er noch bei 6,5 Flaschen beziehungsweise 49 Gläsern.

66 Kilo Papiermüll pro Kopf

Für viele gehören hübsch verpackte Geschenke zur Weihnachtszeit einfach dazu – übrig bleibt jedoch oft ein Haufen Papiermüll. 80 % der 6,9 Millionen Tonnen Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen entfielen 2020 auf private Haushalte. Dieser wurde zu fast 100 % stofflich oder energetisch verwertet, also beispielsweise recycelt oder zur Stromerzeugung genutzt.

Lebkuchen

Zimt, Nelken, Piment, Muskat und Kardamom verleihen ihm sein unverwechselbares Aroma: Lebkuchen ist ein beliebtes Gebäck in der Weihnachtszeit – und das nicht nur in Deutschland: 2021 wurden gut 21 600 Tonnen im Wert von rund 78 Millionen Euro exportiert. Rund die Hälfte (51 %) der deutschen Lebkuchen-Exporte ging in die Nachbarländer Polen, Österreich und Frankreich.

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Wo wird an den Feiertagen gearbeitet?

Während sich viele auf die freien Weihnachtstage freuen, müssen andere arbeiten. 6,4 % der 37,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland leisteten im Jahr 2021 Feiertagsarbeit. In Heimen (23,6 %, ohne Erholungs- und Ferienheime), der Gastronomie (21,3 %) und der Beherbergung (17,3 %) arbeiteten anteilig am meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an Feiertagen. Besonders betroffen sind soziale und systemrelevante Bereiche – wie etwa auch der Transport von Personen und Gütern (11,8 %).

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Inflation beim Plätzchenbacken

Vanillekipferl, Zimtsterne oder Butterplätzchen: Welche Plätzchen backen Sie am liebsten? Leider macht sich die Inflation bei den Zutaten für das leckere Gebäck deutlich bemerkbar. So ist der Preis für Butter im Oktober 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 55,3 % gestiegen. Auch Zucker, Eier und Mehl sind deutlich teurer geworden.

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Stadtbummel oder Onlineshopping?

Wie besorgen Sie Weihnachtsgeschenke?

Im Zehn-Jahres-Vergleich geht der Trend deutlich zum Online– und Versandhandel: Dieser konnte seine Umsätze im Jahr 2021 gegenüber 2011 preisbereinigt mehr als verdreifachen (+221 %). Im stationären Einzelhandel wuchsen die Umsätze binnen zehn Jahren real um 10 %.

Auch wenn die Umsätze im Onlinehandel deutlich stärker zugenommen haben als in Ladengeschäften, setzte der Einzelhandel im Jahr 2020 stationär mit 527 Milliarden Euro noch gut fünfmal so viel um wie online mit 99 Milliarden Euro.

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Weitere Informationen:

Mehr Daten und Fakten zu Weihnachten und den Feiertagen sind im Adventskalender zu finden.

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Ausgewertet wurden die Warennummer 06042020 für Weihnachtsbäume sowie die Produktkategorie GP-Nr. 2640 für „Geräte der Unterhaltungselektronik“.

Detaillierte Ergebnisse zu den Erntemengen von Rotkohl sind in den Tabellen 41215-0001, 41215-0002, 41215-0005 und 41215-0006 „Anbaufläche, Erntemenge (Gemüse): Deutschland, Bundesländer, Jahre, Gemüsearten“ in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar.

Daten zu den Flächen der Weihnachtsbaumkulturen sind in der Tabelle 41271-0012 „Landwirtschaftliche Betriebe, Landwirtschaftlich genutzte Fläche: Bundesländer, Jahre, Bodennutzungsarten“ in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar.

Weitere Ergebnisse zur Erzeugung von Schaumwein und methodische Hinweise finden sich in der Fachserie 14, Reihe 9.5 “Schaumweinsteuer- und Zwischenerzeugnissteuerstatistik“. Lange Zeitreihen zur Schaumweinsteuer- und Zwischenerzeugnissteuerstatistik können über die Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 73423-0001) abgerufen werden.

Statistisches Bundesamt