Import aus China: Das sollte man wissen

Aus China importierte Produkte, welche in Deutschland verkauft werden sollen, genießen eine große Nachfrage, weil sie sich hierzulande gewinnbringend veräußern lassen. Vor der ersten Bestellung gibt es jedoch einige wichtige Aspekte, welche es zu beachten gilt. In der Regel sind hierfür die Entwicklungen von speziellen Lösungen erforderlich. China ist nach wie vor größter Handelspartner von Deutschland, weshalb die Handelsbeziehungen für viele Händler enorm wichtig sind. Der Export aus China gestaltet sich angesichts der derzeitigen Corona-Pandemie jedoch schwierig, sodass unter anderem längere Wartezeiten für die bestellten Waren von den deutschen Abnehmern in Kauf genommen werden müssen.

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Import aus China: Das sollte man wissen. pixabay.com ©TheDigitalArtist (Creative Commons CC0)

Nützliche Tipps für den Import und Verkauf chinesischer Produkte

Für die Bestellung von Produkten aus China müssen bereits von Beginn an verschiedene Punkte beachtet werden. Darüber hinaus sind diese Aspekte für einen Weiterverkauf an Verbraucher in Deutschland überaus wichtig. In diesem Zusammenhang gilt es unter andere bestehende Einfuhrbestimmungen, die Produktqualität, Bereiche aus dem Patentrecht sowie diverse Zollangelegenheiten zu berücksichtigen. Wichtige Fragen rund um die Umsatzsteuer sind ebenfalls zwingend zu klären, um die Anforderungen der jeweils zuständigen Behörden erfüllen zu können.

Um die Effektivität der geplanten Lieferketten zu steigern und um schnell die Waren an Kunden weiterverkaufen zu können, sollten Überlegungen zur Kommunikation mit den jeweiligen chinesischen Herstellern angestellt werden. Gleiches gilt für den Prozess bei eventuellen Rücksendungen.

Über die chinesischen Hersteller informieren

Vor der Ausstellung eines ersten Import-Auftrags an einen chinesischen Hersteller, gilt es, sich über diesen sowie dessen angebotene Produkte zu informieren. Hierzu kann eine Recherche im Internet beziehungsweise der Besuch der Unternehmenswebseite hilfreich sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich bei den jeweils zuständigen chinesischen Behörden über ein Unternehmen zu informieren. Sofern vorhanden, können über private Kontakte in China der eine oder andere Erfahrungsbericht nützlich sein.

Die Qualität der Produkte

Die Qualität von Produkten spielt in allen Belangen eine zentrale Rolle und muss spätestens für den Weiterverkauf einen hohen Stellenwert einnehmen. Um sich in Eigenregie ein Bild zur Qualität der Produkte zu verschaffen, eignet sich im besten Fall eine Begutachtung vor Ort. Eine solche ist jedoch mit einer Reise nach China verbunden. Darüber hinaus sollte der Hersteller dazu bereit sein, potenzielle Abnehmer seiner Waren für ein Geschäftsgespräch zu empfangen.

Sprachliche Barrieren lassen sich gegebenenfalls durch die Unterstützung eines Dolmetschers bewältigen. Ein solcher kann zudem auf wichtige Verhaltensweisen sowie auf den richtigen beziehungsweise freundlichen Umgang mit dem Gegenüber hinweisen. Falls für eine derart umfangreiche Reise keine finanziellen und/oder zeitlichen Mittel zur Verfügung stehen, kann vielleicht die Kontaktaufnahme per E-Mail oder im Rahmen einer Live-Chat-Konferenz eine vielversprechende Alternative sein. Grundsätzlich ist es ratsam, sich von dem Hersteller das eine oder andere Probeexemplar eines Produkts mitgeben beziehungsweise zusenden zu lassen. Auf diese Weise kann die Qualität des Erzeugnisses wesentlich besser eingeordnet werden.

Bei einem Transport von China nach Deutschland spielen Fragen rund um das Paten- und Markenrecht stets eine wichtige Rolle. Dieser Aspekt sollte bereits bei der Hersteller- und Produktauswahl zwingend berücksichtigt werden, um mögliche Fälschungen zu erkennen und von der Ware Abstand zu nehmen. Die Verletzung von Markenrechten oder von Patenten können Händler bei einem solchen Import aus China extrem hohe Strafe kosten.

Einfuhr- und Zollbestimmungen für den Import von Waren aus China

Die Zoll- und Einfuhrbestimmungen für den Import von Produkten, welche von Nationen außerhalb der Europäischen Union geliefert werden, sind überaus vielseitig und komplex aufgebaut. Wichtige Regelungen und Beschränkungen sind vor diesem Hintergrund von Händlern unbedingt einzuhalten. So sind beispielsweise tierische Produkte, Waffen oder auch Arznei- und Betäubungsmittel strengen Vorschriften unterlegen und müssen besonders behandelt werden. Auch die Einfuhr von Chemikalien ist vor der Einfuhr nach Deutschland an besondere Bedingungen geknüpft.

Um beim Transport von China nach Deutschland nicht Gefahr zu laufen, verbotene Produkte zu importieren, ist eine Rücksprache mit der zuständigen Zollbehörde ratsam. Dort lässt sich schnell in Erfahrung bringen, welche Beschränkungen oder generelle Verbote gelten. Mit dieser Vorgehensweise können sich Händler optimal absichern.

Umsatzsteuer und Zollgebühren beim China-Import

Urlauber müssen bis zu einem Betrag von 26 Euro keine sogenannte Einfuhrumsatzsteuer auf Waren aus China entrichten. Sobald dieser Schwellenwert überschritten wird, werden abhängig vom Gegenstand sieben Prozent oder 19 Prozent Umsatzsteuer fällig. Selbstständige können sich auf die Kleinunternehmerregelung gemäß §19 UStG von der Umsatzsteuer befreien lassen. Diese Regelung findet jedoch nur bis zu einem maximalen Jahresumsatz in Höhe von 22.000 Euro Anwendung. Höhere Umsätze werden mit der Einfuhrumsatzsteuer belegt. Mittels Umsatzsteuervoranmeldung können einige Steuerbeträge wieder vom Fiskus zurückgeholt werden.

Im Gegensatz zur Umsatzsteuer fallen Zollgebühren erst ab einem Produktwert von mehr als 150 Euro an. Vor diesem Hintergrund sind zum Beispiel USB-Sticks oder Bücher von Zollgebühren befreit. Für die Einfuhr von CDs und/oder DVDs fallen dreieinhalb Prozent an. Für Textilien jedweder Art berechnet der Zoll 12 Prozent. Angesichts der komplexen Gebührenstruktur kann es sich lohnen, sich über die jeweiligen Kosten zu informieren, um etwaige Kalkulationen erstellen zu können.

Rücksendung mangelhafter Produkte

Innerhalb Deutschland oder der Europäischen Union gestalten sich Rücksendungen mangelhafter Produkte in der Regel einfach und unkompliziert. Handelt es sich hingegen um eine Beanstandung bei einem Hersteller mit Sitz in China, können sich Beanstandungen oder Erstattungsforderungen wesentlich schwieriger gestaltet. Wenn darüber hinaus die Ware direkt aus China an den Endkunden versendet wird (Dropshipping) wird der Prozess der Rücksendung zusätzlich erschwert und ist zudem mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. Gute organisatorische Absprachen mit dem chinesischen Hersteller sind deshalb umso wichtiger.

Fazit zum Import von Waren aus China

Zunehmend mehr Händler verkaufen Produkte mittels Dropshipping-Verfahren an ihre Kunden. Auf diese Weise sorgen sie für geringere Kosten beim Versand sowie bei der Lagerung. Beim Import von Waren aus China ist es unbedingt notwendig, die Rechtsvorschriften sowohl für Deutschland als auch China zu kennen. Ein enger Kontakt zu dem jeweiligen chinesischen Hersteller kann durchaus von Vorteil sein. Auf Vertrauen basierende Geschäftsverhältnisse können im Zweifelsfall einen erheblichen Mehrwert bieten.

Zudem sollten Händler die in Deutschland geltenden Vorschriften des Steuer- sowie Zollrechts unter keinen Umständen unterschätzen. Die Prüfung der Bücher sollte stets kein Problem darstellen, um etwaige Klagen wegen Steuerhinterziehung oder ähnlichen Szenarien aus dem Weg zu gehen. Im Bereich des Marketing- und Patentrechts muss ebenfalls ein hohes Maß an Achtsamkeit an den Tag gelegt werden. Nicht immer nehmen es chinesische Hersteller dabei genau. Kommt es in diesem Zusammenhang zu Rechtsstreitigkeiten, kann sich ein solcher Prozess über einen langen Zeitraum hinweg ziehen und enorme Kosten verursachen.

Wer sich bereits im Vorfeld mit Importgeschäften aus China ausführlich beschäftigt und gute Kontakte mit dem einen oder anderen Hersteller aufbaut, kann sicherlich viele Fallstricke umgehen und sowohl Zeit als auch Nerven sparen.