Günstiger Streamen mit Werbung?

Steigende Kosten, fallende Zuschauerzahlen, immer mehr Konkurrenz – Streaming-Dienste haben es heutzutage auch wirklich nicht leicht. Allein in Deutschland gibt es über 80 verschiedene Streaming-Anbieter – Sportstreaming noch nicht eingerechnet – und es werden immer mehr. Selbst Privatsender gehen allmählich mit RTL+, Joyn Plus sowie die Mediatheken von ARD, ZDF, etc. ins Streaming-Business über. Der Trend geht schon seit Jahren zum TV-Schauen auf Abruf. Die meisten dieser Streaming-Angebote werden durch Werbespots, vor allem vor und nach der Sendung, finanziert. Nun ist auch der dienstälteste Streaming-Anbieter auf dieses Pferd aufgesprungen und so bietet nun Netflix ein Abo von 4,99 Euro im Monat an – natürlich mit Werbung. 15 bis 30 Sekunden lange Werbespots, Produktplatzierungen, virtuelle Werbungen – um die Kosten für den Verbraucher gering zu halten, werden viele Sponsorings benötigt. Doch macht das Streaming mit Werbung wirklich Sinn?

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Günstiger Streamen mit Werbung? Pexels ©cottonbro studio CCO Public Domain

Werbespots, Produktplatzierung und virtuelle Werbung?

Die meisten Streaming-Dienste zeigen kurze Werbespots vor oder nach dem ausgewählten Programm. Manch ein Anbieter unterbricht den Film oder die Serie auch mit einem kurzen Werbespot und wirbt im Anschluss auch gern damit, dass man mit dem Premium-Abo die Werbung einfach ausschalten kann. Im Fall von YouTube gibt es sogar die ein oder andere Möglichkeit, nach nur wenigen Sekunden den Werbespot zu überspringen.

Kurze digitale oder virtuelle Werbe-Einblendungen kennen wir bereits vom Streaming von Sportevents. ExpressVPN hat die beliebtesten Sportarten zum Streamen ermittelt und besonders bei diesen findet sich die meiste virtuelle Werbung. Nehmen wir Fußball als Beispiel: Hier werden Mikro-Werbespots meist einfach nur mit einem Banner und ohne Ton im Bild eingeblendet. Oder Banden, die sonst leer sind, werden digital mit Werbebanner überblendet.

Produktplatzierungen werden sehr gerne in Filmen und Serien verwendet – auch bei Eigenproduktionen von Streaming-Diensten. So dürfen die Produkte zwar nicht direkt beworben werden, jedoch thematisiert, genutzt oder im Hintergrund aufgestellt werden. In Deutschland muss dies gekennzeichnet sein, da es sonst als Schleichwerbung gilt.

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pixabay.com ©birgl (Creative Commons CC0)

Die Vorteile von Werbung

Die Kosten, einen Streaming-Dienst zu betreiben und womöglich sogar eigene Produktionen anzubieten, sind enorm und können bei weitem nicht allein durch die Einnahmen durch Abo-Gebühren gedeckt werden. Schon lange arbeiten daher Produktionsfirmen mit Produktplatzierungen. Werbung sichert gut finanzierte Produktionen und geringe Kosten für den Nutzer. Aufgrund moderner Technologie ist es sogar möglich, Werbung auf den Kunden zuzuschneiden, sodass dieser personalisierte Werbung, ganz an seine Interessen angepasst, bekommt. Für Werbende ist auch die hohe Reichweite ein großer Vorteil. Unternehmen können so mehr Kunden weltweit erreichen.

Geringere Abo-Gebühren oder gar kostenlose Nutzungen können mit Werbespots und -einblendungen ermöglicht werden. Eine Studie zeigt sogar, dass ein Großteil der Verbraucher bereit ist, mehr Werbung zu sehen, um damit Abo-Kosten zu sparen. So würden auch wieder mehr Kunden sich den Streaming-Diensten verschreiben.

Fazit

Werbung ist eine große Finanzierungsmöglichkeit für Produktionsfirmen und Streaming-Anbieter, um nicht nur hochwertige Inhalte anbieten zu können, sondern auch die Kosten für die Verbraucher gering zu halten. Natürlich haben die Nutzer weiterhin die Möglichkeit, Streaming-Dienste werbefrei nutzen zu können. Dafür bieten viele Anbieter Abonnements in verschiedenen Preiskategorien an. So bleibt es jedem Kunden selbst überlassen, ob er seine Kosten mit Werbung gering hält oder seine Filme weiterhin ohne Werbespots genießen möchte.