E-Commerce – Herausforderungen beim internationalen Verkauf

Der Sektor E-Commerce wächst und wächst. Immer mehr Menschen bestellen im Alltag Waren aller Arten im Internet. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Generation der „Digital Natives“ im Begriff ist, die größte Gruppe von Endkunden zu werden. Produktauswahl und Komfort sind die beiden Hauptargumente für Privatpersonen, ihre Einkäufe online zu tätigen. Für Onlinehändler bedeutet das, dass sich ihre potenzielle Zielgruppe stetig vergrößert. Viele agieren längst über die Landesgrenzen hinweg und bedienen den europäischen oder gar den globalen Markt.

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E-Commerce – Herausforderungen beim internationalen Verkauf. pixabay.com ©AbsolutVision (Creative Commons CC0)

Lohnt sich der internationale Verkauf?

Nicht in jedem Fall ist es für einen Onlinehändler sinnvoll, sich auf den internationalen Verkauf zu konzentrieren. Eintritt in ausländische Märkte ist heutzutage leichter denn je. Jedoch erfordert dieser Schritt weiterhin einen gewissen bürokratischen und finanziellen Aufwand. Es ist deshalb notwendig, die eigene ökonomische Gesamtlage genau zu analysieren.

Glücklicherweise gibt es einen leicht zu ermittelnden und relativ aussagekräftigen Indikator für die Nachfrage nach einem Produkt durch Kunden aus dem Ausland. Bei diesem Indikator handelt es sich um Anfragen bezüglich des Produktnamens mit Internet-Suchmaschinen. Hieraus lässt sich vorrangig durch Auflösung der Gemengelage nach Ländern eine deutliche Tendenz von Nachfrage abbilden.

Die Infrastruktur für den internationalen Verkauf

Entscheidet sich ein Händler aus dem Bereich E-Commerce zur Internationalisierung seines Angebots, stößt er auf gewisse Herausforderungen in Hinsicht auf digitale Infrastruktur. Erfreulicherweise ist es heute machbar, diese mit immer mehr bereitgestellten, digitalen Tools zu meistern. Des Weiteren werden bestimmte Standards im Bereich E-Commerce immer stärker internationalisiert. Dies schafft eine gewisse Barrierefreiheit für das Feld des Onlinehandels. Innerhalb des europäischen Binnenmarkts haben es Händler gemeinhin leichter. Trotzdem kommen sie nicht drumherum, ihre Online-Shops fachgerecht zu internationalisieren. Dazu gehören in der Regel eine professionelle Übersetzung der Webseiten-Inhalte, etwa durch translations.agency, Optimierungen der digitalen Zahlungsprozesse sowie die Suche nach dem optimalen Logistik-Dienstleister für internationalen Versand.

Bürokratische Herausforderungen

Vor allem der EU-Binnenmarkt wäre nichts ohne seinen hohen Anspruch an bürokratische Genauigkeit. Wie beim lokalen Handel mit physischer Ware gelten auch in der virtuellen Welt viele Gesetze und Regeln, welche es als Händler stets zu beachten gilt. Zum Ersten müssen EU-Richtlinien bezüglich der gewerblichen Onlinepräsenz eingehalten werden. Hierzu zählen eher trivial anmutende Aspekte wie DSGVO-Verordnungen und Impressumspflicht, welche für Rechtsformen heute eine Selbstverständlichkeit darstellen. In großen Teilen der Welt verhält sich das anders. Zum Zweiten gilt es die individuellen, lokalen Verbraucherschutzbestimmungen zu beachten, welche in einem Land herrschen, wo Kunden Produkte bestellen. Rechtssicherheit bedeutet hier weiterhin eine Überprüfung der rechtlichen Lage pro einzelnem Land.

Achtung Steuern

Für Unternehmer eher ein leidiges Thema sind Steuern in ihren verschiedenen Ausführungen beiderseits, auf Ebene des Händlers und auf der des Kunden. Dabei geht es nicht nur um den Aspekt der Abgabe von geschäftlichen Umsätzen, sondern auch um die bürokratische Komplexität, gerade im Fall des internationalen Verkaufs von Waren. Die gute Nachricht ist, dass auf Ebene der Umsatzsteuer innerhalb des EU-Binnenmarkts nicht sehr viele Punkte zu beachten sind. Als neuer Händler am Markt kann man heute pauschal zum Umsatzsteuersatz des Unternehmenssitzes Kunden im Ausland abrechnen. Mit dem Steigen der Umsätze und der Überschreitung einer sogenannten Lieferschwelle wird man allerdings im jeweiligen Land des Kunden umsatzsteuerpflichtig. Eine fachgerechte, steuerliche Buchhaltung und Meldung der Umsätze ans Finanzamt am Unternehmenssitz sind deshalb unerlässlich, gerade auch, wenn es um Handel über die Grenzen der EU hinaus geht.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dem Schritt der Internationalisierung von Onlinehandel eine eingehende Prüfung der Marktlage vorausgehen sollte. Als Kleinunternehmer kann man relativ barrierefrei und ohne große finanzielle Vorleistung in den europäischen Binnenmarkt einsteigen. Ein besonderes Augenmerk sollte jedoch stets auf Rechtssicherheit von Online-Shop und in Bezug auf die Bestimmungen in den Kundenländern gelegt werden.