Die Angleichung im E-Commerce

Die Einzelhändler in den Einkaufsstraßen und die im Internet befinden sich in einem Wettbewerb, den beide täglich spüren. Längst nutzen viele angestammte stationäre Einzelhändler ergänzend Webshops, um ihre Produkte zu verkaufen. Mit mehr oder weniger Erfolg.

Geht es allerdings darum, Trends aufzuspüren und neue Produkte auf den Markt zu bringen, ist eine Trennlinie zu erkennen. Die Webshops sind näher am Puls der Zeit als die Ladengeschäfte um die Ecke.

Warum das alles so ist, illustrieren wir nachfolgend.

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Die Angleichung im E-Commerce. pixabay.com ©kalhh (Creative Commons CC0)

Die Gründe

Eine Website ist schnell gebaut und designt. Die heutigen Baukastensysteme wie Magento und Shopify ermöglichen es Händlern und Programmierern, mit wenig Aufwand eine Datenbank zu füllen und live zu gehen.

Durch diesen Umstand ist es möglich, im Internet flott eine Nischenseite zu erstellen – für den Trend des Tages oder der Woche. Floppt der, ist es kein großes Problem.

In einem Ladengeschäft muss man viel mehr Aufwand betreiben. Sich zu spezialisieren, das verlangt Platz, der je nach Lage teuer ist.

In Summe haben es die Internethändler einfacher, sich schnell zu positionieren und zu diversifizieren.

Eine Rolle hierbei spielt dabei die Anonymität im E-Commerce. Die Website einer Cannabis Apotheke kann im Web auf Kunden hoffen, die sich sachlich mit den rauschfreien Positiv-Effekten der Pflanze beschäftigt haben. In der Fußgängerzone könnten Vorurteile bei manchen Kunden das Geschäft mit anderen Produkten beeinflussen.

Ausblick

Die jetzige Situation im Wettbewerb gleicht einem Patt. Sowohl die Retailer im Web als auch die in der Marktstraße schauen sich voneinander ab, wie es offizielle Benchmark-Analysen im Marketing auch nicht besser vermögen. Dabei wird der eine oder andere Kunde gewonnen oder verloren, je nach Branche und Marktgeschehen.

Vermutlich wird sich nichts daran ändern, bis ein echter Gamechanger den Wettbewerb fundamental ändert. Sollte es Großfirmen nicht mehr möglich sein, in Deutschland zu verkaufen, aber keine Steuern zu zahlen – das würde die Preisgestaltung von einem Tag auf den anderen revolutionieren. Sollten Online-Händler für die Straßennutzung Gebühren zahlen, die den jetzigen Preisvorteil minimieren, würde sich die Situation ebenfalls ändern. Es bleibt spannend. Was sich nicht ändern wird: die Notwendigkeit, sich nicht nur auf Kundenwünsche, sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen rasch einzustellen.